Uhrzeiger
Ein Uhrzeiger ist ein bei der Touristeninformation angestellter Mitarbeiter, der auf die Frage ahnungsloser vorübergehender Touristen „Können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?“ sachlich korrekt mit „Nein“ antwortet, aber mit einem Handzeichen auf die daneben stehende Normaluhr verweist. Damit ist die Frage zwar nicht beantwortet, aber inhaltlich auf eine andere Instanz verschoben, denn, ob diese Normaluhr die aktuelle Uhrzeit anzeigt oder nicht, ist nicht mehr Gegenstand des Gespräches.
Diese Art der Information kann generell als suboptimal angesehen werden, weswegen die Stadt Berlin statt eines Uhrzeigers jeweils zwei Dienstposten eingerichtet hat, welche eine genauere Information ermöglichen: den Minutenzeiger und den Stundenzeiger, beide verbeamtet und mit der Besoldungsgruppe A7 (mittlerer Dienst) vergütet. Allerdings entsteht dadurch bis zu 24 Mal am Tag eine redundante Situation, weil Minuten- und Stundenzeiger auf den selben Ort verweisen. Das Personal ist in solch einem Fall angewiesen, die Antwort auf eine derartige Frage um etwa eine Minute hinauszuzögern, damit diese Redundanz vermieden wird. Während dieser Zeit kann sich ja der Tourist die schöne Gegend anschauen und findet vielleicht auch ohne fremde Hilfe eine Normaluhr.
Weltmeister ist der Weltuhrzeiger auf dem Alexanderplatz in Berlin, der auf vier Normaluhren und die Zeit in 24 verschiedenen Zeitzonen gleichzeitig zeigen kann.