Bauer
„Lerne klagen, ohne zu leiden“
„Nur Gülle macht richtig knülle“
~ Aus der CMA-Werbung
„Bauer Funken ist ertrunken.“
- ~ Betriebswirtschaftsregel über den besonderen Nutzen professioneller Bewässerungssysteme
Der Beruf des Bauern ist ein Relikt aus dem Mittelalter, das aus Gründen des Denkmalschutzes noch hier und da geduldet wird. Der Großteil aller Flächen in den Industrienationen wird inzwischen von agrarökonomischen Fabrikationskomplexen bewirtschaftet, die aus Unkenntnis oder im Scherz oft ebenfalls als Bauern bezeichnet werden.
Geschichte der Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Geschichte der Landwirtschaft beginnt mit dem ersten Steinzeitmenschen, der entdeckte, dass Korn lecker und erfrischend ist. Er gönnte sich gern mal einen Korn und deshalb nannte er das erste Getreide auch Einkorn. Besser als nur ein Korn sind zwei oder mehr, das erkannte man ziemlich schnell und so begann die Genforschung, die alsbald etliche weitere Getreidesorten hervorbrachte, unter anderem den Doppelkorn.
Mittlerweile hatte der Bruder unseres Steinzeitmenschen allerdings auch eine Entdeckung gemacht: Statt meilenweit hinter irgendwelchen flinken Antilopen herzuhecheln, die dann doch hinter der nächsten Hecke verschwinden, ist es viel praktischer, sich möglichst dämliche Tiere zum Essen auszusuchen. Das allein war noch nicht besonders bemerkenswert, aber der Bruder ging noch einen Schritt weiter: er verzichtete darauf, die ausgesuchten Tiere sofort auf den Grill zu legen, und wartete, bis diese sich unter seiner Obhut zunächst mal fleißig vermehrten. Da es sich um dämliche Tiere wie Schafe, Kühe und Hühner handelte, die gerade dabei waren, von der Evolution wegen erwiesener Unfähigkeit aussortiert zu werden, war dieses Vorgehen vorteilhaft für alle Beteiligten.
Nur für einen nicht: unseren ersten Steinzeitmenschen nämlich, der inzwischen ein paar Hektar Kornfelder angelegt und schon genug Ärger mit den Saatkrähen hatte, die ihm die Evolution gleich auf den Hals hetzte. Als nun die dämlichen Tierherden seines Bruders immer wieder durch seine wohlbestellten Felder trampelten, hatte er die Nase voll. Heute hätte er sich mit ein paar Rollen Stacheldraht behelfen können, aber da er sich, wie wir uns erinnern, in der Steinzeit befand, griff er stattdessen zu einem Stein und zog seinem Bruder diesen über den Schädel.
Dieser harmlose Zwischenfall wurde später von Sensationsreportern aufgebauscht, war aber im Grunde nur der Ausgangspunkt der modernen Landwirtschaft mit ihren kleinen, freundlichen Diskussionen unter Nachbarn.
Nachdem Ackerbau und Viehzucht sich auf breiter Front durchgesetzt hatten, stellten die Menschen irgendwann fest, dass das Ganze in Arbeit ausartete und Jagen oder Fischen eigentlich viel mehr Spaß machten. Aber wie so viele neue Technologien hatte auch die Landwirtschaft eine immense Eigendynamik entwickelt, zu Hause wartete ein Stall voller hungriger Kinder, und Vater musste notgedrungen weiterackern.
Landwirtschaft heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Heute ist der Beruf des Landwirts ein Teil der modernen, arbeitsteiligen Gesellschaft. Hochqualifizierte Spezialisten leisten Tag für Tag konzentrierte Arbeit mit Traktor, Laptop und Güllepumpe. Es gilt das Prinzip: „viel Mist – viel Grün“. In der Politik gilt dies auch, nur andersrum. Der Beruf stellt hohe Ansprüche an Motivation und Leistungswillen sowie körperliche und seelische Belastbarkeit. Das wird jedoch von den Grünen, Roten und Gelben in der Ampelkoalition nicht anerkannt.
„Wozu brauchts Bauern? Ich kaufe mein Essen im Supermarkt!“
Qualifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die wichtigste Qualifikation für einen Bauern ist das Jammern. Dies war schon immer so, aber seit die Bauern aus der Leibeigenschaft entlassen wurden und nicht mehr mit der Peitsche gezüchtigt werden dürfen, hat sich die Bedeutung des Jammerns massiv verstärkt. Mit der Gründung der EU wurde das Jammern dann zur wirtschaftlichen Grundlage der modernen Landwirtschaft.
