Herumliegen

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„Da lieg ich nun rum, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor.“

~ Johann Wolfgang von Goethe über Herumliegen

Herumliegen ist in der Regel die räumlich und/oder zeitlich ausgedehnte Steigerung des einfachen Liegens.

An sich ist das Herumliegen ein Alltagsphänomen, das wir für selbstverständlich halten, und gerade darum wurde seine grundlegende Wichtigkeit für die Existenz und Entwicklung des Universums lange verkannt.

Wie so oft bedurfte es erst der Leistung eines Jahrhundertgenies, um die wahre Bedeutung dieses Phänomens zu erkennen und zu angemessen würdigen.

Die Allgemeine Herumliegetheorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß der Allgemeinen Herumliegetheorie (AHLT) des Extremphilosophen Antonin van Haferkopp hat das Universum einzig und allein den Zweck, Herumliegendes (HL) zu produzieren.

Sein zugrundeliegender Gedankengang zur Evolution des Herumliegens ist folgender:

Erste Stufe: Planetares Herumliegen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herumliegendes kann nur auf festen Oberflächen mit voneinander unterscheidbarem "Oben" und "Unten" existieren. Im freien Weltraum ohne Gravitation ist es definitiv nicht möglich.
Aus diesem Grunde bildeten sich im Universum die Sterne mitsamt den sie umkreisenden Planeten - incl. Schwerkraft und festen Oberflächen. Dort kann dann vor allem das allgemeine physikalische Prinzip der Trägheit, welches im freien Weltraum allenfalls zu einer unbefriedigenden Vorstufe des HL - dem Herumtreiben - führt, endlich wirklich fruchtbare Ergebnisse erbringen.

Die wichtigsten Vorgänge in Hinsicht auf verbreitetes HL laufen auf Gesteinsplaneten wie der Erde ab:

  • Niederschläge von flüssigem Wasser sorgen für weltweit herumliegende Ozeane.
  • Dichteunterschiede und die grundlegenden geologischen Faktoren Vulkanismus und Sedimentation führen zu ebenfalls verbreitet herumliegenden Gesteinsschichten. (Planeten sind übrigens kugelförmig, da sich um einen solchen Körper die Ozeane und Gesteinsschichten optimal herumlegen können.)
  • Was großflächig funktioniert, ist auch in mittleren und kleinen Skalenbereichen erfolgreich machbar: Verbreitet liegen auf solchen Planeten z.B. Gebirgsketten, Seen, Gletscher, Steine oder Pfützen herum.

Zweite Stufe: Lebendiges Herumliegen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lebendiges Herumliegen in Vollendung...

Es reicht dem HL nicht, sich nur in Gesteinen und Wasseransammlungen zu manifestieren: Es strebt auch die größtmögliche Vielfalt an. Darum entwickelten sich auf diversen Planeten Lebewesen, welche dann zum einen gerne selber öfters herumliegen, zum anderen aber auch beständig HL produzieren (z.B. na ja - aber es ist nun mal eben so: Verdauungsprodukte).
Das Leben verbreitete sich zudem vom Meer aufs Festland, weil sich dort viel mehr Möglichkeiten des HL ergeben als im Wasser. Einige Lebensformen - wie z.B. einige besonders intelligente Haustiere - haben es dort zu bis dahin unerreichten Höchstleistungen gebracht.

Dritte Stufe: Gegenständliches Herumliegen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte diese Entwicklung in der Bildung intelligenter Lebensformen, die in der Lage sind, eine Vielfalt von Gegenständen herzustellen, welche dann früher oder später quasi alle herumliegen.

Übrigens zeigt schon der allgemeine Begriff "Gegenstand" die grundlegende Tendenz an: denn praktisch alles, was steht - wogegen auch immer - fällt früher oder später auch einmal um, "...und hat dann seine endgültig wahre Bestimmung erreicht" (AvH).

Von herausgehobener Bedeutung für die Entwicklung des Universums hin zu seinem wahren Daseinszweck sind dabei die Gegenstände, welche nicht nur selbst herumliegen, sondern außerdem das HL durch ihr Dasein auch noch zusätzlich unterstützen, z.B. die Liege, das Bett, die Hängematte, das Sofa, hochgezüchtete Autoelektronik, oder das Liegenschaftsamt.

