Waterloo

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„Wenn man Dummheiten macht, müssen sie wenigstens gelingen.“

~ Napoleon Bonaparte vor seinem Auftritt in Brighton über den Eurovision Song Contest


„Musik hat von allen Künsten den tiefsten Einfluß auf das Gemüt, ein Gesetzgeber sollte sie deshalb am meisten unterstützen“

~ Napoleon Bonaparte über Musik

Beim Promotion-Jig in Waterloo begeisterte Napoleons Schlagzeuger

Die Schlacht bei Waterloo (1974) bezeichnet eine Folge von Ereignissen, welche die Schweden - simultan zu dem Wunder von Bern - als Wunder von Brighton bezeichnen. Eine zuvor recht unbekannte Musikgruppe bestehend aus jeweils zwei Männern und Frauen, welche die Namen Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad, Björn Ulvaeus und Benny Andersson trugen, traten als echte Underdogs gegen einen korsischen Popgiganten Namens Napoleon Bonaparte an und besiegten ihn auf dem Eurovision Song Contest in Brighton (England).

Vorgeschichte: Die Napoleonischen "Kriege"[edit | edit source]

Napoleon bei seinem großen Alpenkonzert: Seine Bühnenshow war berüchtigt. Hier zeigt er seinen von Elvis Presley inspirierten Tanzstil.

Vor Beginn des 19. Eurovision Song Contests am 6. April 1974, trat der Solokünstler Napoleon Bonaparte schon in mehreren Tourneen auf. Bekanntheit erlangte er durch seine frühe Italientournee, auf welcher er seinen Namen von Buonaparte in Bonaparte änderte, um seine korsische Herkunft zu unterstreichen. Schon bald feierten ihn die Städte Italiens als Befreier vor dem Joch schlechter Musik, bejubelten ihn und schenkten ihm aus Begeisterung Kunstschätze. Durch die Boulevardpresse verbreitete Gerüchte, dass ein Verein von mafiamäßig organisierten Musikern ihn auf seiner Tournee hatte töten wollen, führte bald schon zu dem geflügelten Wort der "Napoleonischen Kriege". Napoleon selbst fand diesen Begriff so lustig, dass er ihn stets verwendete. Bei seinem Ausflug nach Ägypten veranstaltete er verschiedene Konzerte. Am 23. Juni eroberte er die Herzen von Kairo, gab sein Konzert bei den Pyramiden und versuchte ohne großen Erfolg auf dem türkischen Musikmarkt Fuß zu fassen. Als dann versuchte er ein Konzert auf dem britischen Festland zu geben, erhielt allerdings keine Einreisegenehmigung. Die Kosten der bereits verkauften Tickets musste er selbst übernehmen, was für ihn einer absoluten Tragödie gleich kam. Ab diesem Zeitpunkt verband er einen tiefen Hass gegenüber der englischen Regierung. Ausgebrannt kehrte er nach Korsika zurück. Dort von seiner Fangemeide aufgefangen und bald auch mit neuen finanziellen Mittel durch einen neuen Plattenvertrag mit 18. Brumaire VIII-Records ausgestattet, begann er eine großangelegte Europatournee. Napoleon schaffte nacheinander eine musikalische Neuordnung Europas, gründete sogar im selben Jahr noch seine eigene Plattenfirma Imperator-Music. Berühmt wurde auch sein größtes Konzert am 2. Dezember 1973, welches man unter dem amüsanten Namen Schlacht von Austerlitz kannte. Seine Fangemeinde in Deutschland, Österreich und Ungarn war besonders groß. Nur bei seiner Wintertournee nach Moskau zeigte sich als wenig erfolgreich: Die erwarteten russischen Fans blieben aus, der Tourbus verfuhr sich sogar ein wenig und die Konzerthalle in Moskau brannte sogar nieder. Bei der Rückkehr auf der Zwischenstation Sachsen durfte er immerhin mit einem Potpourri das Vorprogramm des bunten Abends "Leipziger Allerlei" abliefern. Daraufhin verbrachte er einige Erholungswochen auf der Ferieninsel Elba und gab dort seine Teilnahme an dem schon in 100 Tagen stattfindenden Eurovision Song Contest bekannt.

