Thermodynamik

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Thermodynamik ist eine animistische Weltreligion, die Antworten auf alle großen Fragen der Menschheit liefert, ohne dafür eine gerechte, strafende oder sonstwie geartete Gottheit zu benötigen oder ihre Anhänger durch angedrohte Höllenqualen auf Spur zu halten. Sie wird dem Chaosgnostizismus zugerechnet.

Grundideen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lehre der Themodynamik beruht darauf, dass die Energie, die ein jeder (physikalische) Körper enthält, von diesem freigesetzt werden will,

Ein gängiges Symbol der Thermodynamik

denn Energie ist notwendig, um einem Körper eine feste Form aufrecht zu erhalten, ihn gleichsam in die materielle Ebene zu zwingen, der er durch Abgabe der Energie zu entrinnen mag. Gibt ein Körper seine feste Gestalt auf, so entstehen zunächst eine unbestimmte größere Anzahl kleiner Körper, die diesen Vorgang wiederholen, bis sie sich im höchsten

Die symbolische Darstellung des Vehältnis von Energie und Chaos

erreichbaren Stadium zu energiefreien Korpuskeln reduziert haben. Diese Ursehnsucht der Materie nennt sich Entropie; der erreichte Zustand Chaos.

Die erste Energieabgabe fand in Form des Urknalls statt, seit dem wiederholt das Universum immer wieder die Freigabe der Energie in Form von Supernovae im Großen und der Kernspaltung im Allerkleinsten. Freigesetzte Energie hat indes den Drang, Materie wieder zugeführt zu werden. So kann sie ihrerseits einen Körper mit sich selbst übersättigen und die Materie wieder in einen Zustand des Zerfalls bringen und so hernach wieder das Chaos vergrößern. Gelingt dies der Energie nicht, so wird im schlimmsten Fall der Zustand der festen Materie konsolidiert, der es dann wieder schwerer fällt, den Zustand des energielosen Chaos zu erreichen.
Es kann allerdings niemals ein Universum aus alleinigem Chaos und völliger Energiefreiheit geben, denn Energie, die bei der Entstehung des Chaos abgegeben wird, wird als Wärme abgegeben. Die Wärme bei der Entstehung des ultimativen Chaos würde so groß sein, dass sie den Weltenbrand und die damit einhergehende Zerstörung des Universums hervorruft. Die energetischen Vorgänge werden als Enthalpie bezeichnet; Wobei die Energieaufnahme als positive Energien; die Energieabgabe als negative Energien bezeichnet werden. Positiv und Negativ sind im thermodynamischen Weltbild damit durchaus konträr zum Weltbild der anderen Religionen zu verstehen; die überdies eine kosmische Ordnung propagieren. Die chaosgnostizistische Komponente der Thermodynamik (bzw des Thermodynamismus) besteht also darin, dass das Chaos sowohl als schöpferische Kraft als auch als ultimatives Ziel angesehen wird. Der Animismus besteht darin, dass alle Materie in der Lage ist, in der Wechselwirkung mit Energie Chaos hervorzurufen.

Die Gebote der Thermodynamik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lehren der Thermodynamik lassen sich in vier einfache Grundsätze - bezeichnet als Hauptsätze - fassen:

Ein allgemeinverständliches Bild zu thermodynamischen Zuständen: Wird in A Arbeit bzw. Energie investiert, kommt B heraus; gibt B seine Energie ab, kommt A heraus...

0. Hauptsatz: Sind drei Systeme nebeneinander und ist A und B im Gleichgewicht aus Energie und Chaos und ist B mit C im Gleichgewicht, so ist auch A mit C im Gleichgewicht. Dies soll heißen, dass ein Impuls von Außen benötigt wird, um für mehr Chaos zu sorgen.

1. Hauptsatz: Energie kann freigesetzt werden, geht aber nicht verloren. Dies bedeutet, bei jeder erfolgreichen Chaosvergrößerung muss beachtet werden, dass die Energie nicht aus dem Universum verschwindet und an anderer Stelle das Chaos vermindern kann.

2. Hauptsatz: Thermische Energie kann nur in begrenztem Maß in andere Energie umgewandelt werden. Wenn genug Energie absorbiert worden ist, bricht Chaos aus.

3. Hauptsatz: Es ist nicht möglich, Materie auf den absoluten Nullpunkt herunterzukühlen. Das ist einerseits gut, weil es im gesamten Universum nicht die notwendige Exergie dazu gibt, andererseits aber schlecht, weil es im ganzen Universum nicht die notwendige Energie dazu gibt. Denn einerseits ist Energie endlich, andererseits hieße absoluter Nullpunkt aber auch, einen Korpuskel derart energiefrei zu machen, dass er nicht wieder Energie aufnehmen kann. Dies kann also auch nicht erreicht werden.

