Alexander der Große

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Alexander der Große litt unter schwerer Glubschäugigkeit und Monsternasigkeit, wie auf diesem antiken Foto gut zu erkennen ist. Leider hatten die antiken Kameras ziemlich wenig Pixel.

„Unsere Sicherheit wird auch am Hindukusch verteidigt“

~ Alexander der Große über globale Sicherheitspartnerschaft


Alexander der Große (*356 v. Chr. in Jugoslawien; †323 v. Chr. im Irak) war ein griechischer Eroberer und Weltherrscher, der durch den sogenannten Alexanderzug bekannt wurde und deshalb manchmal auch als Erfinder der Eisenbahn betrachtet wird. Allerdings gab es zu seiner Zeit noch keine Schienen, so dass der Zug oft nur holprig vorankam.

Geburt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Alexanders Vater, König Philipp von Makedonien, von der Schwangerschaft seiner Königin erfuhr, reiste er zum Orakel von Delphi, um es zu befragen. Dies war damals üblich, so ähnlich wie man heute eine Ausbildungsversicherung für den Nachwuchs abschließt oder wenigstens einen Kindergartenplatz organisiert, wollte man auch in der Antike bereits sicher sein, alles für die Zukunft seines Kindes getan zu haben. Philipp war allerdings ein rauer Geselle und begnügte sich nicht mit einem Tempelbesuch, sondern eroberte bei dieser Gelegenheit gleich ganz Griechenland. Das war vielleicht nicht ganz so üblich, aber auch nicht ungewöhnlich.

Das kriegerische Auftreten des Besuchers hinderte das Orakel nicht am Orakeln und es weissagte dem König, ihm würde ein Kind geboren. Da das Philipp aber schon wusste und deswegen - verständlicherweise erbost - Delphi niederbrennen und danach in der Absicht wieder aufbauen ließ, es erneut nach dem Kind zu fragen, wurden die antiken Seher vorsichtiger. Besonders nachdem Philipp explizit androhte, dass er, falls das Orakel ihm nichts Neues über sein Kind offenbaren würde, Delphi solange niederbrennen und wiederaufbauen würde, bis ihm die Lust, die Zeit oder das Holz ausgehe - so wie es damals wie heute noch makedonische Sitte ist. Trotz vergeblicher Versuche der geschäftstüchtigen thebanischen Steinmetze und Baumeister, die Priester von Delphi daran zu hindern, erklärte das Orakel nun nicht nur, es würde Philipp ein Kind geboren - nein! - es würde ihm ein Alexander geboren. Zufrieden mit dieser Kunde zog Philipp wieder in sein nördliches Wildland zurück.

Als es dann schließlich so weit war und Alexander geboren wurde, war das welthistorische Ausmaß dieses Ereignisses offensichtlich, und J. G. Droysen begann sofort an seinem Werk Monumentale Biographien zu schreiben, in dem er stammelte: „Von hier und heute geht eine neue Geschichte der Weltepoche aus.“ Er bezog sich hierbei auf die Moderne.

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander wuchs mit seinen Freunden Kleitos, Philotas und Hephaistion auf. Gemeinsam spielten sie wilde Spiele der Barbaren. Als sie eines Tages eine von Philipps Zweitfrauen vergewaltigten, wurde es dem König zu viel. In seinem Zorn berief er den gefürchteten und latent größenwahnsinnigen Schulmeister Aristoteles, bei dem die Knaben künftig Latein studieren mussten, laut Aristoteles die Sprache der Zukunft. Bei Aristoteles erfuhr Alexander auch viele interessante Dinge über die Mondberge und außerdem wurde er geschult in der körperlichen Liebe zu seinem Lehrer. Dieses pädagogische Konzept ist heute umstritten, wird aber von klassisch geschulten Philologen immer noch gern angewandt.

Mit zehn Jahren bekam Alexander ein Pferd geschenkt, das Bukephalos hieß. Nun wusste Alexander, dass man stets vorsichtig sein musste, wenn man von einem Griechen ein Pferd geschenkt bekam, und seine Befürchtungen waren wohl begründet: Dieses Pferd war extrem zickig und warf jeden ab. Aber Alexander war ein begabter Pferdeflüsterer und erkannte, woran das Pferd litt: Es hatte Angst vor seinem eigenen beknackten Namen! Daraufhin nannte er es um in Black Beauty, was ihm der treue Gaul nie vergaß.

