UnNews:Guttenberg übernimmt Kommando auf der Gorch Fock
Berlin (Deutschland), 29.01.2011: Mysteriöse Todesfälle, menschenverachtende Schikanen, sexuelle Übergriffe - die Gorch Fock, der einstige Stolz der Bundesmarine ist nur noch ein Schiff voller Peinlichkeiten. Nachdem Kapitän Norbert Schatz vor einer Woche seines Amtes enthoben wurde, liegt das Schulschiff im Hafen von Ushuaia vor der Küste Argentiniens. Es soll schnellstmöglich in heimische Gewässer überführt werden, doch auch Schatz-Nachfolger Michael Brühn, genannt der "Wasserskifahrer", wurde nun überraschend über Nacht vom Verteidigungsminister wieder geschaßt. In dieser prekären Situation übernimmt nun Karl-Theodor zu Guttenberg kurzentschlossen selbst das Kommando auf der Gorch Fock. Kurz vor seiner Abreise bot sich UnNews die Möglichkeit zu einem Interview mit dem frischgebackenen Kapitän.
Unterview exklusiv und ungekürzt! |
UnNews: Herr Minister, ab sofort liegt die Befehlsgewalt auf der Gorch Fock in Ihren Händen. Eine gewiß nicht leichte Aufgabe, oder?
Guttenberg: Da machen Sie sich mal keine Sorgen. Die Seefahrt war schon immer meine Leidenschaft. Bereits im Kindergarten war ich mit Abstand der Beste im Falten von kleinen Papierschiffchen. Außerdem könnte ich Ihnen hier problemlos sämtliche Seemannslieder von Freddy Quinn auswendig vorsingen.
UnNews: Wie schön. Das alleine wird aber wohl für diesen Job nicht ganz genügen.
Guttenberg: Ach, Sie denken an diese Schatz'sche Kirschbaumkletterei? Vergessen Sie's. Ich bin früher regelmäßig geklettert und sogar die Strommasten neben unserem Haus hochgestiegen. Dabei bin ich den Drähten da oben des öfteren ganz schön nahe gekommen.
UnNews: Aha, der Grund also, warum Sie auch heute noch dauernd unter Strom stehen?
Guttenberg: Was heißt denn hier "unter Strom"? Man muß einfach ein wenig auf Zack sein, wenn man das Kanzleramt im Auge hat.
UnNews: Haben wir richtig gehört, das Kanzleramt? Derartige Absichten haben Sie doch bisher immer vehement dementiert.
Guttenberg: Tarnen und täuschen und im rechten Moment zuschlagen, junger Mann. Waren Sie denn noch nicht bei der Bundeswehr?
UnNews: Wie denn, wenn Sie die Wehrpflicht demnächst abschaffen wollen?
Guttenberg: Jetzt heulen Sie mir deswegen bloß nicht die Ohren voll! Hab wirklich lange genug gebraucht, bis ich den Seehofer rumgekriegt hatte.
UnNews: Der wird bestimmt froh sein, wenn er Sie jetzt eine Weile los ist...
Guttenberg: Schon möglich. Da wird er aber kein Glück haben! Sie werden sehen, innerhalb von zwei Wochen bin ich wieder zurück.
UnNews: Wie soll das gehen? Innerhalb von zwei Wochen?
Guttenberg: Na klar. Bei mir geht alles so richtig ruck-zuck. Haben sie denn nicht mitgekriegt, wie schnell diese Entlassung von diesem Norbert Schatz vor sich ging?
UnNews: Schon.
Guttenberg: Ein kurzes Telefonat mit dem zuständigen BILD-Redakteur und schon war er gefeuert.
UnNews: Man muß wirklich feststellen, seitdem dieses Qualitätsblatt aktiv in politische Entscheidungen und Entwicklungsprozesse eingreift, geht es uns allen plötzlich viel viel besser.
Guttenberg: Sehr gut erkannt. Natürlich werden auch einige Reporter der BILD und Leute von RTL und Sat1 mit auf der Gorch Fock sein. Die Menschen in Deutschland wollen doch immer brandaktuell informiert sein. Nur schade, dass der Dirk Bach gerade anderweitig beschäftig ist. So muß ich mir als Moderator für meine tägliche Pressekonferenz live vom Deck der Gorch Fock noch irgendjemand anderen suchen.
UnNews: Unser Verteidigungsminister, ein Medienprofi...
Guttenberg: Warum auch nicht. Auf so einem Schiff ist schließlich immer was los. Und wenn gerade mal niemand vom Mast fällt oder eine Kadettin vergewaltig wird machen wir eben unser eigenes Programm. Wo ich bin gibt's keine Sekunde Langeweile, das sollten Sie wissen.
UnNews: Natürlich. Herr Minister, eine Frage noch. Wenn Ihnen auf der Rückreise rein zufällig der smarte Guido auf seinem dampfenden Segelschiff den Weg kreuzen sollte, was werden Sie tun?
Guttenberg: Das wäre ne Wucht! Seetang ins Haar, eine Augenklappe aufziehen und fertigmachen zum Entern...