- Was ein Bauer ebenfalls beherrschen muss, ist das Tackern. Da jedes Jahr neue Tierseuchen auf den Markt kommen, ist es erforderlich, allen Nutztieren täglich mehrere bunte Etiketten in die Ohren zu tackern, um vorzutäuschen, es gäbe für die Tiere eine lückenlose Herkunftsüberwachung. Kinder aus Bauernfamilien sind oft daran zu erkennen, dass sie noch vor dem Piercingalter mit eingetackerten Etiketten im Ohr in die Schule kommen, wenn die älteren Brüder wieder das Tackern üben mussten.
- Zur bäuerlichen Grundausbildung gehört darüber hinaus das Bescheißen. Das fängt beim diskreten Unterpflügen von Grenzsteinen und gemeinde-eigenen Feldwegen an und hört beim Umdeklarieren von Käfigeiern in 1A-Freilandeier noch lange nicht auf.
Seelische Beanspruchung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bauern werden regelmäßig mit Dextro-Rübenase behandelt, einem psychopharmazeutischen Präparat, das ihnen hilft, mit ihren Lebenslügen und inneren Widersprüchen fertigzuwerden. Manchmal tut's allerdings auch ein Bier und ein Korn.
- Bauern glauben, sie seien Selbstständige, obgleich sie im wesentlichen vom Staat bzw. von der EU bezahlt werden.
- Bauern glauben, sie würden Lebensmittel produzieren, dabei besteht ihre Tätigkeit vor allem darin, wertvolle Nahrungsmittel aus der Dritten Welt in Form von Kraftfutter an ihre Tiere zu vergeuden, und für stillgelegte Ackerflächen Prämien zu kassieren.
- Bauern glauben, sie würden etwas für die Umwelt tun, in Wirklichkeit sorgen sie jedoch nur in der Fläche für ein einheitliches Chemie- und Pestizidniveau.
- Bauern glauben, dass sie mit Hilfe drittklassiger Casting-Shows (Bauer sucht Frau) im Unterschichtenfernsehen in den Besitz einer willigen Geschlechtspartnerin kommen können, die ihnen nebenbei auch noch bei der Bedienung der Melkmaschine hilft. Erst wenn die gecastete Magd nach wenigen Tagen des gemeinsamen Dahinvegetierens auf dem Bauernhof Reißaus nimmt, wird dem Bauern klar, dass dieser Glaube nur eine Illusion ist.
Wissenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Im Raum Lüneburg ist es bei Bauernfamilien üblich, Neugeborenen ab dem 3. Lebensmonat nachts einen Ziegelstein auf den Bauch zu legen, damit die Kleinen rechtzeitig das Jammern lernen.
- Jeder Bauer hat mindestens einen hochgerüsteten Trecker mit einem farblich abgestimmten Gülleanhänger. Dieses Gespann nutzt der Bauer auch für private Fahrten zu Dorffesten und für Amtsgänge. Dies hat für den Bauern den Vorteil, dass er bei dieser Gelegenheit eine Fuhre Gülle in das dörfliche Abwassersystem entsorgen kann, und für das Dorf bietet sich dadurch ein nostalgischer Rückblick in die bäuerliche Vergangenheit, den man mit allen Sinnen genießen kann.
- In Berlin findet jedes Jahr die Grüne Woche statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden die schlimmsten Kunstfehler von Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie diskret an ahnungslose Städter verfüttert, die dafür auch noch Geld bezahlen. Berlin wird deshalb auch die Hauptstadt des organisierten Erbrechens genannt. Außerdem findet dort die sogenannte Bauernolympiade statt, ein Dreikampf aus Jammern, Tackern und Bescheißen (siehe oben). Der Sieger wird neuer Bauernpräsident.
Landwirtschaft in Zukunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Zuge der Technisierung der Landwirtschaft werden in den industrialisierten Ländern immer mehr bäuerliche Aufgaben von Melk-, Dresch-, und Mähmaschinen übernommen. Viele Bauern hatten noch nie einen warmen Kuheuter in der Hand, da sie heutzutage nur noch die Gummipropfen der Melkmaschine auf die Melkzitzen aufsetzen müssen, um der Kuh ihre Milch zu entreißen. Hatten die meist allein lebenden Bauern früher wenigstens noch ein wenig körperlichen Kontakt zu ihrer Kuh, so ist auch dieser mit der technischen Entwicklung abhanden gekommen, und so mancher Bauer zweckentfremdet die Melkmaschine, um in einer ruhigen Minute mal ein wenig Druck loszuwerden.
Momentan arbeiten Agrarwissenschaftler an einem genetisch veränderten Kuhmodell, welches die Milch fertig vertetrapackt produziert, sodass der Bauer nur noch den eingearbeiteten Euterreißverschluss öffnen muss, um die Tetrapacks aus dem Euter zu holen.
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