Kaffee

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Kaffee ist ein koffeinhaltiges Heißgetränk und der Vorläufer von Coca-Cola (hierbei handelt es sich um kalten Kaffee). Erfunden im Jahre 1275 v.Chr. von Kalvin Affee, Vater von McAffee; Hauptnahrungsmittel der Informatiker, Studenten, Technischen Außendienstler und Nachtschwestern. Wird von Arbeitgebern häufig kostenlos zur Verfügung gestellt, damit deren Angestellte ununterbrochen (bis zu vier Tagen am Stück) durcharbeiten; aber das interessiert wahrscheinlich nicht die Bohne.

Zubereitung und Zukunftsprognostik im Wandel der Zeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher war Kaffee ein Luxusprodukt. Wenn es nach dem Krieg oder in Notstandsgebieten überhaupt mal welchen gab, wurde er mit Liebe und von Hand gebrüht:

  • Kannendeckel auf
  • Kaffeepulver rein
  • heißes Wasser rein
  • Deckel zu und schnell[1] ausschenken; anschließend
  • heiße Kaffebrüh' gemeinschaftlich wegschlürfen, ohne dass auch nur eine/r den von der Kanne in die Tassen gewanderten Kaffeesatz verschluckt.
  • Jeder muss dann nur noch den Kaffeesatz auf seinem Tassenboden lesen, um zu wissen was morgen passiert.

Später[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaffee wurde bald immer billiger; u.a. dank neuer Methoden, wie Kaffeebauern noch effektiver über's Ohr gehauen werden konnten. Mit der Verbreitung der Elektrizität und der Großraumbüros verbreiteten sich daraufhin ständig bekleckerte, dampfend-zischende Kaffeemaschinen. Das Kaffeekochen und -warmhalten wurde mit den Geräten erheblich erleichtert:

  • Wasser in Wasserbehälter füllen
  • Filterbehälter entnehmen
  • Filtertüte hinein
  • Kaffeepulver hinein
  • Filterbehälter sorgfältig wieder einschieben, ohne dass sich die Filtertüte umlegt (sonst läuft das heiße Wasser, ohne in Kontakt mit dem Kaffeepulver zu kommen, so durch)
  • Gerät anschalten
  • abwarten, nach einiger Zeit
  • Kaffee ausschenken; anschließend
  • Filter mit Kaffeesatz auf den Kompost oder in den Biomüll
  • Glaskanne spülen und
  • eingebrannte Rückstände auf Warmhalteplatte als Omen deuten, also ahnen, dass morgen was passiert.

Der Vorteil der neuartigen Kaffeemaschinen lag darin, dass durch die lange Standzeit eventuell noch vorhandene Kaffeearomaspuren[2] brutal abgetötet wurden.

Heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedienfeld eines deutschen Kaffeevollautomaten

Heute gibt es edle, mattpolierte High-Tech-Apparaturen, die aus fragwürdigen Zutaten mit allerlei Tamtam und Bling-Bling die unterschiedlichsten Kaffeespezialitäten zubereiten, darunter der beliebte deutsche Expresso und der trendige Latte. Blümchenkaffee mit dem Halbe-Tassen-Effekt (Schonkaffee) ist nicht mehr in, stattdessen greift mann zu Rüdesheimer Kaffee oder zum Schwarzen.

Von einem Coffee To Go werden Gelähmte allerdings enttäuscht sein, und lange Gesichter gibt es auch dann immer wieder, wenn Muckefuck serviert wird.

Die schicken Geräte können sogar mit dem Benutzer kommunizieren[3] und vereinfachen die Zubereitung erheblich: Je nach Auswahl entsprechendes

  • Trinkgefäß unter den Auslass stellen
  • Knopf drücken
  • Ohren zuhalten und, wenn das Display dazu auffordert
  • gefülltes Trinkgefäß entnehmen.

Jedoch verlangt solch ein Luxus-Apparat täglich nach gründlicher Reinigung. Das Einfachste ist noch, auf Befehl des Automaten

  • die Tropfschale in den Ausguss und
  • den Kaffeesatzbehälter auf den Kompost oder den Biomüll entleeren.

