Früher war alles besser
Führer Früher war alles besser ist ein Axiom, das die Progression des Sittenverfalls in Relation zu jedem frei wählbaren verstrichenen Zeitpunkt beschreibt. Es ist davon auszugehen, dass die Progression nur einen bestimmten Maximalwert erreichen kann, bevor eine Limite erreicht wird, die zur humanen Totalextinction führt, so dass die Progression wieder bei exakt 0 anfangen kann, so dass es zunächst mal kein "früher", zumindest aber keine Gute alte Zeit gibt.
Entdeckung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Früher war alles besser-Axiom – in Fachkreisen auch progressiv pessimistische Weltformel (PPW) – wurde in 1505 im Fachbereich Angewandte Apokalyptik der Universität des Heiligen Stuhls für Ingenieurswesen (TUSSI) [1] entwickelt. Die Entdeckung
erfolgte, als ein Forschungsprojekt zur Weltuntergangsprognostik den Ansatz die Anzahl der Menschen innerhalb der bekannten Welt in eine Relation zu der Wahrscheinlichkeit unchristlichen Verhaltens zu bringen, das – so die bis dato gängige These – den Weltuntergang forcieren würde.
Verschlusssache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die PPW wurde gleich im Anschluss an ihre Entdeckung durch die Ethikkommission der TUSSI zur Verschlusssache erklärt. Das Prinzip des Resets erinnert zu sehr an das skandinavisch-germanische Glaubensprinzip des Ragnarök, als an die christliche Lehre des solitären und finalen Armageddon. Erst mit fortschreitender Entdeckung der noch unbekannten Landmassen der Welt und der Erkenntnis, dass sich Heiden durchaus effektiv bekehren [2] ließen, wenn man nur nachdrücklich genug missionierte und überhaupt ein ganzer Haufen Welt noch viel eigenartigere Wertvorstellungen hatte, als die katholische Kirche. Die PPW konnte so um eine Variable ergänzt werden, die dem Zorn Gottes mehr Gewichtung als progressiv steigender Faktor innerhalb der eigentlichen Funktion zur verbesserten Darstellung des Graphen der PPW gab. [3]
Dem Zorn Gottes wirkt die Auslöschung und/oder Bekehrung möglichst vieler Ungläubiger entgegen. Alternativ können auch nach dem Zufallsprinzip möglichst viele Menschen eliminiert werden, da ein
fundamentaler Grundsatz christlicher [4] Glaubenslehre darauf beruht, dass auch ein Gläubiger den einzig wahren Gott erzürnen kann.[5]
Weiterer Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Progressiv pessimistische Weltformel wurde mehrmals nivelliert und an die sich ändernden Realitäten angepasst. Zur Zeit der antialgebraischen Revolution wurden beinahe alle Aufzeichnungen der Formel vernichtet. Erst im Jahre 1970 wurden durch Eine Expedition der Royal Mathematical Navy unter Führung Bernhard Balthasar Baradochs in den B67 ein Exemplar der PPW geborgen werden.[6]
Der Reset wurde letztendlich doch aus der Formel gestrichen und durch das Prinzip der gedämpften Progression in der linearen Steigung des irae dei substituiert. Dies beruht auf der Annahme, dass nur ein vollständiges Auslöschen der Menschheit den Zorn Gottes auch vollständig besänftigen kann. Bisher gab es zwar immer wieder ziemlich effiziente Menschheitsdezimierungen, jedoch wurde eben diese bisher nicht völlig ausgelöscht.
Zeitgeistlicher Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dem heutigen Zeitgeist folgend, alles immer nur positiv - oder zumindest so schwammig veklausuliert, dass negative Äußerungen zunächst nicht als solche wahrgenommen werden - auszudrücken; wird inzwischen nicht mehr der Zorn Gottes über den Sittenverfall der Menschheit, sondern der Degression der gratiae dei gesprochen.
Aktueller Stand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aktuell lautet der Term der PPW:
mit:
= Progression der PPW
= Abnahme der Gnade Gottes
= zunehmender Sittenverfall
= vorhandene Menschen bzw. bekannte Welt
Der Sinus drückt die Periodizität der Phasen der Abnahme göttlicher Gnade aus.
Für die letzten drei Jahrhunderte sieht die Annäherung an die Extinktion damit so aus:
Zum Verständnis des Diagramms sind folgende Informationen unabdingbar:
- wird in Exitus (Ex) gemessen; die Einheit ist nach dem mutmaßlichen Urheber Iohannes Exitus benannt
- , die Gnade Gottes ist dimensionslos
- Der Grenzwert für ist aufgrund einer göttlichen Eingebung Baradochs auf 1,4 Ex festgelegt
Aus dem Verlauf der Progression dürfte damit deutlich werden, dass das jüngste Gericht aller Voraussicht nach in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts stattfinden wird. Und dass außerdem die katholische Kirche immer Recht hat.
Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Obwohl die Tatsache, dass früher alles besser war, weithin bekannt ist, wird der Progressiv pessimistischen Weltformel nicht die Beachtung zu Teil, die ihr eigentlich zukommen sollte. Hierfür werden seitens Expertenkreisen zwei Theorien ins Feld geführt:
Traditionell-Exegetische Theorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diese Theorie fußt auf klassischen Dogmen der katholischen Kirche. Ihre Kernaussage geht auf die These hinaus, dass die Menschheit bereits so verkommen ist, dass sie ihren eigenen Untergang - und weist man sie noch so deutlich darauf hin - als "Pfaffengeschwätz" abtut. Auch als Gomorrha-Paradoxon bezeichnet.
Liberal-Marktorientierte Theorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schlechtes Marketing!
Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ TUI aus dem Deutschen; in Anerkennung der überragenden Leistung deutscher Ingenieure, wie Düsenjäger, ballistische Raketen und dem MP3-Format, SS für Sancta Sedes, der Eigenbezeichnung des Heiligen Stuhls.
- ↑ oder ausrotten
- ↑ Im Klartext heißt das, das auch ein gütiger, liebender Gott irgendwann die Schnauze voll hat und zum
unglaublichen Hulkgerechten, strafenden Gott mutiert. - ↑ und aller anderer Glaubensgemeinschaften
- ↑ Zum Beispiel, wenn er nicht genug Motivation beim Heidentreiben zeigt, eine Mischehe eingeht oder auf dem Petersplatz seinen Meteorismus nicht unterdrückt
- ↑ Es lag gleich neben einem Mandelbrodt-Fraktal und einem rekursiven Tako.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Prof. Dr. Carolus Atastrophus: Die Geschichte der PPW. Eigenverlag der TUSSI, ISBN 2-3978-4980-5
Prof. Dr. D. Lucipherus: ABC der Weltuntergangsprognostik Band 3 Pornographie - Zombieapokalypse. Tartarosverlag, ISBN 3-8685-8510-7