Der lange Weg bis zum gegenständlichen Herumliegen. In der Galaxie (1) bilden sich Planeten (2), auf denen sich feste Oberflächen (3) entwickeln, auf denen etwas herumliegen kann (4)

Ausblick auf die weiteren Stufen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In naher Zukunft werden nach van Haferkopp aufgrund der unaufhaltsamen technischen Entwicklungen die jetzt noch vom Menschen abhängigen Gegenstände intelligent werden, sich selbst vermehren können und außerdem immer kleiner werden. Die Folge wird eine gewaltige Zunahme der Zahl der herumliegenden Gegenstände bei sparsamstem Materialeinsatz sein.
Diese intelligenten Herumliegeformen werden dann auch - in nicht mehr allzu ferner Zukunft - in der Lage sein, den Planeten Erde zu verlassen, viele ferne Welten zu besiedeln und letztendlich im gesamten Universum herumzuliegen.
Und dann wird sich schließlich die endgültige Bestimmung des Universums erfüllt haben.


Kritik der Allgemeinen Herumliegetheorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Van Haferkopp'schen AHLT wurde bereits kurz nach ihrer Veröffentlichung vorgeworfen, sie sei nicht vereinbar mit dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. (Dieser besagt, daß die Entropie - sozusagen die allgemeine Unordnung - im Universum beständig und unerbittlich zunehmen muß.) Leben und Gegenstände stellten aber eine Minderung von Entropie und damit einen Verstoß gegen diese Regel dar.
Außerdem biete das auf Oberflächen beschränkte Herumliegen gegenüber dem in drei Dimensionen möglichen Herumtreiben im freien Weltraum deutlich weniger Möglichkeiten zur Realisierung von Unordnung. Es sei daher als bestenfalls suboptimal in Hinsicht auf den Zweiten Hauptsatz anzusehen.

Van Haferkopp erwiderte, daß eben die beständige Zunahme von HL auch die Möglichkeiten für Unordnungen aller Art enorm erhöhe. Lediglich die Zwischenstufen - also die Entstehung von Lebewesen und von Gegenständen - führten zu einer lokalen Abnahme von Entropie, welche aber dann durch die nachfolgende Produktion von HL mehr als ausgeglichen werde.
Auf den zweiten Einwurf entgegnete AvH, jede Materie habe in höherem Alter ein natürliches Recht auf Ruhe (ganz besonders nach äonenlangem Herumtreiben), und das habe der Zweite Hauptsatz gefälligst auch zu respektieren. Da müsse man sich halt auch mal mit dem Zweitbesten zufriedengeben.

Von anderen Kritikern wurde bemängelt, er habe sich nicht an die seit 1905 geltenden Usancen gehalten, wonach er zunächst eine Spezielle Herumliegetheorie (SHLT) hätte entwickeln müssen. Auf solche "formalistische Kritikasterei" wolle er gar nicht erst eingehen, entgegnete van Haferkopp darauf.


Ignoriert wurden von ihm auch die Vorwürfe seines wissenschaftlichen Intimfeindes Edgar Grützfuß, welcher AvH's Thesen verächtlich als "Herumbiegetheorie" bezeichnete.


Die schärfste Kritik erfuhren van Haferkopps Theorien allerdings von Seiten seiner Ehefrau Eva Xantipowa, die darin "...nur eine faule Entschuldigung für seine überaus ausgeprägte Bequemlichkeit in jeder, aber auch wirklich jeder!! Hinsicht!" sah. Sie änderte allerdings ihre Meinung deutlich, als van Haferkopp mit Bestsellern wie "Rumliegen für Dummies", "Besser Herumliegen" oder "Abgehobenes Herumliegen für Eliten" das auf diversen Konten zunächst spärlich herumliegende Kapital der van Haferkopps in nicht unbeträchtlichem Umfang vermehren konnte.

Würdigungen der Allgemeinen Herumliegetheorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Anerkennung des Nutzens der AHLT für die grundlegende Erklärung der Entwicklung der Erde wurde vorgeschlagen, die erste Hälfte des Erdzeitalters Perm in Herumliegendes umzubenennen.

Ergänzende Anmerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Van Haferkopp erwarb sich übrigens auch außerphilosophisch große Verdienste durch die Erfindung der Stehliege.
Bei weiteren Versuchen, auch noch eine Herumliege - als das "Ding an sich" seiner Theorie - zu entwickeln, scheiterte er allerdings kläglich.