Vater Philipp war insgeheim schwer beeindruckt von seinem Söhnchen, konnte es aber nicht zeigen. Immer wenn ihm ein Lob für Alexander auf den Lippen lag, schluckte er es hinunter und ging stattdessen saufen oder noch eine Nebenfrau heiraten. Er hatte Angst, dass ihn der begabte Jüngling eines Tages überflügeln könnte. Vor seinen Freunden prahlte Philipp während seiner regelmäßigen Gelage, dass er nun bald gegen die verhassten Perser ziehen und ganz Asien unterwerfen werde. Aber wenn er von Alexander darauf angesprochen wurde, wann es denn nun endlich mit dem Feldzug losgehen sollte, brauste er auf, schrie Geh doch nach drüben, wenn es dir hier nicht passt!, und ging eine Nebenfrau schwängern, was wiederum Alexander aus dynastischen Gründen ins Grübeln brachte.

Noch so ein grob gepixeltes Foto von Alexander, dem hier gerade während einer Kampfübung der Verdacht kommt, sein Deo könnte versagt haben.

Regierungsübernahme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch Alexanders Mutter Olympias war von ihrem schürzenjagenden Ehemann schwer genervt, vor allem von seiner Angewohnheit, jede seiner Liebschaften gleich heiraten zu müssen. Der Königspalast war voller Nebenfrauen, an die sich Philipp zum Teil gar nicht mehr erinnern konnte, die aber alle ein eigenes Ankleidezimmer beanspruchten und regelmäßig zum Shoppen nach Athen oder Phönizien jetteten. Um diese Situation in den Griff zu bekommen, heuerte Olympias einen Eheberater namens Pausanias an. Nach eingehender Analyse kam Pausanias zu dem Schluss, dass die Ehe nicht mehr zu kitten sei, eine Scheidung aus steuerlichen Gründen aber für alle Beteiligten unvorteilhaft sein könnte. Um seinen guten Ruf als Berater zu retten, schob er Philipp daher kurzerhand einen Dolch in die Brust. Mit dieser Lösung waren alle zufrieden, und weil das Verfahren so simpel und effizient war, wendeten Alexander und Olympias es sogleich auch auf einen größeren Teil des unproduktiven Hofstaats und der politischen Konkurrenz im Lande an.

Dieser Machtwechsel wurde in ganz Griechenland mit Verunsicherung zur Kenntnis genommen. Einige Jahrhunderte zuvor hatten die Griechen die Demokratie erfunden; diese war zwar inzwischen ein bisschen aus der Mode gekommen, aber in der aktuellen Situation begannen viele Griechen wieder, freie Wahlen zu fordern. Alexander, der gebildet und fortschrittlich war, schickte daraufhin jedem griechischen Stadtstaat einen Wahlzettel mit zwei Ankreuzmöglichkeiten, nämlich: a) wir erkennen die Oberherrschaft Alexanders mit Freuden an, oder b) wir erkennen Alexanders Oberherrschaft nicht an und möchten lieber, dass unsere Stadt niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht wird. Nach einem kurzen, leidenschaftlichen Wahlkampf stimmten fast alle Stadtstaaten für a), außer Theben, das lieber niedergebrannt werden wollte. Alexander nahm die Wahl an.

Der Asienfeldzug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem das geklärt war, kam Alexander auf den alten Plan zurück, die Perser anzugreifen und Asien zu erobern. Der Begriff Asien war damals allerdings recht schwammig, die meisten Griechen verstanden darunter nicht viel mehr als die türkische Riviera mit etwas Hinterland. Hätte Alexander gewusst, was alles zu Asien dazugehört, Hochgebirge und Wüsten und Elefanten und Ölquellen und japanische Kleinwagen, dann hätte er sich wohl etwas Leichteres vorgenommen, etwa Amerika entdecken oder zum Mond fliegen.

