Groschenheft
Groschenheft ist der volkstümliche Ausdruck für hochwertige aber bezahlbare Literatur, welche grob im DIN A-5 Format in wöchentlicher bis vierwöchentlicher Erscheinungsweise veröffentlicht wird und die vorallem den literarischen Bedürfnissen der Unterschicht gerecht wird.
Traditionell unterscheidet man beim Groschenheft Themen für Frauen und solche, die eher für Männer geschrieben werden:
Frauenromane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Folgenden ein Auszug aus der bekannten Romanreihe: Gloria, Schicksalsstürme im SSV (mit freundlicher Genehmigung des Verlagshaus Gebr. Schluff und Sülz)
Schauerlich erbebte ihr weiblichstes Innerstes, als Sir Long John von Sternhagel sie in seine muskulösen, männlichen Arme schloß. "Schon gut meine Prinzessin", flüsterte er ihr ins Ohr, "ich weiß es ist hart, aber wenn IKEA heute geschlossen hat, dann schauen wir einfach morgen wieder vorbei und kaufen dann diesen wunderbaren Taschentuchspender in Form eines Froschkopfes." Kaum hatte er diese Worte, mit seiner tiefen Baritonstimme ausgesprochen, brach ihre scheinbar so starke Barriere so leicht wie ein zur Tea-Time zerbrochenes After-Eight. Sie konnte nicht anders und ergab sich hilflos in den zu lange erbangten Rausch niederster Emotionen. Und während ein lauer Sommerwind über das Parkdeck fuhr, wähnte sie sich im Auge eines Orkans der Gefühle, der sie in himmelhochjauchzende, rosa-Meißenputtensphären zu katapultieren vermochte, als sie sich endlich küssten.
Männerromane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im folgenden ein kurzer Auszug aus dem neuen, angehenden Bestseller von Tom Fancy
Es war Sonntagmittag. Big Wing Commander Wright Double D.D. Double Deicker hatte die Schnauze gestrichen voll. Wenn diese verweichlichten Furzbirnen von Paragraphenreitern im Oberkommando nicht die Eier hatten es durchzuziehen, dann musste er es verdammtnochmal und in Gottes Namen alleine erledigen. Lässig ließ er sich in seinen Mercedes-S-65-AMG (6 Liter V-12 Biturbo) fallen und raste über das Rollfeld zu seiner F 18 E Super Hornet. Die Mechaniker hatten seine Maschine stets starklar zu halten. Deshalb konnte er einfach in das Cockpit steigen. Auf die Fliegerkombi konnte er auch verzichten. Dorthin wo er gehen sollte, brauchte man so etwas nicht. Dort brauchte man Eier wie Olli Kahn und einen Willen, hart wie Schwedenstahl. Er fuhr die zwei General Electric F414-GE-400 Turbojets mit je 97,86 kN Schub (Super Cruise Eigenschaft!) hoch, schloß die Kanzel und rollte zum Startpunkt. Der Tower meldete sich. "Wright, Sir! Sie haben keine Freigabe!? Brechen sie den Startvorgang sofort ab!" Damit hatte er gerechnet, "Jungs!" sprach er ins Headphone, "ihr wisst, dass ich es tun muß. Ich weiß, es ist nicht legal aber ihr wisst genau so gut wie ich und jeder andere aufrechte Mann in der freien Welt, dass es getan werden muß! Und verdammte scheisse, ihr wisst, ich quatsch nicht lang rum, ich mach es jetzt einfach! Sagt meiner Frau dass ich sie liebe. Wir sehen uns in der Hölle!" Er schaltete den Funk aus, drückte die Schubregler auf Anschlag und stieg mit Mach 0,87 auf 3000 Fuß über Grund. Wright dachte an sein Ziel, er würde diese verfluchten Schweine ausradieren, soviel war sicher. Er fragte sich noch einmal, warum er es überhaupt tat. Für seine Frau, na ja irgendwie auch, schließlich machten sie sie ja wahnsinnig, diese Bastarde. Aber hauptsächlich tat er es für alle Männer. Oh ja, er war der Rächer der im Café mit Einkaufstüten abgestellten, ehemaligen Helden und Versorger. Während er so sinnierte begann das Zielradar zu piepen. Da war es also. Er konnte es schon deutlich im Head-Up-Display ausmachen. Was jetzt folgte war Routine, gute zerstörerische Arbeit. Waffen entsichern und ab mit den Babys, direkt in die Höhle des Löwen, oh ja. Er klinkte die AMG-88 aus. Zielsicher steuerte sie der Laserstrahl ins Ziel hinein. Wright zog die Maschine hoch. Hinter ihm tat es einen gewaltigen Bums und im Rückspiegel konnte er noch das Symbol der Unterdrückung aus der Explosion herausfliegen sehen. Ein großer, blauer Schriftzug mit dem Namen IKEA...
Beliebte Männer-Serien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- "Red Light Ranch - das schärfste Freudenhaus von Texas" - wo der Westen wirklich WILD war
- "G.F.Unger - Zwei Colts sagen Servus" - ein Abgesang auf Doc Hollyday
- "John Sinclair, 1. Auflage 3479: Werwolfjagd auf Wega IX" (erscheint am 19. Januar 2029)
- "Der Landser" - für alle, die wissen wollen, wo Opa sein Ritterkreuz her hat
- "Jerry Cotton Bestseller 1111: Spuren im Schnee" - ist wegen George W. Bushs Krieg gegen Drogen nie erschienen.
- "Peter Mattek - BKA-Mann für alle Fälle" - Fehlschüsse, Flops & Fahndungspannen
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"Der Begriff ist total irreführ'nd! Die Dinger kost'n minnestens 1,50 Euros... Perry Rhodan sogar das Doppelte... Sch@#§ss Teuro!"
(Ulf G. aus Neukölln, Hartz IV-Empfänger)