UnNews:Politik jetzt gegen Höchstgebot

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Essen (Deutschland), 13.07.2010: Es ist heiß in Deutschland. Sehr, sehr heiß. In den Zügen fallen die Menschen um wie die Fliegen. Die meisten Politiker sind in Urlaub oder wünschten, sie wären es. In den Nachrichten sind Präsidialazubis und hellsehende Tintenfische.

Die Hitze trübt nicht nur die Arbeitsfreude, sondern gelegentlich auch das Urteilsvermögen. Deshalb waren wir bei UnNews uns zunächst unsicher, was wir vom aktuellen Vorschlag einer rheinisch-westfälischen Denkfabrik halten sollen, die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke gegen Höchstgebot zu versteigern.

Unsere Tendenz geht jetzt allerdings dahin, diese Idee für einen Geniestreich zu halten. Erstens ist so eine Versteigerung immer höchst unterhaltsam, das weiß jeder, der schon mal bei ebay etwas verkauft hat. Auch die Versteigerung der UMTS-Lizenzen war seinerzeit ein ansehnliches Spektakel - und hat ein hübsches Sümmchen eingebracht. In Anbetracht der Haushaltslage und der Finanzkrise wäre das jetzt doch genau das Richtige.

Und wenn man dann betrachtet, was wir dafür hergeben: Die Energiekonzerne bekämen dafür das Recht, uns weiterhin spottbilligen Atomstrom zu verkaufen! Da lacht doch das Herz! Das würden wir doch auch umsonst machen! Mal ehrlich: in den Umfragen heißt es zwar immer, eine Mehrheit der Deutschen wäre gegen eine Verlängerung der Atomlaufzeiten oder wie das heißt. Aber tief drinnen, da ist uns doch das Hemd näher als die Hose! Sonst hätten wir Pfeifen doch beim letzten Mal nicht schwarzgelb gewählt! Ist doch wahr, oder?

Aber, liebe Politiker, wenn wir nun erkannt haben, dass so eine Versteigerung eine tolle Sache ist, warum machen wir das nicht gleich überall so? Warum quälen wir uns noch mit den blödsinnigen Wahlen ab? Die kosten nur Geld und bringen nichts ein! Stattdessen werden die nächsten Gesetzentwürfe einfach meistbietend versteigert:

  • Das Tempolimit auf Autobahnen wird unter den Autoherstellern meistbietend versteigert, auf Wunsch auch modellabhängig. Auf diese Weise können die deutschen Premium-Hersteller ihre eingebaute Vorfahrt in Zukunft tatsächlich mitliefern!
  • Die nächste Gesundheitsreform wird unter den Pharmaherstellern versteigert. Die Hersteller homöopathischer Arzneimittel dürfen natürlich mitbieten (allerdings bitte keine homöopathischen Beträge, haha!)
  • Und hier etwas für unsere amerikanischen Freunde: Den nächsten Auslandseinsatz der Bundeswehr versteigern wir natürlich auch! Wo soll's denn hingehen? Keine langen, ermüdenden Verhandlungen mehr! Bargeld lacht! Aber Vorsicht, die Chinesen bieten auch mit!
  • Entwicklungshilfe wird versteigert. Dirk Nibelung als Auktionator - hammerhart.
  • Angela Merkels Uni-Kostüme werden versteigert. Demnächst nimmt sich Karl Lagerfeld der Kanzlerin an.

Eins muss allerdings klar sein: Mit Peanuts lassen wir uns nicht abspeisen. Optimistische Parteifreunde, die glauben, man könne wie weiland bei Jürgen Rüttgers schon mit lumpigen 6000 Flocken dabeisein, werden erkennen müssen, dass auch in der Politik Qualität ihren Preis hat. Wir müssen eine Kultur der Käuflichkeit entwickeln und dürfen gute Politik nicht mehr für Dumpingbeträge verramschen!

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]