Singvögel
Singvögel sind eine Unterordnung der Vögel, ordnen sich jedoch nicht einer Nachtruhe unter. Dass sie singen würden, ist eine Lüge, die von Ihnen in die Welt gesetzt wurde.
Das Einzige, was die sogenannten Singvögel machen (außer alles vollscheißen) ist bestenfalls Pfeifen, Zwitschern und Krächzen. Ja: auch der Sperling und der Kolkrabe sind angeblich ein Singvogel, Letzterer allerdings der mit der schlechtesten Stimme. (Da es keine Möglichkeit gab, ihn loszuwerden, machte man ihn zum Dirigenten.) Der durch Singvögel erzeugte Lärm ist eine entsetzliche Ruhestörung, weswegen sie eigentlich „Krachvögel“ heißen sollten. Die lautesten Exemplare sind die Amseln mit einem penetranten Geschrei, vor allem wenn sie in der Nähe eine Katze bemerken. Den Rekord in Lautstärke im Verhältnis zur Körpergröße hält jedoch der Zaunkönig. Derart klein, dass sogar ausgehungerte Italiener ihn als Speise verschmähen, aber laut wie die Trillerpfeife eines britischen Bobbys.
In meiner Sommerresidenz kann ich normalerweise des Nachts bei offenem Fenster schlafen, weil es eine sehr ruhige Gegend ist und keine Abgase in der Nähe erzeugt werden. Spätestens ab einer Stunde vor Sonnenaufgang ist es jedoch mit der Ruhe und der frischen Luft vorbei, da beginnt das Höllenkonzert der Krachvögel. Es bleibt nichts weiter übrig, als die dreifach-verglasten Fenster zu schließen um diesem Lärm zu entrinnen und noch ein paar Stündchen zu schlafen. Deswegen bin ich auch glühender Befürworter der Sommerzeit und würde sogar empfehlen, die Uhr mindestens drei Stunden vorzustellen.
Und von wegen: „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Völlig falsch! Das macht der definitiv nicht. Der frühe Vogel macht nur Krach in der Frühe. Denn: ein Vogel, der zwitschert, fängt nicht.