Atompilz
Bei dem Atompilz handelt es sich um eine extrem energiereiche Pilzart, die allerdings schwere Verdauungsprobleme hervorrufen kann.
Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Verlauf des zweiten Weltwettessens versuchten diverse Teilnehmernationen einen Weg zu finden, ihren Gegenspielern gehörig den Appetit zu verderben und sie so zur Aufgabe zu zwingen. Hierzu gab es zunächst zwei unterschiedliche Ansätze:
Die ersten Versuche orientierten sich daran, sämtliche gegnerischen Speisen mittels diverser Additive völlig ungenießbar zu machen. Allerdings schlangen die Kombattanten alles was sie bekommen konnten mit solcher Gier und Geschwindigkeit hinunter, dass sie den Geschmack gar nicht mehr registrierten. Dies war gleichsam das Ende dieses Ansatzes.
So kamen die Wissenschaftler auf den Gedanken, ihre Mitesser durch ein derart kalorienreiches und somit extrem sättigendes Nahrungsmittel schlichtweg pappsatt zu machen. Die modernen Historiker streiten noch darum, welche Länder an sich die Idee hatten. Dieser Artikel beschränkt sich auf den amerikanischen Ansatz.
Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch das Studium der Essgewohnheiten ihrer Gegner und der Analyse der vertilgten Nahrungsmittel, kamen die Amerikaner zu dem Schluss, dass das deutsche Schnitzel zwar einigermaßen schmackhaft, jedoch wegen der völlig überlasteten Panierfabriken oftmals etwas trocken war. Um dieses auszugleichen war es durch die Zugabe einer Pilzsoße zum Jägerschnitzel weiterentwickelt worden. Hier kam der Wissenschaft der zündende Gedanke:
Die Pilze in der Soße sollten der ultimative Sattmacher sein. Auf der Basis vorhandener Pilzarten wurde der Atompilz entwickelt.
Die Anforderungen waren
- der Pilz musste sich möglichst stark vermehren können und eine immense Größe erreichen
- der Pilz musste möglichst anspruchslos sein um auch überall wachsen zu können
- er musste möglichst schwer im Magen liegen, um den Gegner auch nachhaltig vom Essen abzuhalten
- das Hauptkriterium, er musste einen extrem hohen Nährwert aufweisen, und
- entgegen allen früheren Annahmen sollte der Pilz einen möglichst angenehmen Geschmack haben, um sicherzustellen, dass die Gegenpartei ihn auch wirklich verspeist.
Teilweise konnte Anforderung 1) sowie Anforderung 2) erfüllt werden, indem als Grundstock für den Atompilz der gewöhnliche Hallimasch herangezogen wurde. Dieser wächst zumeist in Kolonien von ziemlich vielen Exemplaren (Experten schätzen es sind noch mehr) und ist dabei so anspruchslos, dass er auch mit totem Holz Vorlieb nimmt.
Das Problem beim Hallimasch ist, dass er an sich nicht sonderlich groß wird und auch ziemlich beschissen schmeckt. Was sollte man auch erwarten, wenn das Viech auf totem Holz wächst.
Anforderung 5) wurde dann damit gelöst, dass die ersten Laboratompilze so mit künstlichen Aromastoffen und Geschmacksverstärkern geimpft wurden, dass sie nicht nur im Geschmack ziemlich dicht an ein echtes deutsches Jägerschnitzel, sondern auch in der Originalrezeptur sehr nah an eben dieses herankamen.
Anforderung 3) und ein weiteres bisschen Anforderung 1) wurde durch die Beifügung von Steinpilz – DNA erreicht. Steinpilze können eine durchaus beachtliche Größe erreichen und da sie aus Stein sind, liegen sie entsprechend schwer im Magen.
Die Wissenschaftler haben sich damals für den gemeinen Granitsteinpilz entschieden, dieser war unter Laborbedingungen am einfachsten zu züchten und die Unverdaulichkeit ausreichend ausnehmend.
Jetzt war der Atompilz schon recht proper, unbekömmlich und im weitesten Sinne wohlschmeckend, der Nährwert lag jedoch noch bei 0 (Null).
Der größte Energieträger unter den Pilzen war der schon damals bekannte Heizpilz. Also wurden Atompilze zusammen mit Heizpilzen angepflanzt. Durch atomare Strahlung wurde deren Erbgut zu einem einzigen neuen Gewächs verschmolzen. Eigentlich kann erst hier von einem echten Atompilz gesprochen werden. Dieser neu entstandene Atompilz vereinte nun alle geforderten Eigenschaften in sich und konnte durch den radioaktiv bedingten Riesenwuchs nun auch endlich in seiner Größe (ziemlich groß) überzeugen.
Auswirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie gesagt der Atompilz konnte in allen fünf Anforderungspunkten punkten, doch überdies kann er noch mit einigen – aus Sicht der Entwickler – nützlichen Eigenschaften aufwarten: Er verursachte Blähungen die
- 1000 Dezibel und
- Stench 10 – 12 (je nach Beilage) erreichen können und
- hochentzündlich sind, die Wirkung ist vergleichbar mit einer Aerosolbombe.
Unglücklicherweise verursacht er auch ein gewisses Maß an radioaktiver Verseuchung, vor allem nach entzündeter Blähung.
Zusammengenommen erreichte man so nicht nur pappsatte Gegenspieler, sondern auch eine amtliche Verwüstung und Aufsehen erregende Mutation.
Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um den Atompilz möglichst effizient einsetzen zu können, wurde beschlossen seine Sporen in einer Kapsel aus einem Flugzeug über Feindesland abzuwerfen. Da man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen konnte, dass sich in kürzester Zeit prachtvolle Atompilzkolonien entwickeln würden, sollte es nur eine Frage der Zeit sein, bis der Atompilz Einzug in die gegnerische Küche halten würde.
Da das eigentliche Ziel Deutschland jedoch vorzeitig ausschied, musste Japan für die ersten Atompilzeinsätze herhalten.
Der Erfolg war überwältigend. Die Japaner verzehrten in so kurzer Zeit derart viel Atompilz, dass die Städte Hiroshima und Nagasaki in jeweils einer exorbitanten Flatulenz ausgelöscht worden sind.
Weitere Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach dem umwerfenden Erfolg des Atompilzes fingen auch andere Länder mit Atompilzzuchtprogrammen an. Aufsehen erregten hier die letzten französischen Atompilze. Eine hungrige Laboraushilfe konnte nicht widerstehen, briet einen der Pilze und aß ihn auf. Das Ergebnis bestand in einem verwüsteten und heute unbewohnbaren Eiland irgendwo im Südpazifik. Was jedoch nicht weiter tragisch ist, denn ohne diesen Zwischenfall hätte bis heute niemand etwas vom Mourouroa Atoll gehört. Der Name dieses bedauernswerten Trottels ist durch einen Computerfehler (dieses beschissene Windows) verloren gegangen.
Aussichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
UNO und die Weltgesundheitsorganisation WHO befürworten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, ein weltweites Verbot der Atompilzzucht. Die UNO richtete ihr Augenmerk mehr auf den zerstörerischen Aspekt und hat den Atompilz zur Massenvernichtungswaffe erklärt. Vermutlich auch im Hinblick darauf, dass diverse Schurkenstaaten Atompilzzuchtprogramme in die Wege geleitet haben um die Bevölkerung der kapitalistisch – imperialistischen westlichen Teufel auf diesem Wege zu dezimieren. Das Anliegen der WHO besteht indessen eher darin, die unvermeidlichen katastrophalen Folgen des Atompilzverzehres zu vermeiden, wohl auch deswegen, dass diverse Schurkenstaaten Atompilzzuchtprogramme in die Wege geleitet haben ihre ausgebeutet - hungernde Bevölkerung auf diesem Wege zu dezimieren.
Die mannigfaltigen internationalen Proteste gegen diese Programme scheinen aber niemanden, insbesondere jene Schurkenstaaten lenkenden Oberschurken, nicht sonderlich zu beeindrucken. Mit neuerlichem Auftreten von Atompilzkolonien muss also gerechnet werden.
Sonstige Fakten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auch wenn der Atompilz anspruchslos in Bezug auf seinen Nährboden ist, scheint er eine gewisse Vorliebe für den pazifischen Raum an sich zu haben. Wie zuvor erwähnt gedeiht er anscheinend prächtig auf Inseln, deren Namen ohne sein Auftreten wirklich niemand kennen würde. Allerdings wurden Atompilze in mehr oder weniger ausgeprägter Form auch schon auf dem europäischen und asiatischen Kontinent gesichtet. Ob es sich hierbei um wild gewachsene Atompilze handelt, oder gezielte Zuchtversuche durchgeführt worden sind, konnte bisher nicht geklärt werden.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wernher von Clown : Der Pilz und ich. Strahlemann und Söhne; St. Uttgart, ISBN 8-4028-2149-9
- Christoph K. Rach: 100 Kochideen für den Atompilz. Magen und Darm Verlag; Forzheim, ISBN 8-5825-0119-3
- Machmoud Achmachischdigleischpladd: Atompilzzucht für Anfänger. edition ayatolla, Neu - Kölln, ISBN 6-4658-2521-8
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]