Fremdenverkehrsamt

Aus Uncyclopedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Fremdenverkehrsamt, kurz FVA, hat die Aufgabe, Touristen in entlegene Gegenden zu locken. Dazu bedient es sich Methoden, gegen die die Kataloge von Ehefrauenversandhäusern geradezu tugendhaft erscheinen. Unschuldige Sommerfrischler werden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in die Pampa gelockt, von gewissenlosen Abzockern ausgenommen und das Fremdenverkehrsamt kann dafür nicht mal belangt werden. Der Grund dafür liegt in den Floskeln, die von den FVAs verwendet werden. Ähnlich einem Arbeitszeugnis wird hier eine Sprache gebraucht, die auf den ersten Blick hoffnungsvolle Erwartungen weckt und dabei dem angehenden Touristen den Dolch schon in den Rücken rammt, bevor er sich nur halb umgedreht hat.
Um dem Urlauber leere Brieftaschen und bleibende Schädigungen des Verdauungstraktes zu ersparen, folgt eine Auswahl gängiger Umschreibungen, die den aufmerksamen Leser veranlassen sollten, das Gebiet, für das das zuständige Fremdenverkehrsamt, dessen Broschüre er da in den Händen hält, weiträumig zu umfahren.

Floskeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natürlich können hier nicht alle der zahllosen Euphemismen im Gebrauch der FVAs aufgeführt werden. Und zudem ist noch zu bedenken, dass die aus dem Urlaub mitgebrachte Nematode nicht unbedingt vom Hotelessen herrühren muss. Die könnte auch daher rühren, dass man unbedingt den räudigen Köter, der vor dem Hotel herumstreunt, streicheln musste.

Unterkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

rustikal: Versorgungsleitungen (Strom, Gas, Wasser) über Putz verlegt, Etagenklo, Einrichtung aus den 1950ern

gemütlich: winzig

romantisch: kitschig

urig: düster, deprimierend und mit dem Charme eines Luftschutzkellers

stilvoll: Von der Tochter des Gastwirts ausgesucht. Die hat ihren ganz eigenen Stil.

niveauvoll: Niveau ist so eine Sache: Unter dem Rinnstein kommt immerhin noch der Kanal.

landestypisch: versifft

zentral gelegen: an der Stadtautobahn/Hauptbahnhof/Flughafen - ganz egal, Hauptsache laut.

kinder-/familienfreundlich: nervige, lärmende Blagen, wohin man auch guckt. Keine Chance, sich des Abends der wohlverdienten Gaumenfreuden zu widmen, ohne dass man von einem Satz schokoladenverklebter Fingerchen begrabbelt wird.

Gastronomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

regionale Spezialitäten: fettig, optisch wenig ansprechend, Sodbrennen, Magendruck und Völlegefühl vorprogrammiert. Als Nachtisch: so süß, dass der Karies übersprungen wird und sich die Zähne direkt auflösen. Diabetes entwickelt sich spontan.

zünftig: noch fettiger

deftig: Wenn Sie das Fleisch unter dem Fett finden, gewinnen Sie eine regionale Nachtischspezialität.

aus der Hausbrauerei: Plörre, die durch die Kehle direkt in die Blase rinnt oder den Schädel auf Wassermelonengröße anschwellen lässt.

lokale Spirituosen: Brennt Löcher in Speiseröhre, Magenwand und alle Innereien, die es sonst noch passiert.

Land & Leute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

idyllisch: Es gibt hier Landschaft. Jede Menge Landschaft und sonst gar nichts.

wildromantisch: enge, steile Ziegenpfade und die hohe Wahrscheinlichkeit sich beim Sturz in den nächsten Bach (vom fünfzig Meter darüber gelegenen Ziegenpfad) den Hals zu brechen.

Lokalkolorit: Trinkhalle mit gröhlenden Alkoholikern in Hörweite, Bauruine in Sichtweite, städtische Müllkippe in Riechweite

freundliche Einheimische: Säufer, Huren, Gangster

Sterne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sterne sollen angeben, welcher Kategorie eine Unterkunft zuzuordnen ist. Dabei ist allerdings immer zu beachten, welcher Bewertungsverein die Sternevergabe vorgenommen hat. So liegen einer (ausgehed von einem Maximum von 5 Sternen) Drei-Sterne-Wertung des "Bundes der Spiritualienbrüder" sicherlich andere Bewertungskriterien als einer solchen des "Vereins der Vitalienbrüder" zu Grunde. Grob vereinfacht ist die Lesart des Sternesystems folgende:
*: Eingang nicht gefunden
**: Es gab ein Mittagessen (für den Prüfer) gratis
***: Zimmerheizung funktioniert
****: Hotelbar vorhanden
*****: Hotelbar durchgängig geöffnet

Schutzmaßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einzige Schutzmaßnahme, die vor der Irreführung durch Fremdenverkehrsämter wirklich schützt, ist dort Urlaub zu machen wo es garantiert kein FVA gibt. Lohnende Ziele dieser Art sind z.B. Somalia, Kongo-Kinshasa und die Antarktis.