Religiöse Zeremonien und Festtage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Religiöse Zeremonien finden meist als Massenspektakel mit tausenden Gläubigen statt. Sie dienen dem Erfahrungsaustausch im Energiefreisetzen, dem Vergleich der Fähigkeit, Energie freizusetzen und der Kür des besten Energiefreisetzers. Diese Zusammenkünfte gehen meistens mit Lärm, Showeinlagen und immer mit jeder Menge Qualm und Feuer einher. Die folgenden Mitschnitte vermitteln einen Eindruck, wie eine solche "Messe" aussehen kann:

Festtage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Festtage der Thermodynamik sind logischerweise immer Tage, an denen besonders viel Energie freigesetzt worden ist. Es spielt dabei keine Rolle, ob dies von Menschenhand oder dem Universum selbst, beabsichtigt oder unbeabsichtigt stattgefunden hat, ist dabei völlig irrelevant. So sind die wichtigsten Festtage der 26.04.; der 06.08. und der 21.12. Für die internationale Anerkennung thermodynamistischer Feiertage setzt sich der Weltthermodynamikkongress unter Vorsitz Mahmud Ahmadinedschad und David J. Lesars ein.

Thermodynamik in der Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

So sieht das aus, wenn ein Thermodynamist Fahrrad fährt.

Die Thermodynamisten - so die Eigenbezeichnung der Gläubigen - haben keinerlei Probleme, sich in den gesellschaftlichen Alltag zu integrieren. Die überwiegende Mehrheit besteht aus Entropisten, die das Grundprinzip der Entropie auf ihr tägliches Leben übertragen. So vermeiden sie es zum Beispiel, Energie in einen Zustand des Chaos zu investieren, um diesen Zustand nach allgemein gängigen Ordnungsvorstellungen zu beseitigen. Da die meisten Entropisten allerdings jugendlichen Alters sind; entsteht hier oft Konfliktpotential zwischen Gläubigen und Kosmologen (so die thermodynamistische Bezeichnung für Ungläubige; nach dem griechischen Wort für Ordnung). Während diese jugendlichen Entropisten die Thermodynamik zumeist nur als Ausrede dafür hernehmen, den Saustall, den sie ihr Zimmer nennen nicht aufzuräumen (sinnloser Energieaufwand, außerdem sieht es ein bis zwei Tage später wieder so aus wie vorher), findet der echte Thermodynamist weitaus realistischere Ansätze, seine Religion im Alltag umzusetzen. Beispielsweise werden dann Strecken von 50 Metern bereits mit dem Auto zurückgelegt, denn durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe lässt sich Treibstoff unter Energieabgabe unwiederbringlich in Abgas transformieren, das eine weitaus größere Entropie aufweist als Benzin oder Diesel.
Aber auch Thermodynamisten, die für diese doch etwas kostenintensive Energiefreisetzung nicht die nötige Solvenz haben, können ihrer Religion huldigen, indem sie beispielsweise ein paar Mal am Tag ein Feuerzeug zünden oder das Licht auch mal tagsüber anlassen.

Bedeutende Thermodynamiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie jede Religion hat auch die Thermodynamik eine Reihe von Propheten, die aus der Ursuppe diffuser Gedankenblitze Vorhersagen, Ideen und Richtlinien formuliert haben. Genauso, wie in allen anderen Weltreligionen gab es auch immer Vertreter unter den Thermodynamisten, die von der thermodynamischen Kirche heilig gesprochen wurden, da sie Wege fanden, besonders effizient Energie frei zu setzen, bzw. Ordnung in Chaos zu überführen.

Propheten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Männer waren Vorreiter des Gedankens der Thermodynamik und haben das einzige universelle Wirkprinzip in Teilen seiner Unglaublichkeit beschrieben:

  • Pierre Prèvost
  • James Prescott Joule
Energieabgabe im Universum - die Epiphanie eines jeden Thermodynamisten
  • Nicolas Léonard Sadi Carnot
  • Julius Robert Mayer
  • Hermann von Helmholtz
  • William Thomson; I. Lord Kelvin
  • James Clerk Maxwell
  • Ludwig Boltzmann
  • Edme Mariotte
  • Robert Boyle
  • Rudolf Clausius
  • Josiah Willard Gibbs
  • Lorenzo Romano Amedeo Carlo Avogadro
  • Jacques Charles
  • Ilya Prigogine
  • Lars Onsager
  • Paul Glansdorff
  • Leo Szilárd
  • Walther Nernst
  • Nicola Tesla
  • Albert Einstein

