UnNews:Schmetterling löst Taifun aus
Dubai (Morgenland), 15.01.2008: Sprüche wie "Ein Schmetterling kann einen Taifun auslösen" sind mittlerweile in die allerunterste Platitüdenschublade von Gutmenschen, Laienpredigern und Werbefritzen abgerutscht. So ähnlich wie "Wir nutzen nur 10% unseres geistigen Potentials" oder "Es gibt nichts Gefährlicheres als einen angeschossenen Moskito". Jeder weiß, dass es sich bei diesem Quark um billigen Sprachmüll handelt, der vom Gehirn auch im Energiesparmodus noch abgesondert werden kann.
Früher konnte man mit dem Schmetterling und dem Taifun noch etwas hermachen und sich zumindest als Physikstudent, Mathematiker oder Naturphilosoph outen, der etwas von Chaos-Theorie versteht. Heute ist die Chaos-Theorie jedoch out, weil sie die unangenehme Eigenschaft hat, dass man Ursache und Wirkung innerhalb eines chaotischen Systems nicht vernünftig zuordnen kann. Das macht es so schwierig, über Dinge wie die drohende Klimakatastrophe zu diskutieren, denn das Klima ist eh chaotisch, was kann also das CO2 dafür?
Die Chaos-Theorie droht daher im Sumpf der Pseudowissenschaft zu versacken. Musiker, Filmemacher, Veranstalter von Esoterik-Seminaren und andere Dilettanten haben das Thema durchgekaut und ausgelutscht. Damit das Chaos nun nicht endgültig abgewertet wird, haben Techniker des Chaos-Instituts in Dubai eine praktische Demonstration des Schmetterlingseffektes vorbereitet. Ihren Berechnungen zufolge ist für das Auslösen eines Taifuns halt nur ein etwas größerer Schmetterling erforderlich. Naja.