UnNews:Guttenberg veröffentlicht Afghanistan-Memoiren
Berlin (Deutschland), 19.02.11: Bislang ist Karl-Theodor Guttenberg (den Adelstitel hat er ja inzwischen abgelegt) vorwiegend als umtriebiger Minister und als gelegentlicher Redner im Bundestag öffentlich in Erscheinung getreten. Doch nun hat er auch seine schriftstellerische Ader entdeckt. Der aufgrund diverser Affären momentan stark unter Druck stehende Franke hat heute überraschend ein von ihn verfaßtes Buch vorgestellt, in welchem er seine Erlebnisse schildert, die er während diverser Afghanistan-Besuche sammeln konnte. Der Titel lautet: Kampf um Kabul.
Guttenberg: "Es wird höchste Zeit, dass die Leute hier in Deutschland erfahren, wie es in Afghanistan wirklich zugeht. Ein großes Epos über unsere tapferen Soldaten im täglichen Kampf fern von der Heimat. Und selbstständlich immer gerne zur Stelle, wenn's mal wieder richtig brenzlig wird: Der Verteidigungsminister."
In seinen frisch herausgegebenen Werk schildert Guttenberg mitreißend und spannend, wie er z.B. als Fahrer eines Tanklastzugs nur mit einer Machete bewaffnet einen Talibanüberfall abwehrte oder wie er als Anführer einer kleinen verwegenen Schar eine ganze gegnerische Kompanie in die Flucht schlug.
Der Minister weiter: "Nun werden bestimmt wieder die Leute sagen, der Guttenberg, den kennen wir schon, der hat nur wieder alles irgendwo abgekupfert. Aber nichtsda. Von den insgesamt 489 Seiten stammen immerhin 32 aus meiner eigenen Feder. Und wo der bescheidene Rest herkommt, sag ich jetzt hier und heute in aller Öffentlichkeit, damit nicht wieder irgendein Gemecker aufkommt.
Leo Tolstois Buch "Krieg und Frieden" hat mich dermaßen fasziniert, dass ich es für angebracht fand, den dortigen Prolog in mein Buch nahezu komplett zu übertragen. Sehr ergiebig waren aber auch die diversen Landserhefte, die ich seit meiner Jugendzeit mit großer Begeisterung sammle. Die Schilderungen darin passen so gut, dass ich sechs von meinen insgesamt vierzehn Kapiteln damit bestreiten konnte. Meine Einsätze als Kampfpilot in Afghanistan standen bisher unter strenger Geheimhaltung, aber nachdem sie mindestens genauso atemberaubend und spannend sind wie die von Pete Michell in Top Gun, hab ich mich entschlossen, einige Passagen daraus in mein Buch einfließen zu lassen. Da gabs dann ja auch gleich die passenden Bilder dazu. Nur noch ein bischen retouchieren und schon hats gepaßt.
Am Interessantensten und am besten verwendbar waren aber die Kriegsschilderungen in diversen Feldpostbriefen, die in letzter Zeit auf meine Anweisung hin aussortiert und an mich weitergeleitet wurden. Die konnte ich textlich nahezu 1:1 übernehmen. Deshalb hier mein Tip an alle Soldatenmütter und -bräute: Blättern Sie einfach mal in meinem Buch, da finden Sie mit großer Sicherheit genau das, was Sie in den letzten Wochen und Monaten evtl. in Ihrem Briefkasten vermißt haben."
UnNews fragte beim Generalinspekteur der Bundeswehr nach, ob Guttenberg vor lauter Abschreiben überhaupt noch seine Amtstube im Bundesverteidigungsministerium zu Gesicht bekommt. Antwort: 'Ja, doch, jeden Tag kommt er, fotokopiert 1 Stunde lang alte Balkan-Strategiepapiere, in denen er Worte wie "Bosnien-Herzegowina", "Kosovo" und "Rudolf Scharping" mit Tipp-Ex unsichtbar gemacht hat. Auf den Kopien setzt er dann stattdessen die Worte "Afghanistan", "Horn von Afrika" und "Frei h er r Dr. zu Gu Zug-Uttenberg" ein und verteilt sie als Anweisungen an seine Staatssekretäre.'