Doch das wusste er nicht. Das einzige was er sicher wusste, war, dass der Perserkönig Dareios sich Zöpfe in den Bart flocht und irgendwo riesige Vorräte an Massenvernichtungswaffen versteckt hatte, die man unbedingt finden und unschädlich machen musste. Mit diesem Hinweis überzeugte er die heimische Presse von der Notwendigkeit eines entschlossenen Vorgehens, stellte ein Heer aus seinen griechischen Wählern zusammen und setzte es in Marsch.

Militärische Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf den ersten Blick erscheint ein Angriff Griechenlands auf Persien zum damaligen Zeitpunkt extrem waghalsig. Die Perser hatten damals etwa fünf Milliarden Mann unter Waffen, weil sie bereits die Technik beherrschten, ihre Kämpfer mit Hilfe von Photoshop und Special Effects digital zu vervielfältigen. Das hatte den Griechen einst bei den Thermopylen schon schwer zu schaffen gemacht. Alexander hingegen hatte nur etwa dreißigtausend Mann, die er noch dazu regelmäßig bezahlen und verköstigen musste.

Auf der anderen Seite hatte Alexander den Vorteil, dass sein Heer unbesiegbar war. Das machte die Kriegführung natürlich deutlich einfacher.

Eroberung Kleinasiens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 334 v. Chr. eroberte Alexander mit seinem unbesiegbaren Heer Kleinasien, was ein guter Anfang war und die spätere Eroberung Großasiens sehr erleichterte. Alexander achtete stets darauf, ein liebenswürdiger Eroberer zu sein, zumindest wenn die Eroberten sich zuvor widerstandslos ergeben hatten. Zum Beispiel spendete er leere Weinfässer als Wohnsitze an arbeitslose Philosophen. In der unblutig eroberten Stadt Gordion, so wird erzählt, begegnete Alexander einem Mann, der den Knoten seines Sweatshirts nicht mehr aufbekam. Alexander erklärte, hier in der Türkei müsse es doch irgendwo eine Änderungsschneiderei geben, und sorgte dafür, dass der Mann ordentliche Reißverschlüsse für seine Klamotten bekam. Diese leutselige Art des Feldherrn ging in viele Legenden ein.

Natürlich war Alexander nicht von Natur aus freundlich, sondern hatte einfach eine Nase für Public Relations. Kurz nach der genannten Episode nahm er einen seiner PR-Berater zur Seite und bat ihn darum, sich einen knackigen Werbespruch für die nächste Feldzugsaison auszudenken. Der Berater schlug nach reiflicher Überlegung den Slogan Drei - zwei - eins - meins! vor. Aber Alexander war mit diesem Text noch nicht zufrieden. „Welches Jahr haben wir heute?“ fragte er den Berater, und dieser antwortete: „333 vor Christus, mein Fürst.“ - „Und wie heißt die Stadt, die ich gerade erobert habe?“ - „Issos, mein Fürst.“ - „Ach du Scheiße, da reimt sich ja gar nichts. Na gut, wir nehmen deinen blöden Spruch.“

Alexander der Große lässt sich die Doppelkrone Ägyptens anpassen (offizielles Pressefoto). Mit der merkwürdigen Angewohnheit der Ägypter, für das richtige Profilfoto wilde Verrenkungen mit Füßen und Schulter anzustellen, hatte Alexander anfangs seine Probleme. Aber eine Gottheit bewältigt auch dies.

Eroberung der Perserreichs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nun ging Alexander ernsthaft auf die Suche nach den Massenvernichtungswaffen, die Dareios irgendwo versteckt haben musste, und verfolgte den persischen Großkönig durch sein halbes Reich. Doch statt Konterbande fand er in den Lagern, aus denen Dareios eilends geflüchtet war, stets nur Gold, Geschmeide, und liegengelassene Familienangehörige des Persers. Diese verwertete er so gut es ging, musste seine Suche aber jedes Mal wieder von vorne beginnen.

