Carver Willis

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Carver Willis, 1974

Carver P. Willis, (*23.Mai 1949) ist ein US-amerikanischer Soziologe aus Detroit, Michigan.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Willis war der erste Mann nach dem zweiten Weltkrieg, der als Gasthörer an dreiundzwanzig verschiedenen Universitäten in der gesamten Welt Vorlesungen gab, ohne je einen eigenen Hochschulabschluss zu haben.

1967 wird er auf den Lehrstuhl für Ethik und Sozialwissenschaften an die jesuitische Hochschule für Philosophie Detroit berufen. Damit verbunden ist die Leitung des Instituts für Katholische Soziallehre. Zudem leitet er das Forschungs- und Studienprojekt der Stiftung "Fragen einer neuen Weltordnung."

Willis arbeitet für Publikationen häufig mit Ko-Autoren aus der ganzen Welt zusammen. Er wurde oft für die völkerverständigende und grenzenüberschreitende Wirkung seiner Werke gelobt. Seit etwa Mitte der 70er Jahre wird Willis von Kritikern vorgeworfen, "populärwissenschaftlich" zu arbeiten.

Besonders bekannt wurde Willis durch die Entdeckung des Gipsbeinsyndroms.

Einflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Willis entdeckte sein Interesse an der Soziologie bereits im Alter von sechs Jahren, als er, von seinem Vater am Fahrradständer des örtlichen Gemüseladens angebunden, die Leute beobachtete.

"Ich verbrachte meine Zeit damit, die verschiedenen Menschen zu beobachten. Mir fiel auf, dass sie alle etwas anders aussahen, aber das gleiche taten - nämlich Gemüse kaufen. Das war für mich eine faszinierende Erfahrung", erzählt Willis in seiner Autobiografie "Vom Gemüsestand zum Auditorium". (Originaltitel: "My Life")

An anderer Stelle heißt es dort:

"Mein Vater war ein strenger, aber gerechter Mann. Der Krieg hatte ihn verändert. Danach war er streng, gerecht und - verbittert. Ich erinnere mich, wie er mir zu meinem zwölften Geburtstag ein Buch über die Evolutionsgeschichte schenkte. Er meinte, wenn ich dieses Buch gelesen hätte, würde ich besser verstehen, warum der Mensch nichts weiter ist als ein Affe mit Kleidung - die er nicht mal alleine sauber halten kann, was immerhin Arbeitsplätze für andere bekleidete Affen schafft. Ich verstand damals den Sinn dieser Worte nicht, aber sie stießen in mir einen Denkprozess an, der bis heute andauert."

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernährung und Figuration , 1954
  • Der Affe in der Reinigung - methodologischer Individualismus im Spiegel von Mode und Arbeitswelt, 1958
  • Die Frau des Führers - der Nationalsozialismus aus mesosoziologisch-feministischer Perspektive, 1959 (gemeinsam mit Alina Veronica Antonescu; neu aufgelegt 1988 unter dem Titel Putz, du alte Nazischlampe!)
  • Die Mauer im Kopf - Boxer aus dem Ostblock erzählen ihre Geschichte, 1961 (gemeinsam mit Dmytro Wolodymyr Volodymyr Makarovskyi)
  • Bäh! Igitt! Pfui! - das qualitativ-rekonstruktive Paradigma des Ekels, 1972
  • Wo der Frosch die Locken hat - Faszination Zoophilie, 1984 (gemeinsam mit Walter Kanisius)
  • Vom Gemüsestand zum Auditorium, 1999
  • Wie du mir, so ich dir! - Poststrukturalismus nach dem 11. September, 2002

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1975 Louswart-Medaille
  • 1985 Fox Prize in Sociology
  • 1988 "Gold Medal of the Australian Astronomical Society"
  • 2002 "Goldene Medaille am Band für Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut". In der Begründung heißt es sinngemäß, Carver Willis habe als prominenter Vertreter der "menschlichen Soziallehre" nie Wissenschaft ohne Wirklichkeitsbezug betrieben, sondern oft streitbar und kritisch seine Stimme erhoben, damit Menschen solidarisch und frei (oder zumindest in Würde) leben könnten. Auch in der Diskussion um die Einführung von Arbeitslosengeld II habe er deutlich Stellung bezogen, wobei die betroffenen Menschen im Mittelpunkt seines Denkens und Handelns geblieben seien. Dies sei umso erstaunlicher, als es ihn als US-Amerikaner eigentlich gar nichts angehen müsste.