UnNews:Schöner Wohnen in Tempelhof

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Berlin (Deutschland), 21.06.2009:

Eine Gruppe von etwa 2000 Hausbesetzern hat am Samstag versucht, den ehemaligen Flughafen Tempelhof in ihre Gewalt zu bringen. Die Berliner Polizei hatte bereits im Vorfeld der Demonstration Mitgefühl für die offenbar verwirrend hoffnungslose Lage der Demonstranten gezeigt, und daher auf ein Großaufgebot an Ordnungskräften verzichtet. Zunächst hatten die Besetzer den antiimperialistischen Zaun um den Flughafen niedergerissen. Nachdem sie sich dann jedoch darüber bewusst geworden waren, was sie getan hatten, stellten sie den Zaun eilig wieder auf, und versuchten die angerichteten Schäden am Zaun mittels mitgebrachter Sicherheitsnadeln zu reparieren. Danach marschierten die Besetzer entschlossen zum Rollfeld und arrangierten dort eine Sitzblockade.

Als die Situation trotz einiger auf das ansonsten leere Rollfeld geworfener Molotov-Cocktails drohte, in die Langeweile abzugleiten, mehrten sich unter den Demonstranten kritisch fragende Stimmen, wo denn überhaupt die zu besetzenden Häuser seien. Einige Demonstranten schlugen vor, Zelte aufzustellen, oder eine Wagenburg zu errichten. Nach kurzer Zeit wurde jedoch klar, dass keiner der Beteiligten gerade "Kohle" für ein Zelt hatte, ganz zu schweigen von einem Bauwagen. So entschloss man sich, eine Soli-Party zu veranstalten, um sich vom Erlös Zelte zu kaufen. Daraufhin holten die meisten der Anwesenden ihre mitgebrachten Bierflaschen heraus, und "machten Party". Als schließlich nach fünf Stunden der BAK-Wert wieder unter 1 Promille gesunken war, und man Kassensturz gemacht hatte, wurde offensichtlich, dass es notwendig werden würde, das Klassenbewusstsein der Bevölkerung noch ein wenig zu schärfen.

Um wenigstens noch ein bisschen Action für PR-Zwecke zu veranstalten, inszenierten die Hausbesetzer gegen Ende der Demonstration noch ein Räuber-und-Gendarm-Spiel. Einer der Demonstranten stellte sich als Gefangener zur Verfügung, während ein anderer Polizist spielte, ihn zu Boden warf und festhielt. Die restlichen Besetzer stürmten dann auf die beiden zu, um ihren Genossen zu befreien, und als der Polizist eine mitgebrachte Faschingspistole auf seine Klassenfeinde richtete, taten die Angreifer ganz überrascht, so als ob sie nicht damit gerechnet hätten, dass ein pöser Polizist auch mal eine Waffe ziehen könnte, wenn er kurz davor steht, von einem planlosen Mob überrollt zu werden.

In einem Interview mit UnNews wertete Paul Panzer, der inoffizielle Sprecher der Besetzer, die Aktion als vollen Erfolg. Der faschistoide Staat hätte wieder seine hässliche Grimasse gezeigt und es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis die Bevölkerung gegen ihre Unterdrücker aufstehe. Paul Panzer wörtlich: "die da oben solen mal die ersten zehn Seiten von Marx lesen, dann wisen die was läuft, und überhaupt Schule und Pisa und Finanskrise und so, dass läuft doch alles falsch, die müsen endlich mehr Bildung und weniger Geld machen, irgendwan lasen wir dass nicht mehr mit uns machen, Che rulez, LOL."

Der Flughafen Tempelhof nimmt im Bewusstsein der Berliner einen hohen Stellenwert ein. Er rangiert dabei noch vor der Freiheit, was auch daran abzulesen ist, dass in einem Volksbegehren 200.000 Berliner für seine Erhaltung als Flughafen votiert haben, wohingegen die Online-Petition gegen Netzsperren bundesweit nur 134.000 Stimmen mobilisiert hat. Für die restlichen 78.000.000 deutschen Bürger ist Tempelhof dagegen etwa so wichtig wie ein Haufen Hundescheiße vor Nachbars Haus.

Eine Gruppe wohlhabender Alt-68er um Joschka Fischer ließ verlauten, dass sie für die Proteste leider keine klammheimliche Freude empfindet, das sei alles viel zu dilletantisch. Um zu zeigen, wie man es richtig macht, rufen sie für den 1. Juli zu einem "Fly-In" auf dem Flughafen Tempelhof auf. Strategie ist: Wenn der Flughafen mit Lear-Jets voller Jet-Set vollgeparkt ist, dann gibt es kein Durchkommen für die Polizei, da der Zugang zum Flughafen dann durch eine dichte aus lauter Paparazzi bestehende Mauer perfekt versperrt ist.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]