Das kann noch die Praktikantin übernehmen, aber für das weitere Procedere sind erhebliche Fachkenntnisse erforderlich:

  • Auf dem Display bestätigen, dass man sich die acht Stunden Zeit genommen hat, das Reinigungsprogramm durchzuführen.
  • Das Gerät sorgfältig in seine Einzelteile zerlegen. Dabei darf keines der empfindlichen Kunststoffteilchen beschädigt werden, denn Ersatzteile sind nicht mehr zu beschaffen, da die Produktion genau dieser Baureihe eingestellt wurde.
  • Ein Teil der Teilchen wird in einer speziellen Reinigungslösung eingeweicht.
  • Der Milchkühlbehälter wird eingeweicht (in einer anderen speziellen Reinigungslösung) und anschließend
  • manuell von Rückständen befreit.
  • Auf dem Display bestätigen, dass das Spülprogramm starten kann.
  • Die Maschine wird mit noch einer anderen speziellen Lösung durchgespült.
  • Der Milchschlauch wird mit einer weiteren speziellen Lösung durchgespült. Anschließend
  • alles wieder richtig zusammenbauen
  • die verschiedenen Bohnenbehälter auffüllen
  • Milchbehälter auffüllen
  • den aufbereiteten Saugrüssel wieder in der frischen Milch im Kühlbehälter platzieren
  • die Kühlbehältertemperatur und den Zeitpunkt des Befüllens auf dem entsprechenden Protokoll vermerken und
  • auf dem Display bestätigen, dass das alles wirklich so gemacht worden ist..[4]
  • Keiner fragt mehr, was morgen passiert.

Weil diese Prozedur gerade im häuslichen Bereich den meisten Kaffeekonsumenten zu unbequem ist (oder die Hausfrau schlicht überfordert), wurden kleine, kompakte und wartungsarme Geräte entwickelt. Mit denen avancierte Kaffee endlich auch wieder zum Luxusgut, denn für diese Kaffeemaschinen kann nur rationiert in Eindosisbehältern abgepacktes Pulver oder Konzentrat aus fertig abgestandenem Kaffee verwendet werden, was mit einem höheren Kaufpreis einher geht. Der (von Dyskalkulie betroffene) Käufer wiegt sich aber genau deswegen in dem erhebenden Gefühl, eine Kostbarkeit erstanden zu haben. Vor allem, wenn das vorzugsweise in buntem Aluminium verkapselte Kaffeekonzentrat in einer Art Pralinenschachtel präsentiert wird, ist der Kunde bereit, den überzogenen Preis dafür anstandslos zu zahlen.[5]

Inzwischen tobt unter den führenden Kaffeekonzernen ein erbitterter Konkurrenzkampf um diese lukrative Käuferschicht. Immer mehr Kaffeetempel werden als "In"-Café oder Kapselboutique in den Metropolen der Welt eröffnet, um armselige Junkies in ein trügerisches Paralleluniversum zu locken und noch nicht Abhängige zu verführen. Professionell verkultet wie Zigarretten wird der Aluhütchen-Kaffee durch die vom Verbraucherschutzministerium vorgeschriebenen Warnhinweise wie "Nur in vorgeschriebener Weise verwenden, weil Sie sonst wegen Dehydratation verschrumpeln werden!". Dies ist notwendig, weil das Kapselkonzentrat sonst von Vielen als Fertig-Espresso unverdünnt dem grade verschlungenen Burger hinterher gekippt wird, statt den Kapselkaffee anleitungsgemäß im Plörrier-Automat zu verwässern. Und morgen? Klar, das gleiche Menü.

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Squaredeyes.jpg

Kaffee hält wach. Kaffee fördert die Konzentration. Kaffee hält wach und fördert die Konzentration. Kaffee hält wach, fördert die Konzentration und senkt das Schlafbedürfnis. Senkung des Kaffeekonzentrats hält das Bedürfnis wach.

Vorzeitige Alterung durch Kaffee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katharina D. (26) aus H. trinkt etwa 29 Tassen Kaffee pro Tag und macht sich nun Gedanken, wie sie wohl mit 62 aussehen wird.

