UnNews:GM-Krisenstrategie: kleiner Trabbi gegen große Depression
Rüsselsheim (Hessen), 08.11.2009:
Laut US-Medien ist die große Depression wieder da. Die inoffiziellen Arbeitlosenzahlen sind so hoch wie die offiziellen 1930. Was immer das heißen mag, Magna kommt ja leider nicht zum Zuge, unser Opel aus dem amerikanischen Schlamassel herauszuziehen. General Motors hält an Opel fest, und das wegen der Krise, die den Absatz der GM-Autos in Amerika fast auf Null drückt. Zwar wollen alle Amis unbedingt GM's dicke Hummer-Autos, aber mit gesperrten Kreditkarten kriegt man eben keine. Was GM also braucht ist ein Auto, das sich in Deutschland auch nach Auslaufen der Abwrackprämie verkaufen lässt wie heiße Semmeln. Und da Kleinwagen in sind, empfiehlt sich ein Auto zum Preis eines gewöhnlichen Kleinwagen abzüglich 2500 €uri. Kostenmäßig geht das nur durch einen besonders kleinen Kleinwagen.
Das morgige "Fest der Freiheit" am Brandenburger Tor wird deshalb diesmal von GM gesponsert. GM-Chef "Hummer-Fritze" Frederick Henderson persönlich wird im Scheinwerferlicht alter deutscher Flakscheinwerfer neben der Quadriga das neue Automobil feierlich enthüllen. UnNews-Leser erfahren exklusiv heute schon, dass es sich um die Neuauflage des Trabant handelt. Der kleine Trabbi wird die Konjunktur in Deutschland an die Weltspitze bringen, so das Kalkül. GM kann damit seine gesamten Gewinnziele für 2010 allein in Deutschland erreichen.
Während in den letzten Tagen in Eisenach und Rüsselsheim gegen den Mutterkonzern demonstriert wurde, weil man dort lieber den neuen "Opel Magna" gebaut hätte, d.h. einen Retro-Manta mit modisch hippem Hybrid-Antrieb (wahlweise 200 PS oder 4 Fahrradpedale), ist in Eisenach die Wut der Belegschaft nur darin begründet, dass GM den Trabbi und nicht den Wartburg wiederauferstehen lässt. Aber der kleine Presspappebomber hat das Zeug zum Renner der Saison und wird strategisch in Eisenach produziert weden. Davon ist Henderson überzeugt. Das in Deutschland durch die jüngste Unternehmenspolitik niedergetrampelte Ansehen des Konzerns soll aufpoliert werden durch eine pfiffige Werbekampagne mit Sprüchen wie
"Früher mußten Sie 13 Jahre warten und kriegten statt einem Wartburg einen Trabbi. Heut' kommen Sie in unseren Laden und können sich gleich nen Trabbi mitnehmen. Und hergestellt wird er auf der Wartburg."
Nicht nur die Werbung wird ein Knaller, verspricht sich Henderson, auch die Wohltätigkeitsaktion: Der Konzern will die unverkäuflich gewordenen Hummer-Fahrzeuge der Bundeswehr spenden, die immer über zuwenige gepanzerte Fahrzeuge für unsere Verteidigung am Hindukusch klagt.