UnNews:Sag nichts, Angela

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Berlin (Deutschland), 27.10.2009: Ausgerechnet ein Holländer wurde erst gebraucht, um eine wichtige Frage zu stellen, die dem deutschen Wähler oder wenigstens einem deutschen Journalisten schon lange einmal hätte einfallen können. Nämlich folgende:

„Warum ist Wolfgang Schäuble, das letzte Relikt der Ära Helmut Kohl, eigentlich immer noch da?“

Tatsächlich hat er die Frage etwas anders gestellt. Bei einer Pressekonferenz am Wochenende fragte er Angela Merkel: „Ist Wolfgang Schäuble als Finanzminister geeignet, obwohl er damals vergessen hat, dass 100.000 Mark in seiner Schublade liegen?“. In dieser Form ist die Frage natürlich noch lustiger. Obwohl jemand, der unter derartigen Erinnerungslücken leidet, eigentlich für keinen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt in Frage kommt, sei es im Finanzministerium oder in einem Zeitungskiosk.

So oder so, die Frage war unserer Kanzlerin offenbar peinlich. Sie hatte darauf vertraut, dass die Journalisten auf der Pressekonferenz sorgfältig genug ausgesucht sind und ihr nicht mit solchen ollen Kamellen kommen. Von ihren vorbereiteten Worthülsen (Wachstum. Bildung. Zusammenhalt. Freiheit zur Verantwortung.) passte plötzlich keine mehr. Sie musste sich spontan eine geniale Antwort einfallen lassen („Weil diese Person mein Vertrauen hat.“). Als der freche Holländer nachbohrte, tat sie das einzig Richtige und ignorierte ihn. Guido Westerwelle murmelte aus dem Mundwinkel heraus „Sag jetzt nichts mehr, Angela“.

Das heißt für uns Wähler jetzt natürlich, wir müssen uns die Antwort selber zusammenreimen. Und wir haben ja auch viel Zeit dazu, bis zu den nächsten Wahlen. Was ist an dem Schäuble dran, dass die Angela ihn unbedingt behalten will? Ist es sein süßer Dialekt? Ist es seine Fähigkeit, mehrere Arten der Buchführung nebeneinander zu betreiben, teilweise ohne etwas aufschreiben zu müssen? Ist es vielleicht gar seine Begabung, genau die richtigen Dinge zu vergessen?

Natürlich könnte die Antwort auch viel einfacher sein. Der Schäuble hat vielleicht einfach irgendetwas gegen Angela in der Hand. Eine gemeinsame Leiche im Keller schweißt eben zusammen.

Aber das wiederum liegt so nahe, dass es wahrscheinlich doch nicht stimmt. Möglich ist, dass Behindertenverbände sich bei Merkel beschwerten, dass der einzige Rollifahrer in der Regierung immer der Bösewicht (=Innenminister) sein muss. FDP-Altvorderer Hallervorden sorgte denn auch dafür, dass sein alter ego Thomas de Meisenkaiser nun Innenminister wird, damit vielleicht aus dem undankbaren Job doch noch eine Lachnummer wird.

Wolfgang Schäuble wird nun also Nachfolger von "Hans im Glück" und Peer Schwein-Glück. Hans hatte Glück beim Frequenz-Lizenz-Versteigern, Peer hatte Glück den Job zu kriegen und Schwein, dass ihm die drastische Erhöhung der Staatsausgaben vor dem Hintergrund der Finanzkrise sogar sein Ansehen steigerte, obwohl diese Maßnahme den Bundeshaushalt nachhaltig marodierte. Aller guten Glücksbringer in der staatlichen Schatzkanzlei sind drei, dachte sich Merkel wohl, und Wolfgang Schäuble bekommt vielleicht jetzt den Künstlernamen "Geldschäufele". In den Haushaltsberatungen werden ihm dann die Ministerkollegen zurufen: "Leg noch eine Schippe drauf, Wolfgang." Ganz ohne ihn damit auf die Schippe zu nehmen, hoffen sie doch mit dem Rollifahrer den Rubel am Rollen zu halten.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]