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Mauer (Deutschland), 13.08.2011: Der Berliner Mauerbau jährt sich heute zum 50. Mal und viele von uns erinnern sich, als wäre es erst gestern geschehen. Kein Wunder, denn die Flagschiffikone des Kalten Krieges als tiefenpsychologisches Medienereignis deutscher Vergangenheitsbewältigung gräbt sie sich Jahr für Jahr mehr in unser Stammhirn, sowie in die Programmtafeln von ARD, SAT1 & Co.
Und gerade letztere scheinen mit den "Mauer-Fantasien" (Tagesspiegel) gut an dem Spektakel zu verdienen. Im Mittelpunkt dabei stehen in aller erster Linie die hochstilisierten Opfer (163 Mauertote) und Helden, wie Heino Ferch, Veronika Ferres oder Benno Fürmann. Das Schauspielkollegium genießt so jährlich um den 13. August herum reichlich Ruhm, Ehre und eine fette Gage. Die Dahingemauerten hat jedoch niemand gefragt, ob sie so viel Rummel bis in alle Ewigkeit überhaupt wollen. Und schon gar nicht erwähnt werden die 251 Toten die an den Grenzübergängen vor lauter Aufregung und Herzrasen an der Mauer dahinfielen.
Egal, bevor die Mauer in unseren Köpfen bis zum Hirntumor anwächst, sollten wir sie vielleicht im realen Leben wiederaufbauen, "am besten in Ostberlin im Prenzlauer Berg um Benno Fürmann" (Die PARTEI).