Der Eurovision Song Contest: "Die Schlacht von Waterloo"[edit | edit source]

Am 6. April 1974 fand der Eurovision Song Contest statt. Brighton setzte sich gegen viele andere Austragungsorte durch. Napoleon hatte mit dem belgischen Ort Waterloo gerechnet, doch sah er es nun als neue Chance an auf dem verhassten englischen Boden einen Erfolg zu feiern. Napoleon galt noch immer als ein nicht zu unterschätzender Favorit. Weitere bekannte Größen war der englische Schlagerkönig Elton Wellington und der deutsche Startenor Gildo von Blücher. Eine genaue Auflistung der Lieder mit den Platzierungen findet man hier:

Platz Nr. Land Sprache Interpret Titel Übersetzung Punkte
1. 08 Schweden Englisch ABBA Waterloo Waterloo 24
2. 17 Italien Italienisch Gigliola Cinquetti Ja 18
3. 12 Niederlande Englisch Mouth and MacNeal I see a star - or is it a bullet? Ich sehe einen Stern - oder ist das 'ne Kugel? 15
4. 02 Großbritannien Englisch Arthur Presley alias Elton Wellington prussian lady for tonight Preußen-Lady für heut' Nacht 14
09 Luxemburg Siegelianisch Ireen Sheer Bye Bye I Love You Tschüss, drei Worte
10 Monaco Französisch Romuald Figuier Celui qui reste et celui qui s'en va Der, der bleibt, und der, der geht
7. 06 Israel Hebräisch Kaveret
כוורת
Natati la khayay
נתתי לה חיי
Ich gab ihr mein Leben
(der Nation)
11
13 Irland Englisch Tina Reynolds Cross your blades kreuzt eure Klingen!
9. 03 Spanien Spanisch Pere Pubill Calaf Canta y sé feliz Sing und sei glücklich 10
11 Belgien Französisch Jacques Hustin Fleur de liberté, où est-il ? Pourquoi les tombes ici? Blume der Freiheit, wo ist sie, wo ist sie gebliehieben? Warum die Gräber hier in diesem Land?
11. 05 Griechenland Griechisch Μαρινέλλα Κρασί, θάλασσα και τ' αγόρι μοu Alexander der Große:
"Napoleon? Quatsch mit Soße!"
7
12. 07 Jugoslawien Serbisch Korni grupa Moja generacija '42 Was ist Napoleonito
schon gegen unsern Tito
6
13. 01 Finnland Englisch Carita Keep me warm Halte mich warm, Russengas 4
14. 04 Norwegen Englisch Anne Karine Strøm The first day of love Der erste Tag der Liebe 3
14 Deutschland Deutsch Gildo von Blücher Völkerschlacht Leipziger Allerlei
16 Saarland Deutsch Cinderella und Berlichingen lieb mich oder leck mich Sommermelodie von Heinz Becker
15 Schweiz Deutsch Piera Martell Neutral wie wir
18. 18 Korsika Französisch Napoléon Boncantate La vie Das Leben
Die deutsche Hoffnung: Startenor Gildo von Blücher. Sein Auftritt verblüffte: "Völkerschlacht" hatte dieselbe Melodie wie "Waterloo", doch im preußischen Marschrhythmus dargeboten hätte es eher Platz in der Volksmusik-Hitparade gehabt.

Napoleon wurde vernichtend geschlagen. Die zuvor recht unbekannte Band Abba hatte das Unmögliche vollbracht. In ihrem Siegeslied sangen sie sogar über Napoleon, gingen jedoch noch von dem zuvor in Belgien geplanten Austragungsort "Waterloo" aus. "Brighton" schien für die Schweden nicht ausreichend klangreif zu sein. Ihr viel zitierter Text lautete:

My my, at waterloo napoleon did surrender

Oh yeah, and I have met my destiny in quite an unsimilar way

The history book on the shelf

Is never repeating itself


Waterloo - Napoleon was defeated, we win for you

Waterloo - promise to love you for ever more

Waterloo - couldn't escape if I wanted to

Waterloo - knowing my fate is to be with you

Waterloo - finally facing my waterloo (...)

Eine Auflistung der am ESC teilnehmenden Länder. Die gelben Länder haben zwar bereits schon einmal an einem Eurovision Song Contest teilgenommen, jedoch nicht 1974.

Folgen[edit | edit source]

  • ABBA wurde in Europa bekannt.
  • Napoleon zog sich aus dem Musikgeschäft zurück und verbrachte seinen Lebensabend auf seiner Privatinsel St. Helena, wo er allerdings schon wenig später an gebrochenem Herzen starb und bis zu diesem Tag immer davon redete, wie undankbar und schlecht Europa bei dieser Wahl gewesen wäre.
  • Ralph Siegel nahm erstmal am ESC teil, indem er ein Lied für die Luxemburgerin Ireen Scheer komponierte.

Literatur[edit | edit source]

Theodor Mommsen: Warum auch nicht?. Theodor Mommsen-Verlag, Berlin, 1880, ISBN 4-7859-2476-1.

Theodor Mommsen und Nostradamus: Wie man in die Zukunft schaut. Theodor Mommsen-Verlag, Berlin, 1896, ISBN 4-2855-2543-1.

Theodor Mommsen: Die Geschichte von allem. Theodor Mommsen-Verlag, Berlin, 1903, ISBN 4-6759-0649-1.

Theodor Mommsen: Wieso ein Autor als Literaturangabe ausreicht. Theodor Mommsen-Verlag, Berlin, 1902, ISBN 4-6759-0649-2.