Kaffee-Mix
„Im Westen gibt`s Eduscho, bei uns gibt`s Edescho:
Erichs Devisen Schoner“
- ~ Volksmund über Kaffee-Mix
Kaffee war in der DDR ein wichtiges Getränk und ist es auch heute noch im Osten. Vor allem in Sachsen spielte und spielt er eine große Rolle, spricht man doch nicht umsonst von "Gaffeesaggsen". Gemeint ist hier natürlich der gute alte Malzkaffee, auch Muckefuck oder Bliemschen genannt. Der von den Türken nach ihrer Belagerung von Wien zurückgelassene Bohnenkaffee gab es zwar auch in kleinen Portionen und ungemahlen zu kaufen, spielte aber kaum eine Rolle. Bekannte Marken waren Kosta, Mona und Rondo und wurde vor allem während der Leipziger Messe von vagabundierenden Kapitalisten getrunken. Es lässt sich allerdings nicht verschweigen, dass er auch von einigen [1] Sachsen getrunken wurde.
Die Krise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahre 1976 kam es in der DDR zu einer Kaffeekrise. Der allseits beliebte Malzkaffee wurde aufgrund des Exportes an die Klingonen knapp. Abhilfe sollte der sogenannte Kaffee-Mix leisten, ein Gemisch aus Malzkaffee, Bohnenkaffee und anderen Verunreinigungen. Dagegen sträubten sich aber nicht nur die Kaffeemaschinen. Niemand in Sachsen wollte auf seinen geliebten Muckefuck verzichten, wovon einige deftige Kommentare zeugen:
- Mit Kaffee-Mix ganz sicher frisch
versaust du jeden Kaffeetisch.
- Hast Du Kaffee-Mix im Haus,
renn' die Gäste wieder raus.
- Kaffee-Mix wird in 4K umbenannt:
kaufen - kochen - kosten - kotzen
- Soll das Unkraut schnell verenden;
musst Du Kaffee-Mix verwenden.
- Kaffee-Mix ins Rentnerheim
spart dem Staat die Rente ein...
- Siehst Du die Gräber dort am See?
Sie alle tranken Mix-Kaffee.
- Schmeißte Kaffee-Mix in Ofen,
musste Dir nen neuen koofen.
...und nicht ganz jugendfrei:
- Haste 'ne Frau, die nicht recht will,
nach Kaffee-Mix, da liecht se still.
Kurz gesagt, Kaffee-Mix setzte sich nicht durch, zumindest nicht vor der Wende. Heute kann man natürlich überall Caro oder andere Malzkaffeeimitationen im Supermarkt liegen sehen, werden aber in der Regel souverän ignoriert; zumindest von richtigen Sachsen.
Bemerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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