Lebensmittel

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„Immer wieder wird behauptet, wir Politiker seien so überaus anspruchsvoll, aber das stimmt gar nicht. Bedenken Sie zum Beispiel die Ernährung: Während ein armer Lebensmittelproduzent tagtäglich neuer Kreativität bedarf um in Übereinstimmung mit den geltenden Rechtsvorschriften der Masse die ihr ihrer Façon gemäß zustehenden Lebensmittel schmackhaft zu machen, genügen unsereinem die bewährten Kreationen der Spitzenköche.“

~ Ilse Aigner über das gewisse Geschmäckle


„Krustenbraten und Schwartemagen? Sind Sie etwa als Clown bedarft?!“

~ Lebensmittelfachverkäuferin (Konsum) über Extrawürste


Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Was dem Bayern seine Haxe.....

Unter einem Lebensmittel (auch Nahrungsmittel) versteht man im Allgemeinen alles, was zur unmittelbaren Erhaltung der menschlichen Körperfunktionen beiträgt. Getreu dem Motto Andere Länder - andere Sitten kann die Definition eines Lebensmittels in den Kulturkreisen sehr unterschiedlich ausfallen. Was dem Bayern seine Schweinshaxe mit Knödeln, ist dem Chinesen sein frisch abgetrennter, noch lebender Affenkopf. Was dem Engländer sein Irish Stew, ist dem Inder sein Murgh Vindaloo. Manche bei Urvölkern bevorzugte Lebensmittel fallen in Deutschland in den Zuständigkeitsbereich der Kammerjäger. Genussmittel gelten generell nicht als Lebensmittel und alle Menschen, die z.B. Weizenbier als Grundnahrungsmittel bezeichnen, wollen damit nur ihren Alkoholismus rechtfertigen.

Den Lebensmitteln verwandt sind die Sterbensmittel, wobei es Produkte gibt, die beiden Kategorien zuzuordnen sind.

Der Umgang mit Lebensmitteln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch der Umgang mit Lebensmitteln ist in den verschiedenen Kulturen sehr unterschiedlich. So werden Tierabfälle bei uns zu Tiernahrung (und Döner Kebap) verarbeitet, in den südafrikanischen Townships ist gekochtes Tierblut mit von uns als ungenießbar bezeichneten Innereien eine Delikatesse und so ziemlich das einzig proteinreiche Lebensmittel, dass die Slumbewohner sich gelegentlich leisten können. Werden von Europäischen Union jedes Jahr Unmengen an Lebensmitteln vernichtet, um die Preise stabil zu halten, so gibt es Länder, in denen die Menschen sich von Blättern und Wurzeln ernähren, um nicht vor Hunger zu sterben.

Industrielle Lebensmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

...ist dem Pygmäen sein Madengulasch.

In den hochindustrialisierten Ländern ist es üblich, Lebensmittel mit Hilfe chemischer Zusätze wie z.B. Emulgatoren haltbarer, schmackhafter und optisch attraktiver zu machen. Die Konsumenten werden davon auf Dauer zwar krank und fett, doch die Lebensmittelindustrie profitiert davon in hohem Maße. So können hochgezüchtete, mit Pestiziden behandelte Bananen drei mal um den Erdball geschifft werden, bevor sie beim Verbrauchermarkt Fern und Schlecht in der Obsttheke liegen und immer noch so aussehen, als wäre sie gestern gepflückt worden. Industrie-Formfleisch aus Geflügelabfällen kann goldgelb frittiert in Fast-Food-Restaurants als wertvolle Köstlichkeit die Gaumen der Super-Size-Junkies kitzeln und ihren Cholesterinspiegel in schwindelerregende Höhen treiben und die blutrotgefärbte Salami in einem amerikanischen Supermarkt animiert den Jägerinstinkt des übergewichtigen Kunden, auch wenn sie nach Plastik schmeckt und ihr Anteil an verwertbaren Nährstoffen bei ca. 0,1% liegt.
Die gentechnische Veränderung vieler Lebensmittel bereitet immer mehr Menschen Sorgen. Seltsame, hybride Züchtungen werden in den Lebensmittellabors produziert, bei denen mit Ratten-Genen im Salat, Motten-Genen in Äpfeln und Kuh-Genen in Soja-Bohnen experimentiert wird, um Haltbarkeit und Schädlingsresistenz dieser Gemüse und Früchte zu erhöhen.
Ein weiterer Streitpunkt in der industriellen Lebensmittelherstellung ist die artgerechte Tierhaltung. Um möglichst viele Tiere innerhalb kürzester Zeit möglichst billig aufs richtige Schlachtgewicht zu mästen ist die Fleischindustrie in den letzten Jahtzehnten immer mehr zur Massentierhaltung übergegangen, bei der die Schlachttiere unter ekelhaften hygienischen Bedingungen und auf engstem Raum zusammengepfercht ihr kurzes Leben zu fristen, um dann nach einer mehrtägigen Odyssee im Viehtransporter den Schlagbolzentod im Schlachthof zu sterben. Bei der Aufzucht werden den Tieren Süßstoffe, Wachstumshormone und Antibiotika ins tiermehlverseuchte Mastfutter gemischt, damit sie turboschnell turbofett werden und nicht schon vor der Schlachtung an den unhygienischen Zuständen in ihren klaustrophobischen Stallungen versterben. Viele industriell erzeugte Lebensmittel sollten deshalb in Zukunft eher als Sterbehilfe bezeichnet werden. Falls der Leitsatz Du bist was Du isst tatsächlich gelten sollte, sieht es um manche Bevölkerungsteile dieser Erde sehr düster aus.

