Torben-Pieter Möllemann
Torben-Pieter Möllemann ist ein 1912 erschienener Lyrikband des analysianistischen Philosophen Tore Haukegaard. Der Band erschien ein Jahr zuvor bereits in norwegischer Originalsprache als Tørben Pítår Møllemånn veröffentlicht.
Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Lyrikband besteht aus einer Reihe von 24 Gedichte, die in vier Abschnitte, sogenannte "Haukes" untergliedert sind. Im Allgemeinen befasst sich Haukegaard mit den vier Säften der veralteten Humoralpathologie, also Blut, Schleim, schwarzer und gelber Galle.
Erstes Hauke (Blut = Sanguiniker)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das erste Hauke befasst sich mit den Sanguinikern, deren Namen vom lateinischen sanguis für Blut abgeleitet wird. Er beschreibt deren Lebensumstände, deren ideologische Lebensauffassung und ihren Lifestyle.
Ein Beispiel für Haukegaards Ansichten über die Liebesvorstellungen der Sanguiniker liefert das fünfte Gedicht des ersten Hauke Jeden Tag eine Neue, das in der Form eines Alexandriners geschrieben ist:
Ich komme überhaupt nicht zur Ruh, weil ich ständig eine Neue will. Mein Leben soll nämlich sein sehr schrill, selbst wenn die Kuh einmal nicht macht Muh!
Besonders ist hier die lautmalerische Animalität des "Muh" hervorzuheben, die er hier verwendet, um damit den inneren Gedankengang des Sanguinikers, dessen kontroverse Inhaltsdebatte zwischen Moral und Sexualethik, darzustellen.
Zweites Hauke (schwarze Galle = Melancholiker)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das zweite Hauke befasst sich mit den Melancholikern, deren Name von den griechischen Wörtern melas (schwarz) und cholä (Galle) abgeleitet wird. Wieder beschreibt Haukegaard diesen Typus Mensch mit sehr eindringlichen, pointierten Worten, die unmissverständlich seine wegweisenden Meinungen darüber versinnbildlichen. Im dritten Gedicht des zweiten Hauke Ach je, bin ich depressiv? zeigt der Norweger seine Ansichten:
Ach je, bin ich etwas depressiv? Ich glaube, ich brauche erstmal einen Korn, denn dann geht es mir wieder gut! Alkohol macht mir immer wieder Mut, oder einen Tropfen Sanddorn? Ach nee, bei mir geht doch sowieso alles schief!
Hier zeigt Haukegaard, wie der Melancholiker innerlich von der vordergründig banal erscheinenden Auseinandersetzung zwischen Alkohol und Sanddorn zerfressen wird. Doch stehen diese metaphorisch benutzten Wörter für Spaß (Alkohol) und Vernunft (Sanddorn). Somit wird der Melancholiker hier nach Haukegaard als reflektiv diskutierenden Menschn im inneren seines vernünftigen Seelengangs beschrieben, der selbst Züge des Goetheschen Fausts trägt, der ebenfalls zwischen Spaß und Vernunft entscheiden musste.
Drittes Hauke (Schleim = Phlegmatiker)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das dritte Hauke befasst sich mit den Phlegmatikern, deren Name von dem griechischen Wort phlegma (Schleim) abgeleitet wird. Auch hier setzt sich Haukegaard mit den Menschen auseinander und beschreibt metaphorisch seine Denkweisen über diese Weltenbürger. Als Beispiel soll das erste Gedicht des dritten Hauke dienen: Ich scheiß drauf!
Wisst ihr was? Ich scheiße drauf! Weil es mir völlig egal ist, was ihr macht. Macht doch, was ihr wollt! Ich wähle nicht mehr und gehe nicht mehr essen. Ha! Das habt ihr davon jetzt! Und wehe einer petzt!
Dieser innere Aufschrei des Phlegmatikers steht in krassem Gegensatz zu den eigentlichen Vorstellungen diesen. Haukegaard beschreibt in diesem antithetischen Gedicht, dass völlig widersprüchlich zu seinem eigenen Inhalt ist, dass der Phlegmatiker zu dem nicht in der Lage ist, was er hier tut: lautstark seine Meinung zu äußern. Dieses Gedicht wird seit Jahrzehnten als Warnung für Schwerfälligkeit und Zurückhaltung verstanden und ist somit Grundlage einer jeden psychologischen Untersuchung.
Viertes Hauke (Galle = Choleriker)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das vierte Hauke schließlich beschäftigt sich mit den Cholerikern, deren Namen von dem griechischen Wort cholä (Galle) abgeleitet wird. Wieder zeigt Haukegaard mit kurz gefassten, aber inhaltlich sehr intensiven und ausgeprägten Gedichten seine wegweisende Meinung. Hervorzuheben ist vor allem das letzte Gedicht des vierten Hauke, das vierundzwanzigste im gesamten Lyrikband: Kotzen könnt' ich jetzt!
Es kotzt mich so dermaßen an! Boar hey, nee echt jetzt! Ich weiß, dass ich das kann, auch wenn meine Leidenschaft niemand schätzt! Warum auch? Ich schlag dir die Fresse ein, wenn du was gegen mich sagst. Du verdammtes Schwein, wenn du mich noch einmal plagst, dann rege ich mich auf, dann aber wirklich!
Dieses Gedicht strotzt geradezu vor Aufregung, Hektik und Leidenschaft. Der Leser wird innerlich in den Gefühlskampf des Choleriker mit einbezogen und wird nahezu gefesselt von den vulgär anmutenden Redewendungen des lyrischen Ichs. Dieses Gedicht ist häufig kontrovers debattiert worden, da es nach Meinung einiger Literaturexperten die Grenze überschreiten würde, da es für den allgemeinen, Panda fahrenden Bürger des niederen Pöbel nicht mehr zu verstehen wäre.
Titel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Titel Torben-Pieter Möllemann bezieht sich auf eine Person aus Haukegaards eigener Schulzeit. Da diese Person nach Meinung des Norwegers alle vier Säfte der Humoralpathologie vereinen würde, aber dennoch aufgrund seines Wesens für Lehrkräfte unscheinbar, aber für Mitschüler brennend im Mittelpunkt war, wurde er so zu einem Vorbild Haukegaads, weshalb er dieses Gedichtband nach ihm benannte.