Im Zuge dieser Expeditionen eroberte Alexander noch eine ganze Reihe von Städten. Wie es sich bei den Griechen bewährt hatte, stellte er auch die orientalischen Städte jeweils vor die Wahl, sich friedlich zu ergeben oder niedergebrannt zu werden. Die orientalischen Völker verstanden zwar nichts von Wahlrecht, kamen aber zumeist von allein auf die richtige Lösung. Nur die Stadt Tyrus protestierte gegen diese eingeschränkten Wahlmöglichkeiten und verlangte weitere Optionen. Daraufhin fügte Alexander seinem Wahlzettel noch zwei weitere Auswahlmöglichkeiten hinzu, nämlich Versklavung und Massaker. Auch die Stadt Gaza muckte auf, wurde aber von Alexander zügig eingenordet, so dass der Grieche sich nicht ohne Stolz als erfolgreicher Friedensvermittler im Nahen Osten darstellen konnte - wie sich später herausstellte, so ziemlich der letzte solche.

Wenn Alexander an eine Stelle kam, an der gerade keine Stadt zum Erobern stand, dann gründete er kurzerhand selber eine. Und weil er ein schlechtes Gedächtnis hatte, benannte er jede dieser Neugründungen nach sich selbst, Alexandria. Der Name wurde ihm niemals langweilig. Das Ganze hatte aber auch praktische Vorteile, so konnten zum Beispiel die erforderlichen Ortsschilder in größerer Auflage und damit billiger produziert werden.

Nach der Eroberung Palästinas ging das weitere Erobern fast von allein - die persischen Provinzfürsten standen geradezu Schlange danach, von Alexander erobert zu werden. Der Satrap von Ägypten besuchte Alexander und pries das Land am Nil als besonders gastfreundlich und eroberungswürdig an, so dass der Makedone die Einladung gar nicht ausschlagen konnte. Dazu verfügte Ägypten unter anderem über ein berühmtes Orakel, das in der Oase Siwa ansässig war und Alexander die Auskunft erteilte, er sei ein Gott. Das hatte er sich zwar schon gedacht, aber er hörte es natürlich trotzdem gerne.

Das einzige, was ihn an Ägypten irritierte, war die Tatsache, dass es dort auch eine Stadt namens Theben gab. Dabei hatte er Theben, das griechische Theben, doch gerade auf eigenen Wunsch niedergebrannt! Er ließ beim ägyptischen Theben anfragen, ob die Stadt der Ordnung halber ebenfalls niedergebrannt zu werden wünsche. Allerdings konnte er die Antwort der lokalen Honoratioren nicht mehr abwarten, denn er war ein eiliger Eroberer und zog bereits nach wenigen Wochen wieder aus Ägypten ab.

Großkönig Dareios machte noch ein paar halbherzige Versuche, sein Reich vor der kompletten Eroberung zu bewahren. Er bot Alexander an, dass er die bereits eroberten Gebiete behalten könnte, wenn er in einen Frieden einwillige. Alexander entgegnete, er werde die Gebiete auch dann behalten können, wenn er nicht in einen Frieden einwillige. Es war schwer, mit jemandem zu verhandeln, der über eine unbesiegbare Armee verfügte und sicher war, ein Gott zu sein; Dareios gingen die Argumente aus. Auch die Idee, Alexander noch einmal mit einer zahlenmäßig gewaltig überlegenen Armee anzugreifen, war natürlich idiotisch, das hatte ja schon letztes Mal nicht funktioniert. Vielleicht hätte er es mit einer unterlegenen Armee versuchen sollen.

So oder so, bis zum Jahr 330 v. Chr. hatte Alexander auch das ganze persische Kernland eingenommen, und Dareios wurde irgendwann von einem persischen Verräter gemeuchelt. Alexander ließ in der Presse verkünden We got him! und pro forma noch ein bisschen nach Massenvernichtungswaffen suchen, aber als er auch in Persien keine fand, begann er das Thema zu meiden und erklärte nur noch, Dareios sei in jedem Fall ein Schurke gewesen, das wisse doch jeder.

Alexander in Afghanistan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Persien komplett erobert war, dachten sich seine Mannen, nun sei ein guter Zeitpunkt, die erbeuteten Reichtümer zu verteilen und sich zur Ruhe zu setzen. Alexander dachte anders. Er war Berufseroberer und hatte den Spaß noch lange nicht verloren. Allerdings rätseln Historiker bis heute über die Frage, was ihn geritten haben könnte, ausgerechnet Afghanistan als nächstes Ziel anzupeilen.