Biologische Lebensmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Biowelle hat durch die diversen Lebensmittelskandale der letzten Jahre auch bei uns hohe Wellen geschlagen. In jeder größeren Stadt gibt es inzwischen Bio-Discounter, in denen der ökologisch bewußte Juteträger vom genetisch nicht veränderten Reis bis zum handmassierten, ganzheitlich aufgewachsenen und mit Musik von Bach beschallten Rinderfilet für 120 € das Kilo alles bekommt, was sein Öko-Herz begehrt. Der Lebensmittelindustrie ist die Bio-Welle ein Dorn im marktwirtschaftlichen Auge, schärft sie doch das Bewusstsein der Kunden und fordert von der Industrie ein Umdenken in der Art, wie Tiere gehalten und geschlachtet bzw. wieviel Pestizide und industrielle Dünger in der Landschaft eingesetzt werden. Das schmälert letztendlich die Umsätze der Konzerne und macht die Transformation von ungenießbaren Abfällen in menschliche Nahrung schwierig.

Die Grundnahrungsmittel der zivilisierten Welt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie kann man so etwas Süßes essen, fragt sich der zivilisierte Europäer

Die beiden Hauptnahrungsmittel der zivilisierten Welt sind Pommes frites und Kartoffelchips - mit viel leckerem, krebserregendem Acrylamid - unmittelbar gefolgt von Tiefkühlpizzen, labberigen Hamburgern und Ravioli aus der Dose. Da inzwischen aber auch die Chinesen als zivilisiert gelten ist das frischgeköpfte Affenhirn stark im Kommen und auch der marinierte Walrosshoden gewinnt an Fahrt. In Deutschland rangiert weiterhin der Saumagen unangefochten an der Spitze, doch die Schweinshaxe hat in ihrer Popularität in der letzten Zeit stark aufgeholt.

Fakten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie kann man so etwas Ekelhaftes essen, fragt sich der zivilisierte Chinese
  • Der Gesamtumsatz der deutschen Ernährungsindustrie (Alkoholika mit eingeschlossen) betrug im Jahre 2004 130 Milliarden Euro. Mit 19,4 Prozent des Gesamtumsatzes spielte das Gammelfleisch dabei die wichtigste Rolle. Es folgen Süß- und Backwaren (17,2 Prozent), Milch und andere Euterprodukte (16,9 Prozent), alkoholische Getränke (9,7 Prozent) sowie gentechnisch verändertes Obst und Gemüse (6,1 Prozent).
  • Im Jahre 2003 wurden 170.000 Tonnen zu Tiermehl verarbeitete Tierkadaver als Düngemittel auf die deutschen Felder gekippt bzw. illegalerweise an noch lebende Tiere verfüttert. Guten Appetit!
  • Im Jahre 2005 wurden in Deutschland 3.413.883 Ochsen, Bullen, Kühe und Kälber geschlachtet. Der Genozid an der europäischen Schweinepopulation war mit 48.251.550 noch bedeutend größer. Die Schafe kamen mit 1.106.688 Verlusten noch relativ glimpflich davon.
  • Lebensmittel sind Informationsträger. Hoffentlich nicht von Staatsgeheimnissen; dann würden sie verschwendet, was in Deutschland ebenfalls illegal wäre.

Literaturhinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Auf meinen Tisch kommt nur E 451 und E 463 - Das chemische Kochbuch von Dr. Pillendreher erschienen bei Bayer.
  • Die Aussaat der Kartoffelpflänzchen bei rechtsdrehendem Vollmond - Eine biologisch-dynamische Aufklärungsarbeit von Claudia Roth erschienen beim Bündnis des Mitgefühls und der Betroffenheit 1900-2006 e.V.
  • Schweine sind auch Menschen - Plädoyer für eine artgerechte Tierhaltung von Ewald Bachhuber erschienen beim Metzgereiverlag Bachhuber.
  • Fritz Haarmann (in Zusammenarbeit mit Kreftenscher Restfutter und Watermanns Wonne): Der Metzger empfiehlt: Menschenauflauf und weitere nicht alltägliche Gaumenfreuden. Lukullus Verlag, ISBN 0-2731-1914-2.
  • Vito Corleone: Die effiziente Entsorgung von Industrie- und anderem Sondermüll. Casa Editrice Speciale di Mamma Gina e il suo cocco Don Giuseppe Calzone, ISBN 3-7995-8781-9