Jahrzehntefetischismus
„DAS war noch Musik!!!einself!“
- ~ 90er-Jahrzehntefetischist über DJ-Ötzi-Videos auf Youtube
Der Jahrzehntefetischismus ist eine krankhafte Form des Fetischismus, der die Jahrzehnte zum Objekt der Begierde macht. Die Betroffenen richten ihre gesamte Lebensweise auf ein bestimmtes Jahrzehnt aus, veranstalten Feste, die das Jahrzehnt wiederbeleben sollen (beispielsweise die sogenannten 80er-Parties) und passen ihren Mode- und Musikgeschmack an eine idealisierte Vorstellung des angebeteten Jahrzehnts an.
Ursachen und Erforschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahrzehntelang (!) war das Phänomen des Jahrzehntefetischismus unverstanden, bis im Jahr 1996 der Neurowissenschaftler Dr. Deniz Dezimus herausfand, dass die Störung auf einen Defekt des Rechenzentrums im Gehirn zurückgeht. Diese Störung bewirkt, dass die Betroffenen das Dezimalsystem systematisch überschätzen und als Grundlage aller Entscheidungen heranziehen. Damit einher geht der Glauben, geschichtliche und populärkulturelle "Epochen" seien mit den Jahrzehnten identisch.
In einer empirischen Studie stellte Dezimus zudem die folgenden Symptome und Eigenschaften fest:
- Der Jahrzehntefetischismus befällt besonders Personen von 30 Jahren und mehr.
- Als idealisiertes Jahrzehnt wird meist das gewählt, indem der Betroffene die Zeit zwischen dem 13. und 19. Lebensjahr verbracht hat (sogenannte Teenagejahrzehntpräferenz, später empirisch bewiesen von Melanie Millenium et al., 2000).
- Die Betroffenen eint besonders eine Ablehnung der Kultur des direkt auf das idealisierte Jahrzehnt folgenden Jahrzehnts.
Melanie Millenium kam im Jahr 2000 bei Folgeuntersuchungen zu abweichenden Ergebnissen:
- so wurde der erste Ausbruch der Krankheit häufig schon im Jugendalter beobachtet,
- idealisiert wird in diesem Fall ein Jahrzehnt, in dem der Betroffene meist noch nicht geboren war. Umstritten ist die These, ob dabei mehrheitlich das Teenagepräferenzjahrzehnt der Eltern genannt wird.
- der Rückgriff auf dieses Jahrzehnt wird als alternativ oder gegen den Mainstream empfunden und befällt damit besonders Jugendliche mit einem ausgeprägten Individualitätsdrang.
Beide Phänomene wurden bisher empirisch klar bestätigt, obwohl sie sich auf den ersten Blick widersprechen. So kam Cesar Centimus 2005 auf die Idee, den beiden Ausprägungen ein eigenes Krankheitsbild zuzugestehen. Sie werden in der Fachwelt nun mit den Namen A-Jahrzehntefetischismus oder Altersjahrzehntefetischismus (Typ ICD-10-F99A) sowie F-Jahrzehntefetischismus oder Fiktiv-Jahrzehntefetischismus (da dem Betroffenen das Jahrzehnt gar nicht bekannt ist und er deshalb eine Fiktion idealisiert; Typ ICD-10-F99F) bezeichnet.
Betroffene Jahrzehnte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als besonders attraktiv für Betroffene gelten die folgenden Jahrzehnte:
- 1980er: von Betroffenen als Goldenes Zeitalter des Synthi-Pop, Alternativkultur und bunter Mode sowie außergewöhnlicher Frisuren gesehen (von Nichtbetroffenen meist als Ohren- und Augenkrebs wahrgenommen)
- 1970er: von Betroffenen durch die allgemeine Freiheit der Drogen und die kommunistischen Bewegungen charakterisiert. Die Ursache liegt wahrscheinlich in der hohen Konzentration von THC in dieser Generation im Gehirn.
- 1990er: besonders von den sogenannten Ravern vergöttert, die durch discobedingte Ohrenschäden die akustischen Verwerfungen dieser Jahre wie E-Rotic oder DJ Ötzi nicht mehr klar von Musik unterscheiden können.
- 1950er: Fetischismus dieses Jahrzehnts gilt als eine der Ursachen für Alzheimer; die idealisierten Rock'n'Roll-Rhythmen bringen noch das letzte Gehirn aus dem Takt.
- 1930er und 1940er: Besonders harte Form des Jahrzehntefetischismus, wird in Deutschland strafrechtlich verfolgt.
Geschichtliche und wirtschaftliche Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schon lange bevor die Wissenschaft das Phänomen untersuchte, hat sich die Wirtschaft deren Folgen zunutze gemacht. So wird berichtet, dass es schon im Jahr 1849 die erste 30er-Jahre-Party in Frankfurt aus Protest gegen die Bewegung des Deutschen März veranstaltet wurde. 1939 rief Adolf Hitler in der Mode die Rückkehr zu den 1910er-Soldatenkostümen aus.
Heute wird im Jahrzehnte-Trendbarometer jeden Monat die Attraktivität der Jahrzehnte gemessen. Daran richtet sich die Investition spezialisierter Unternehmen in sogenannte jahrzehntbasierte Wertpapiere, in denen z.B. die Anbieter von 80er-Partys, 90er-Raves und 00er-Toiletten gebündelt sind. Diese Wertpapiere verzeichneten besonders nach 2002 einen starken Aufschwung, es wird überlegt, sie in den DAX zu übernehmen.
Literarische und kulturelle Verarbeitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einen prominenten Platz nimmt der Jahrzehntefetischismus in der Popkultur und der Literatur ein. So wurde im Film The Wrestler (2008) ein typischer Vertreter des Altersjahrzehntefetischismus sogar als Hauptfigur porträtiert.