UnNews:Geständnis aus Langeweile - neue Formen des Rechtsstaats?

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Düsseldorf (Deutschland), 09.06.2009: Die Angeklagten im Sauerland-Prozess, denen zur Last gelegt wird, halb Deutschland mit Wasserstoffsuperoxid blondieren zu wollen (UnNews berichtete), haben angekündigt, ein umfassendes Geständnis ablegen zu wollen, weil ihnen der Prozess langweilig wird.

Damit hat sich erstmals eine neue Prozessführungstechnik bewährt, die seit einiger Zeit in der nordrhein-westfälischen Justiz erprobt wird: Gerichtsverfahren werden so zermürbend öde gestaltet, dass alle Beteiligten sich Mühe geben, das Verfahren durch schnelle Geständnisse und durch Vermeidung eigener Beweisanträge abzukürzen, um die Tortur möglichst zügig hinter sich zu bringen. Die Idee zu diesem Konzept stammt eigentlich von Fernsehrichterin Barbara Salesch, die ihre Sendungen möglichst fade gestaltet, damit die Zuschauer sich mehr auf die nächste Werbepause freuen. Wie sich heute herausstellt, kann sogar das Privatfernsehen etwas zum Fortschritt des Rechtsstaats beitragen.

Einer bundesweiten Einführung der neuen Prozessordnung steht also nichts mehr im Wege. Zukünftige Verfahren gegen Terroristen, Steuerflüchtlinge und Insolvenzbetrüger werden sich daher hinziehen wie Kaugummi und alle Beteiligten so lange mit nervtötendem Paragraphengeschwätz anöden, bis eine Seite das Handtuch wirft und sich geschlagen gibt. Die deutschen Justizminister versprechen sich hiervon im Endeffekt kürzere und straffere Verfahren und entsprechende Kosteneinsparungen, zumal man irgendwann auch keine richtigen Juristen mehr brauchen wird, um halbwüchsige Möchtegern-Bombenleger zuzutexten.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]