Trinität

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Die Trinität machte Krieg zu einer coolen Sache. Ihr ursprünglicher, von der Kirche stammender Entwurf sah vor, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist eine sogenannte Dreieinigkeit bilden sollen. Das sollte den üblichen Vater-Sohn-Komplex mittels des schon von Jesus geheiligten Geistes des Weines aus der Welt schaffen. Jenen Komplex, durch welchen noch heute sich Väter mit ihren halb oder ganz erwachsenen Söhnen allzuoft auf ewig heillos zerstreiten.

Blödipus versus trinitarischen Weltfrieden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der wilhelminischen Ära trugen Väter als Symbol dafür den sogenannten "Vatermörderkragen", weil der mehrfaches Platzen überstand, denn damals wurden dank gerade erfundener Hygiene Familien plötzlich reich an überlebensfähigen Kindern, und damit reich auch an halbwüchsigen und erwachsenen Söhnen, so dass die Väter noch kein Internet brauchten, um zu glauben, nur noch von bösen Trollen umgeben zu sein, die Sigmund Freud stets als potenzielle Vatermörder zu diagnostizieren pflegte. Von diesem Blödipus-Komplex genannten Phänomen profitierte der Ersatzvater Staat, dem stets die Söhne leibhaftiger Väter in Scharen zuliefen, um als Kanonenfutter im nächsten Weltkrieg Vater Staat und dessen jeweiligem Kaiser oder Führer treu zu dienen.

Das trinitarische Zeitalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ende des zweiten Weltkrieges waren die Väter schon soviele Söhne losgeworden, dass die innerfamilären Konflikte überschaubar und mittels Telefonseelsorge in gewissem Maße einhegbar wurden. Da kam man in den USA auf eine neue Trinitätslehre, die nicht mehr die Chemie der alkoholischen Gärung einsetzt gegen Vater-Sohn-Konflikte, sondern die Kraft der Physik entfacht zu einem Höllen-Feuer, das tausende Vater-Sohn-Konflikte auf einen Schlag zu beenden vermag. Und daher wurde die erste Atombombe auf den Namen Trinität getauft. Mit ihr begann ein neues Zeitalter, das im Vergleich zur bisherigen viereinhalbmilliardenjährigen Erdgeschichte so winzig war, dass man es Atomzeitalter nannte - im Volksmund. Theologisch ist es das Zeitalter der wahren Trinität, das trinitarische Zeitalter.

"Trinität" wurde auch der Baum der Erkenntnis genannt, der aus der Bombe wuchs.

Die Siegermächte des letzten Weltkrieges begannen, mehr oder weniger von der neuen trinitarischen Durchschlagskraft in ihren Waffen-Arsenalen zu horten. Genug um die ganze Welt zu vernichten - siehe auch Dr. Seltsam: Bombenerotik für Dummies, Reeperbahnverlag 1944, das Standardwerk der universalen Liebe der Neuzeit, welches die Bibel mit einem Schlag ersetzte und damit die alte Trinitätslehre Jesu außer Kraft setzte. Die Führer der Siegermächte wurden unersättlich nach immer mehr und immer stärkeren Atombomben, den neuen Dildos der Mächtigen. Ihre geradezu bombastischen Ersatzbefriedigungs-Sexspielzeuge (Atomraketen) führten zu einer nie gekannten Selbstzufriedenheit von "Vater Staat" - man hatte ja die Bombe! So eilten wieder junge Männer scharenweise auch ohne neuen Weltkrieg zu den stehenden Heeren ihrer Ersatzväter, der Staaten, denn die waren ja so tiefenentspannt, im Gegensatz zu den leiblichen Vätern, mit denen es immer noch die üblichen Konflikte blödipaler Art gab, wenn auch gedämpft per Telefonseelsorge.

Krieg war cool - allein der Gedanke daran, dem Gegner unendlich viel Sprengkraft entgegen zu setzen. Schon in der Schulpause gehörte das Atom-, Wasserstoff- und Neutronenbomben-Quartettspiel zum Standarderziehungswerkzeug für Jungens, das Spiel, bei dem der Spieler am Zuge stets die stärkste Eigenschaft seiner obersten Bombenkarte vorlas, und die anderen mussten dann auftrumpfen mit gegebenfalls dem besseren Wert ihrer obersten Karte, oder passen. Am Ende der Pause war die Welt mehrfach vernichtet und damit wieder in Ordnung. Und bevor einen die Pausenaufsicht, der friedensbewegte Referendar, erwischte beim diesem obszönen Kartenspiel, rief immer ein Schulkamerad solidarisch rechtzeitig "duck and cover!", und gut war.