Welcher Grund es auch wirklich gewesen sein mag, gegenüber seinen Leuten behauptete er jedenfalls, Afghanistan sei ein schlimmes Nest von Taliban und Drogenbanden, das man unbedingt ausräuchern müsse. Beim Thema Drogen horchten seine Mannen auf, denn sie waren keine Kostverächter und zogen gern mal einen durch, und von dem am Hindukusch gewachsenen Kraut hatten sie schon viel Gutes gehört. So ließen sie sich also bequatschen, und Alexander konnte Afghanistan besetzen.

Allerdings verlief dieser Feldzug nicht so glatt wie die vorherigen. Das Spielchen, jede Stadt einzeln zu erobern, indem man sie vor die Wahl zwischen Auslöschung und Unterwerfung stellte, funktionierte zwar auf den ersten Blick auch hier. Aber die Afghanen hatten bereits eine Menge Erfahrung im Erobertwerden. Sie warfen sich dem Feldherrn bereitwillig zu Füßen, wenn er mit seinem Heerzug anrückte. Zog er aber weiter, so dauerte es nicht lange, bis sie seine zurückgelassenen Statthalter geteert und gefedert aus der Stadt warfen, um sich danach erstmal in Ruhe ein Pfeifchen zu stopfen. Alexander musste einige Städte dreimal oder öfter erobern, und im Grunde änderte sich nichts. Er wollte mancher Stadt schon androhen, sie zur Strafe dem Erdboden gleichzumachen. Dann aber besann er sich, betrachtete die Stadt und die umgebende Felswüste und musste feststellen, dass sie dem Erdboden schon ziemlich ähnlich war.

Der Afghanistanfeldzug war insgesamt ein sinnloses, kostspieliges und verlustreiches Unternehmen. Leider wird er in den Geschichtsbüchern dennoch als einigermaßen erfolgreich beschrieben. Hätte die Wahrheit darin gestanden, wäre vielleicht so mancher britische, russische oder amerikanische Politiker später nicht auf den glorreichen Gedanken gekommen, Afghanistan besetzen zu wollen. Zumindest falls Politiker Geschichtsbücher lesen, was nicht sicher ist.

So sahen sie aus, die Perser. Morgens nach dem Aufstehen traf man sie noch mit Lockenwicklern in Bart und Haartracht an, was besonders idiotisch aussah. Der Clash der Kulturen war vorprogrammiert.

Alexander in Pakistan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natürlich ließ Alexander sich von der Sinnlosigkeit dieses Feldzuges nicht davon abhalten, gleich einen neuen anzufangen. Seine Männer waren noch ein bisschen benebelt von den Genüssen Afghanistans, als er ihnen erklärte, nun werde er Indien erobern. Dort gebe es Elefanten und Tiger und Kobras und Blutegel und noch viele andere Herrlichkeiten, für die man im Zoo teuren Eintritt bezahlen müsste. Als die Griechen aber allmählich aus ihrem Drogenrausch erwachten, mussten sie feststellen, dass sie stattdessen in Pakistan gelandet waren, wo es außer ein paar gut organisierten Terrorcamps nichts Interessantes zu sehen gab.

Alexander suchte hier vergeblich nach Städten, die er erobern konnte. Es gab zwar Städte, diese waren im Dschungel jedoch gut versteckt und innerhalb von zwei Tagen überwuchert, wenn man den Heckenschnitt vernachlässigte. Nachdem sie einige Wochen bei Dauerregen durch den Dschungel geirrt waren, erreichten die Griechen den Fluss Indus. Dort erklärten ihm seine Mannen, Gott hin oder her, sie hätten die Schnauze gestrichen voll und würden jetzt erstmal an den Strand fahren. Sie bauten sich ein paar Boote, fuhren damit an den Indischen Ozean und spannten ein paar Tage aus. Alexander blieb noch am Fluss. Er konnte es nicht fassen, dass sein ruhmreicher Feldzug nun zu Ende sein sollte. Schließlich nahm er ein Sprachrohr und rief zur anderen Flussseite hinüber „Ergebt euch!“. Natürlich bekam er keine Antwort. Er interpretierte dies als Unterwerfung und ließ seine Geschichtsschreiber vermerken, dass er auch Indien erobert habe.

