Workshop

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Ein Workshop (engl. work=Arbeit, engl. shop=Laden) ist ein Laden, in dem man Arbeit kaufen kann. Viele Menschen werden von ihrem Arbeitgeber in einen Workshop geschickt, manche Menschen schickt die Agentur für Arbeit in einen Workshop, und einige wenige Menschen gehen auf eigene Kosten in einen Esoterik-Workshop.

Zielsetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ziel eines Workshops ist es, einfallsloseren Zeitgenossen zu mehr Ideen zu verhelfen, wie sie ihre überstehende Freizeit mit Arbeit ausfüllen können. Um die Ware Arbeit vom Workshop-Inhaber zu bekommen, muss man selbstverständlich ein entsprechendes Entgelt entrichten, sonst geht gar nichts über die Ladentheke.

Ablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn man in den Workshop eintritt, stellt sich der Workshopinhaber vor, und fordert einen auf, sich selbst dem Workshopinhaber und den anwesenden anderen Kunden vorzustellen. Es folgen einige allgemeine Fragen darüber, was man sich genau von dem Workshop erhofft, und wie man sich vorstellt, das erhoffte Ziel zu erreichen.

Ein paar Kästchen und Pfeile können schon mal helfen, die Gedanken zu ordnen...

Die anderen anwesenden Kunden schießen in dieser Phase entweder vollkommen über das Ziel hinaus, indem sie bereits fertige Lösungsvorschläge für die Probleme der Weltkonjunktur auf den Tisch knallen - in der Hoffnung freilich, dass ihre Geschaftlhuberei vom Workshopinhaber an ihren Chef / die Agentur für Arbeit / ihren Guru Sri Satiri Boddhisattva weitergeleitet wird.

Oder sie schätzen die Produktpalette des Workshopinhabers völlig falsch ein und beginnen, über ihre Ehe- und Alkoholprobleme, den verlorenen Führerschein und ihre Schuppenflechte oder den Leistenbruch zu reden. Der dritten Kundenkategorie schließlich ist es saumäßig peinlich, in einen solchen Haufen extrovertierter kranker neurotischer Spinner geraten zu sein, und sie versuchen eine möglichst gelangweilte Atmosphäre vorzugaukeln, in der stillen Hoffnung, damit eine Erwähnung ihres Workshopbesuches auf Seite Eins der überregionalen Presse vermeiden zu können.

Nach der Vorstellungsrunde regt der Workshopinhaber seine Kunden dazu an, untereinander über ihre Ziele und Vorstellungen zu sprechen. Das hat in der Regel zur Folge, dass die Weltretter wieder ihre Lösungen zur Weltwirtschaft auf den Tisch knallen, die Alkoholiker wieder über ihre Eheprobleme und Sackratten sprechen dürfen, und die Schüchternen sich noch weiter ducken, bis sie schließlich hinter dem Rand der Tischkante verschwinden.

Nach stundenlangem ergebnislosem Brainstorming und vielen Flipcharts mit vielen Kästchen mit bedeutungsschwangeren BWLer-Vokabeln drin und vielen Linien dazwischen, während derer die Weltretter die Überzeugung gewonnen haben, dass ihre Pläne wirklich den Jackpot knacken, den Alkoholikern klar geworden ist, dass es ihrer Performance durchaus zuträglich wäre, wenn sie aufhören würden, ihre Frauen und Kinder zu schlagen und die Vermeider zu einem Häufchen Asche auf ihrem Stuhl geworden sind, fordert der Workshopinhaber die Kunden schließlich dazu auf, zu sagen, ob sie mit dem gekauften Produkt zufrieden waren.

Die Weltretter sagen dann üblicherweise, dass sie sich ein bisschen mehr erhofft haben. Die Alkoholiker sagen, dass ihnen jetzt einiges klarer ist. Und die Vermeider sagen mit Schweiß auf der Stirn und einem verstohlenen Blick über die Schulter, dass sie es eigentlich ganz gut fanden.

Der Workshop in der heutigen Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Workshop hat genau deshalb seinen festen Platz in der Gegenwartskultur, weil die Menschen vor lauter Arbeit keine Kreativität mehr aufbringen, um neue Ideen zu einer arbeitsreicheren Gestaltung ihres Alltags zu entwickeln. Dies hat zur Folge, dass viele Mitbürger nur so viel arbeiten, wie sie unbedingt müssen. Anstatt ihren inneren Schweinehund zu überwinden, kriegen sie einen vollen Durchhänger, und verbringen ihre Freizeit lieber damit, sich mit Freunden zu treffen, mit ihren Kindern zu spielen, ins Kino zu gehen oder zu kiffen.

Workshops im Arbeitsleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Arbeitsleben nimmt der Workshop außerdem noch eine zentrale Stellung ein, weil nahezu alle Arbeitnehmer so vor sich hinwurschteln. Die Kooperationsfähigkeit, die in den meisten Stellenanzeigen gefordert wird, ist in Wirklichkeit in fast jedem Unternehmen unerwünscht.

Seitens der Kollegen ist sie unerwünscht, da man sich keine Blöße durch einen allzu tiefen Einblick in die eigene Arbeitsweise geben möchte. Schließlich könnten ja die Kollegen sich ein paar Ideen klauen, die sie dann zum eigenen Vorteil beim nächsten Mitarbeitergespräch mit dem Chef als Eigenprodukt verkaufen. Oder es könnte offenbar werden, dass man seit etwa acht Jahren eine kreative Pause macht. Meist sind beide Aspekte miteinander gepaart - die Mitarbeiter, welche in einer kreativen Pause stecken, haben am meisten Angst, dass die Kollegen ihnen die Ideen aus der frühen Jugendzeit klauen.

Schließlich ist aber auch die Kooperation seitens der Vorgesetzten unerwünscht. Mitarbeiter sollen schließlich keine eigenen Ideen entwickeln, sondern einfach nur machen, was ihnen gesagt wird. Das kann aber nur dann funktionieren, wenn jeder Befehl einen klaren Adressaten hat. Daher gibt es für jede Aufgabe immer eine vom Vorgesetzten im voraus festgelegte Arbeitsteilung. Somit gibt es aber überhaupt keinen Spielraum zur Kooperation, zumindest nicht in dem Sinne, dass das Ganze mehr ist, als die Summe seiner Teile.

Erschwerend kommt hinzu, dass jeder dumm wäre, der mehr macht, als ihm befohlen ward, da das hieße, die Arbeit der Kollegen zu machen. Entweder sind die Kollegen dann sauer, weil man ihnen Arbeit weggenommen hat (die sie sich wieder teuer im Workshop kaufen müssen) und die Loorbeeren dafür kassiert - wir sind ja schließlich alle noch Kinder, die von den Eltern Süßigkeiten dafür bekommen, wer als erstes das Kinderzimmer aufräumt. Oder die Kollegen höchstselbst kassieren die Lorbeeren für die Arbeit, die sie nicht selbst gemacht haben. In diesem Fall haben sie sogar die besten Chancen auf eine zukünftige Führungsposition.

Der Workshop hilft in dieser verfahrenen Situation, indem er der Illusion Vorschub leistet, man könne durch ein paar gescheite Worte dem eigenen Arbeitsleben eine neue Richtung verleihen.

Nicht zu verwechseln mit:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]