Teufelskreis

Aus Uncyclopedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ein Teufelskreis ist schwer zu durchbrechen

Teufelskreis ist ein Wort aus den Sozialwissenschaften und bezeichnet einen Prozess, dessen Ergebnis die ihm zu Grunde liegenden Voraussetzungen fördert. Ein Teufelskreis verstärkt sich also selbst. Im Gegensatz zum Engelskreis wird das Ergebnis eines Teufelskreises von Außenstehenden abgelehnt. Entscheidendes Element des Teufelskreises ist, dass es einem unbeteiligten Beobachter vollkommen unerklärlich erscheint, warum der Ausführende trotz Erfolglosigkeit an seinem Verhalten festhält.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Teufelskreis entsteht immer aus einer unerfüllbaren Erwartungshaltung. Das Subjekt - es kann sich dabei um ein Individuum, oder eine ganze Bevölkerungsgruppe handeln - pflegt also eine bestimmte Verhaltensweise, in der Erwartung, dass dadurch ein bestimmter Erfolg eintritt. Damit der zwangsläufig eintretende Misserfolg nicht zu einem unerwünschten Abbruch des Teufelskreises führt, ist es notwendig, dass das Subjekt statt des ursprünglichen Erfolges auf mindestens eine sekundäre Weise für sein Fehlverhalten belohnt wird. Diese Belohnung verstärkt eine anfänglich nur zufällig entstandene Vermutungshaltung bis zur - aus der Sicht des Subjekts - schieren wissenschaftlichen Evidenz.

Sekundärbelohnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sekundärbelohnungen sind besonders häufig auf Elementarbedürfnissen gegründet, also Ficken, Fressen, Saufen, Beifall, Sensationen. Da die Wege des Nervensystems verschlungen und verzweigt sind, ist es aber auch durchaus gängig, dass Sekundärbelohnungen auf Basis anderer Sekundärbelohnungen halluziniert werden, wie etwa im Falle des Geldes. Dies kann man aber leicht als Ineinandergreifen verschiedener Teufelskreise beschreiben.

Der Zusammenhang zwischen Geld und Halluzinationen erklärt im übrigen sehr gut die aktuelle weltweite Finanzkrise - und auch warum die Experten deren Zustandekommen noch immer nicht begreifen. Experten sind die Männer in Anzug und Krawatte, die immer abends im Fernsehen an irgendwelchen runden Tischen sitzen.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wenn ich keinen Job bekomme, weil ich zu doof bin, einen Eimer Wasser umzuschmeißen, dann gehe ich eben Ausländer klatschen, das kann ich gut. Da kriege ich Beifall von meinen ebenso bescheuerten Kumpels, und ich habe das Gefühl, dass ich die hirnlos übernommene Nazi-Ideologie erfolgreich in die Tat umgesetzt habe.
  • Wenn ich mit mir selbst oder meinem Partner nicht klar komme, dann fresse ich wie ein Scheunendrescher, auch wenn ich eigentlich keinen Hunger mehr habe, denn ein voller Bauch heißt, das Überleben ist gesichert.
  • Wenn ich keinen mehr hochbekomme, kaufe ich mir einen Audi S4 und jage Gazellen auf der Autobahn.
  • Wenn ich schon keinen sinnvollen Artikel in den Wiki einstellen kann, dann schreibe ich wenigstens irgendeinen Scheiß, dann wissen die wenigstens, dass ich existiere. Und wenn sie es löschen, na prima, dann stelle ich es eben nochmal rein.
  • Wenn ich meine Kommunikationsprobleme nicht in den Griff bekomme, dann hungere ich mich eben zu Tode. So schön schlank wie ein Skelett ist nicht jede.
  • Wenn ich meine Geilheit nicht befriedigen kann, dann quäle ich andere Menschen mit sadistischen Moralprinzipien und schreibe diese in ein Buch namens Bibel. Was wäre ein besserer Heiligenschein, als der Erfinder der Moral höchstpersönlich zu sein.

Alternative Bezeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In den Ingenieurswissenschaften nennt man den Teufelskreis Resonanzkatastrophe, wobei die Betonung auf den rein selbstverstärkenden Aspekt gelegt wird. Der unerfreuliche Aspekt wird vom Ingenieur durch detaillierte Rechnungen, die alles erklären, verdrängt.
  • In der Biologie bzw. der Verhaltensforschung bezeichnet man den entscheidenden Schritt vom Misserfolg zum Fehlverhalten als Übersprungshandlung.

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzige bekannte Therapie ist die Empfehlung an die Betroffenen, sich ökonomisch zu verhalten und mal Bilanz zu ziehen. Stimmt das Verhältnis zwischen eingesetzten Ressourcen und erwirtschaftetem Gewinn ? Oder setze ich 99% meiner Kraft für 1% der möglichen Lustbarkeiten ein ?

Diese Therapie funktioniert aber leider in den seltensten Fällen, da es den Betroffenen meist an den kreativen Möglichkeiten fehlt, alternative Verhaltensweisen überhaupt nur anzudenken. Sie geben sich dann lieber mit 1% zufrieden, als mit vermeintlichen 0% auszugehen.

Dies und die Allgegenwärtigkeit von Teufelskreisen im täglichen Leben verdeutlichen, dass die Tankanzeige unserer schönen neuen Welt im roten Bereich, das Profil abgefahren, die Bremsflüssigkeit ausgelaufen, die Zylinderkopfdichtung durchgebrannt und die Längsträger durchgerostet sind.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schleim, Schneck et al.: Über das Gerechtigkeitsmonopol des Ungerechtigkeitscontrollings. Wohlgemuth, ISBN 4-3472-5016-3