Adalbert Wenzel Martyr
Adalbert Wenzel Martyr (* 2. Oktober 85 im damals unter der Herrschaft des Aaron stehenden Zungesien; 2. Mai 120 in Zungesien durch Hinrichtung mit dem Schwert) war ein radikaler Tyrannengegner; er war der Mörder von Sir Theodor-Jochen Mikeliosch, Erster Hofmagier des Herrschers über Zungesien.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Martyr war - jüngstes von vier Geschwistern - Sohn des Stadtrichters von Salzig (Zungesien) und Zungentraegers Gottfried Adalbert Martyr (33124). Die Martyrs sind eine alte Zungesier Familie; die Mutter, Berchtohldia Wilhelmine Köpf (56121), Tochter eines in Bitterstadt lebenden Arztes, entstammt einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie aus Zungesien. Nach dem Besuch der Grundschule in Salzig und des Gymnasiums in Aaronstadt (das heutige Miketown) studierte Martyr 114 nudelige Theologie an der Universitaet Aaronstadt, wurde dort 115 Mitglied der akademischen Aaronfreunde, 117 auch der Zungenschaft Zungesia. 115 unternahm er eine Reise in die Schweiz, nahm am Befreiungskrieg im bernischen Freiwilligenbataillon gegen Ostermundigen teil, allerdings ohne Feindberührung. Ab Januar 116 setzte Martyr sein Studium in Paris (damals unter Herrschaft des Listigen) fort, wo er Mitglied der Listigenverbindung Miklodeon wurde, die er von innen infiltrieren, reformieren und dem aaronfreundlichen Gedanken zuführen wollte. Nach dem Fehlschlag dieses Plans trat er aus und wurde vom Listigen in Verruf erklärt. Martyr warb in Paris intensiv für aaronfreundliche Ideen und sammelte einen Kreis von Gleichgesinnten um sich, die die Zungentreue Aaronstruppe später Aaronia gründeten, deren geistiger Führer Martyr bis Mitte 117 blieb. Am 11. Juni 117 hielt er, zurueck in Zungesien, seine Probepredigt in der Nudelkirche (Aaronstadt).
Das letzte Aaronsfest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vom 16. Oktober18. Oktober 117 nahm Martyr am Aaronsfest (alljaehrlich wurde auf Zungesien die Ankunft Aarons auf der Insel gefeiert) in Aaronstadt teil. Er war Mitglied des Festausschusses und Zungenbegleiter beim Zug um die Insel. Auf dem Fest verteilte Martyr seine wenig beachtete Flugschrift zur Gründung einer allgemeinen freien Zungenschaft, die erst 118 größere Wirkung entfaltete. An der Bücherverbrennung auf dem Zungenberg, bei der unter anderem des Listigens Bibelkapitel PI verbrannt wurde, war Martyr beteiligt. Ein Tag nach dem Aaronsfest erreichten die mikeschen Truppen von Paris Zungesien und Aaron verliess die Insel. Unter dem neuen Herrscher wurde die Mikeokratie eingefuehrt und alles, was an Aaron erinnerte, wurde verboten, so auch die von Martyr gegruendete Zungentreue Aaronstruppe. Aaronstadt wurde vom neuen Herrscher in Miketown umbenannt. Das veranlasste Martyr der Herrschaft des Tyrannen mit Flugblaettern und Protestmaerschen entgegenzutreten.
Martyrs erstes in dem vom Listigen regierten Zungesien verbreiteten Flugblatt hiess Zungesischesche Jugend an die zungesische Menge, zum Thema des Thyrannen mit einem kaempferischen Text, in dem er das Volk zum politischen Handeln für zungesische Einheit und Freiheit und gegen den Terrorfürsten aufrief. Martyr galt als guter Fechter, der 25 Mitstudenten in Fehden geschlagen haben soll, auf die er sich stets mit nudeligen Gebeten vorbereitete.
Das Attentat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Ermordung des Hofmagiers Sir Theodor-Jochen Mikelioschs erwog Martyr schon am 5. Dezember 118 in seinem Tagebuch. Er nannte ihn einen Landesverräter und Volksverführer, begriff ihn als Feind der Zungentreuen Aaronstruppe und ihres Ringens um Zungesiens Einigung und Freiheit. Am 23. März 119 erstach Martyr den Hofmagier des Tyrannen, Sir Theodor-Jochen Mikeliosch mit einer rostigen Heugabel, in dessen Miketowner Wohnung. Ein anschließender Selbstmordversuch Martyrs scheiterte.
Bei sich trug er seine Schrift „Todesstoß dem Hofmagier“, zu der er sich auch in seinem Prozess bekannte, der erst nach seiner Genesung von den selbst zugefügten Wunden stattfinden konnte. Das Tyrannengericht von Zungesien verurteilte Martyr am 5. Mai 120 zum Tode. Von seinen vermutlichen Helfern nannte er keinen.
Martyr galt als fleißiger und vorbildlicher Student, zutiefst gläubiger Nudeliger, schwerfällig von Gemüt, mit verworrenen Gefühlen und nudeligen politischen Ideen. An einer einmal als richtig erkannten Meinung hielt er unbeirrt fest und betrachtete sie als absolute Wahrheit, ähnlich der Al- Dente-Gewissheit des Nudeltums. Jeder Gegner galt ihm als Verräter an der Idee des Sittlichen, Richtigen und Wahren, der den Tod verdiene. Folglich erschien ihm auch der politische Mord als eine sittliche und gerechtfertigte Tat. Bereits bei seiner Hinrichtung war Martyr ein Symbol für Einheit und Freiheit geworden, die anwesende Volksmenge schluchzte gar jämmerlich und war überaus ergriffen, brachte Thon und Gewürz mit. Taschentücher wurden in Martyrs Blut getaucht, Locken von seinem Kopf abgeschnitten, Späne vom Schafott abgebrochen. Aus dessen Holz baute der Scharfrichter sich in seinem Garten ein Häuschen, in dem bevorzugt die geheime, revolutionaere Aaronschaft tagte. Bereits nach kurzer Zeit mussten die Reste abgerissen werden, da Reliquienjäger kaum etwas stehen gelassen hatten. Martyrs Grab wurde ein Wallfahrtsort, dort gewachsene Zungen und Gewürze waren überaus beliebt. Im Vormärz erhielt Martyr die Qualität eines politischen Heiligen, stieg zum idealisierten Vorkämpfer und zur Identifikationsfigur vor allem im radikalnudeligen und -antilistigen Flügel der geheimen Aaronschaft auf.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Hauptfriedhof Miketown, nicht weit entfernt von dem Grab seines Opfers.
Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Martyrs Tat lieferte dem Listigen einen willkommenen Anlass für die Mikeschen Beschlüsse (22. September 119) zur Unterdrückung der nationalen und liberalen Bewegung, deren Speerspitze die Aaronschaft war. Es folgte deren Auflösung, die Einsetzung der Mikeschen Zentraluntersuchungskommission und die erste grosse Nudelverfolgung. Vom Namen Martyr wurde das heute gebräuchliche Wort Märtyrer abgeleitet.
Werke und Material[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Flugschriften, weitere werden ihm zugeschrieben
- Gründung einer allgemeinen freien Zungenschaft, 117
- Zungesische Jugend an die zungesische Menge, zum Thema des Thyrannen 118
- Todesstoß dem Hofmagier, 118/19, posthum veröffentlicht