Kaffee beschleunigt den Stoffwechsel. Bewegungen, Handlungen, selbst Gedanken werden schneller. Als Ergebnis werden mehr Kalorien verbraucht, schneller verleb gelebt und weniger geschlafen, d.h. der Kaffeekonsument altert schneller: Männer werden direkt nach der Ausbildung Senior-Chef, kurz darauf aber auch schon in den Ruhestand geschickt; Frauen bekommen aufgrund vorzeitiger Gewebeerschlaffung immer früher Falten und graue Haare (auch im Gesicht); Kinder werden hyperaktiv und in immer jüngeren Jahren zu Eltern.

Abhängigkeit von Kaffee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anwohner sind empört, Eltern äußerst besorgt: Kaffeejunkies lassen überall in den Anlagen ihren gebrauchten Kaffeesatz offen liegen.

Unmerklich rutscht so mancher Kaffeekonsument in die Abwärtssspirale der Sucht. Sogenannte Kaffeetanten locken mit süßem Naschwerk zu harmlos scheinenden Kaffeekränzchen; Kaffeegeschäfte bieten preisgünstig Waren für Haus und Garten oder Hanfprodukte an, auf Kaffeefahrten werden Gewinnprämien verteilt, gehobene Kaffeehäuser legen kostenlos literarische Werke, Magazine und Zeitungen aus (bzw. bieten Internetverbindungen an), um dann ständig nachzuschenken.
Irgendwann merkt der Kaffeetrinker, dass es keinen Kuchen und keine Medien mehr gratis dazu gibt, aber dann ist es ihm schon egal. Ebenso gleichgültig ist es ihm, dass es nun keinen Schlaf mehr für ihn gibt (dafür nimmt das Sodbrennen zu); dass seinHerz und seineGedankenständig rasen; dasserkeineRuhemehrfindet undihmderKammschwillt, wennaufeinmalkeinecoffeinhaltigePlörrezurHandseinsollte.EinpaarZigarettenhintereinandergeraucht sind.nureine vorübergehendeLösung.ZumGlückgibt'sja diese kleinenweißenHelfer (wosinddiebloß,habdochletztensnoch,ahda) umlangsamwiederrunter zukommen undzuberuhigen, undwenn dann die Ent spannung und bald da rauf die Mü hü dig keit ein setzt, ist es auch schon wie der Zeit für eine Tas se Kaf feeeee ...

Gesellschaftliche Auswirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das beschleunigte Altern unserer Gesellschaft durch Kaffeekonsum hat nicht unbeträchtliche Folgen für die weltweiten Wirtschafts- und Sozialsysteme. Die Konjunktur wird angekurbelt, z.B. durch Absatz von

und außerdem zur Vollbeschäftigung von Kaffeefahrern, Kaffeesatzleserinnen und Kaffeebechertöpferinnen.
Andererseits führt der Kaffeekonsum zum zügigen Aussterben. Der westlichen Zivilisation bleibt nicht mehr genügend Zeit zwischen den Kaffeepausen, ihren Fortbestand zu sichern. [6]

Siehe auch mal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In der Porzellankanne wurde der Kaffee schnell kalt, wenn sie nicht von einem gesteppten Mäntelchen umhüllt war, wie es das im Winter auch für Dackel gibt.
  2. Früher gab es auch noch Kaffeearomaprüfer wie die Kaffeekirschenexpertin Claudia Bertani, die aber zu den Nüssen versetzt wurde, nachdem sie mit ihrem weißen Dienstcabrio auf nicht angemeldeten Privatkaffeefahrten erwischt worden war.
  3. Die Kommunikation ist bisher aber eher einseitig, außerdem bevorzugt der Automat den etwas barsch anmutenden Kommandoton von Feldwebeln ("Bohnen nachfüllen!" "Satzbehälter leeren!" "Du kriegst nichts mehr!").
  4. Wenn nicht wahrheitsgemäß geantwortet wird, meldet sich das Display nur noch einmal beleidigt mit "Techniker anfordern!", um sich dann unwiderruflich abzuschalten.
  5. Siehe auch: das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern.
  6. Es wird ohnehin kaum noch Platz für Nachwuchs geben, da alles voll von bunten Aluminiumkapseln ist.
Dieser Artikel ist Artikel der Woche 25/2015
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