Heilige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Männer haben thermodynamische Wirkprinzipien nutzbar gemacht und damit die Welt verändert, oder sonstwie einen Beitrag geleistet:

  • Archimedes von Syrakus (für die Archimedischen Spiegel)
  • Polonus Vorstius (1. aufgezeichnete Spontane menschliche Selbstentzündung)
  • Berthold Schwarz (Entdeckung des Schwarzpulvers)
  • Thomas Newcomen (Erfinder der Dampfmaschine)
  • Alfred Nobel (Erfinder des Dynamits)
  • Richard Mollier (entwickelte das h,x Diagramm)
  • Robert Oppenheimer (ein Vater der Atombombe)
  • Werner Heisenberg (ein Vater der Atombombe)
  • Otto Hahn (ein Vater der Atombombe)
  • Fritz Straßmann (ein Vater der Atombombe)
  • Enrico Fermi (ein Vater der Atombombe)
  • Nicolas August Otto (Erfinder des Ottomotors)
  • Carl Benz (Erfinder des Automobils mit Ottomotor)
  • Rudolf Diesel (Erfinder des Dieselmotors)
  • Felix Wankel (Erfinder des Wankelmotors)
  • Wernher von Braun (Raketenwissenschaftler)
  • Franz von Ohain (Erfinder des ersten funktionsfähigen Düsentriebwerks)
  • George Westinghouse (Großindustrieller, Nutzbarmachung des Erdgases)


Zur Zeit wird über die Heiligsprechung des Colin Furze beraten, der diese Ehre ob seines unermüdlichen Einsatz, die massive Thermodynamik in eher dröge Alltagsfortbewegungsmittel zu integrieren, erhalten soll.

Gegner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegner der Thermodynamik sind die Grünen, da deren Philosophie darauf abzielt, Energie unter allen Umständen zu konservieren, was natürlich verhindert, dass Materie in den natürlichen Zustand der Energiefreiheit übergehen kann. Ebenso stehen die drei abrahamitischen Weltreligionen der Thermodynamik eher feindlich gesinnt gegenüber; da das Fehlen einer starken Vatergottheit und eines diabolischen Gegenspielers fehlt. Dies wirkt allerdings im Islam bigott, da diese Religion eine deutliche Affinität zur Freisetzung von Energie aufweist. Auch die überwiegende Mehrheit der Gesellschaft sieht die Thermodynamik kritisch. Dies beruht vorwiegend in der ablehnenden Haltung gegen Physik (trocken, langweilig) und Chemie, die immer wieder als universelles Übel der heutigen Zeit herhalten muss (Das ist doch alles nur Chemie - ein gängiges Zitat von Chemiegegnern, die nicht verstehen wollen, dass jede Form von Materie von Natur aus nichts anderes als Chemie ist).
Letzten Endes ist die Thermodynamik als einzige Religion gegen jeden Angriff gefeit, da sie prinzipiell immer wieder von selbst stattfindet und dies unwiderleglich bei jedem Darmwind, der einem Lebewesen entweicht. Verdauungsgase sind nichts anderes, als Nahrung, die ihre Energie abgegeben und Korpuskeln gebildet hat, die jetzt ihren Weg ins Universum suchen (wobei übrigens auch Chemie mit im Spiel war).
Aus Feministinnenkreisen wird oftmals kritisiert, dass es weder Prophetinnen noch heilig gesprochene Frauen im Thermodynamismus gibt und verweisen immer wieder auf großartige Wissenschaftlerinnen wie Lise Meitner, Chiara Nappi oder Lisa Randall. Seitens der thermodynamistischen Glaubensgemeinschaft wird darauf verwiesen, dass Teilchenphysik zwar durchaus interessant ist, aber für die Religion keinen bahnbrechenden neuen Nutzen bringt. Außerdem seien die Anforderungen für eine Heiligsprechung weitaus anspruchsvoller, als die der anderen großen Weltreligionen, in denen es bereits genüge, sich für seinen Gott abschlachten zu lassen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • B. P. Esso: Heiliger Kolben - Thermodynamistische Gebete für Kraftmaschinen. V8 Detroit - München - Maranello, ISBN 6-0906-8394-3
  • T. Lindemann: Ich brauch' Bennzziiin!. Destruction Verlag, Rammstein, ISBN 0-2186-8696-8
  • R. Zombie: Demon Speeding - Beschleunigung durch Thermodynamik. Dragula, ISBN 5-4652-3903-8
  • M. Graecus: Liber Ignium ad conburendos hostes. Pyromaniac, ISBN 5-4274-4789-5
Dieser Artikel ist Artikel der Woche 46/2015
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