UnNews:Wehrzersetzung wird Chefsache
Berlin (Deutschland), 13.9.2010:
Das Präsidium der CDU stimmte heute der Aussetzung der Wehrpflicht durch Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg zu. Birgit Homburger von der FDP meinte dazu, jetzt würden die Arbeitsplätze bei der Bundeswehr halt in einer Lotterie vergeben. Guttenberg setzt wohl darauf, im Mehrbedarfsfalle ausländische Söldner zu engagieren, um Kosten zu sparen. Der erste Jahrgang ohne Wehrpflicht wird bald Ausbildungs- und Studienplatzmangel schaffen. Während das nur vorrübergehend ist, wird an anderer Stelle nachhaltiger Schaden angerichtet: Der Staat traut sich immer weniger, seine Bürger in die Pflicht zu nehmen. Und die Begründung des Bundeswehr-Abbaus dürfte nicht sein, "es gäbe eh keine Wehrgerechtigkeit mehr", sondern "wir haben ein tolles Konzept für eine reine Berufsarmee". So scheint es aber nur regierungsgetragene Wehrzersetzung zu sein, was da in Szene gesetzt wird. Auf der anderen Seite gilt "CDU" mittlerweile als Abkürzung für Civil-Dienst-Unterminierer. Scheinbar hat Wolfgang Schäuble ausgerechnet, dass es billiger sein wird, soziale Dienste künftig von 1-€-Sklaven statt von Zivis ausführen zu lassen, während die jungen Leute ungehindert schnell ihren Turbo-Bachelor-Abschluss hinlegen sollen um den Arbeitsmarkt zu verjüngen und die Rentenkasse noch eine Weile am Leben zu erhalten. Insofern wird erkennbar, weshalb mit einem Mal ausgerechnet Schwaben sich in den Kopf gesetzt haben, ihren Kopfbahnhof in Stuttgart behalten zu wollen: Entschleunigung muss halt sein bei soviel Weichenstellung für immer schnelleres Ankommen im Erwachsenen- und Arbeitsleben, und das in einer Zeit, in der das immer weniger mit sozialer Sicherheit zu tun hat als mit früher oder später erfolgender Abschiebung aufs Abstellgleis.