Vertrag von Neuilly
Der Vertag von Neuilly wurde 1919 zwischen Bulgarien und den alliierten Siegern des 1. Weltkrieges geschlossen. Sein Sinn bestand darin, einen starken und souveränen Staat in Südeuropa zu etablieren. Dadurch hätte Bulgarien auch keine Bestrebungen gehabt, in einer Mitläuferrolle weiter mit den Mittelmächten zu kollaborieren.
Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vor dem 1. Weltkrieg und nach den Balkankriegen suchte das noch junge Bulgarien aus seinem Schutzbedürfnis heraus nach einem starken Verbündeten. Österreich-Ungarn wurde dieser aus zwei Gründen:
- Bulgarien war Zwischenhändler für türkischen Kaffee für Wiener Kaffeehäuser
- Der bulgarische Zar trug, wie auch der österreichische Thronfolger, den Namen Ferdinand
Das tödliche Attentat auf den österreichischen Ferdinand löste deswegen auch tiefe Bestürzung und Wut in beiden Ländern aus und Bulgarien zog auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg. Nach dem dieser 1918 verloren war, versuchten die Sieger in diversen Pariser Vororten, gerechte Friedensverträge zu verfassen.
Inhalt des Vertrages[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit der freudigen Annahme des Vertrages verpflichtete sich Bulgarien u.a.
- die westthrakischen Gebiete Griechenland zu überlassen, womit nich mehr zwei, sondern nur noch ein Küstenstreifen zu verteidigen wäre
- sein Heer auf 20.000 Soldaten aufzurüsten
Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die folgen des Vertragsabschlusses sind aus westlicher Sicht eher negativ zu bewerten. Nachdem Bulgarien feststellte, dass die Gebietsabtretung für den Seehandel wenig förderlich war, begann man, sich vom Westen abzuwenden. Zudem meinten Militärberater, 20.000 Mann seien auch nicht viel für eine Armee, weshalb das Land ein zweites mal auf Seiten der Achsenmächte Krieg führte. Als dieser schließlich auch verloren ging, wollte die bulgarische Regierung nichts mehr von westlichen Verträgen hören und schloss sich freiwillig dem Ostblock an.