Anschließend suchte er seine Leute am Strand zusammen und scheuchte sie hoch, um heimwärts zu ziehen.

Zurück in Persien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 324 v. Chr. kehrte Alexander mit seinem Heer nach Persien zurück und ließ sich dort vorerst nieder. Aber ein Leben ohne Eroberungen füllte ihn nicht aus. Er wurde immer komischer. Er stellte seinen Leuten merkwürdige Fragen wie „warum zählen wir die Jahre eigentlich rückwärts?“ und wer keine originelle Antwort wusste, wurde gekreuzigt oder nach Kreta versetzt. Er nahm die schlechten Gewohnheiten seines Vaters an, soff und heiratete wild herum. Und er führte sich selber immer mehr wie ein Perser auf, verlangte von seinen Leuten, sich auch Lockenwickler in den Bart zu drehen, und plante, seine Soldaten digital zu vervielfältigen, wie es die Perser taten.

Er machte eine Menge neue Pläne. Mit einem gemischten persisch-griechischen Heer wollte er möglichst bald weitererobern, zum Beispiel Afrika und Europa, aber mit Asien hatte er natürlich auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Danach wären alle übrigen Kontinente drangekommen, die man vorher noch hätte entdecken müssen, und wenn er das hinbekommen hätte, hieße Amerika heute wahrscheinlich auch Alexandria.

Aber dazu kam es nicht. Er war von Kleingeistern umgeben, die überhaupt keinen Sinn mehr darin sahen, ihre Knochen für ihn noch einmal durch die halbe Welt zu tragen, und die jetzt wirklich zum gemütlichen Teil übergehen wollten. Seine Unterführer hatten sich schon untereinander abgesprochen, wer welches Stück vom Kuchen bekommen sollte, wenn Alexander eines Tages abtreten würde. Allerdings war er erst Anfang Dreißig und mit einem natürlichen Ableben kaum so bald zu rechnen. So war es kein Wunder, dass der eine oder andere auf die Idee kam, Alexander etwas in einen seiner Drinks zu mischen. Alexander vertrug eine Menge, aber irgendeine der Spezialmischungen seiner guten Freunde gab ihm dann doch den Rest. Oder Alexander zog bei einem Unwohlsein einen Arzt hinzu, was in der Antike immer ein Fehler war.

Jedenfalls wurde eines Tages im Jahre 323 v. Chr. sein Tod bekanntgegeben, und im Grunde waren alle Beteiligten darüber erleichtert. Niemand hatte Interesse, die Todesumstände näher aufzuklären, und den Geschichtsschreibern wurde mitgeteilt, sie könnten darüber schreiben was sie wollen, Malaria etwa oder schwerer Hörsturz oder Sportunfall. Alexander war ohnehin ein Gott und konnte auch tot weiterverehrt werden, nur dass er jetzt eben nicht mehr mit irgendwelchen hochfliegenden Plänen Unruhe stiften konnte. Seine Freunde teilten sein Reich unter sich auf und gerieten sich darüber in die Haare, wie bei Erbschleichern üblich.

Nachwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander der Große wurde zum Vorbild für viele große Persönlichkeiten. Julius Caesar und Jesus lernten von ihm, dass es immer gut ankommt, sich mit göttlichen Vorfahren zu schmücken. Attila und Dschingis Khan hatten wie er Spaß daran, spontan ins Ungewisse aufzubrechen und die Welt zu erobern. Und auch die großen oder gernegroßen Politiker von heute eifern ihm nach, indem sie glauben machen, gerade die absurdesten und idiotischsten Behauptungen und Pläne machten einen wirklich großen Anführer aus. Leider werden diese Politiker meist deutlich älter als Alexander und können daher auch mehr Schaden anrichten.

Tatsächlich ist von Alexanderreich heute nur noch ein kleiner Rest übrig, nämlich Der Staat auf dem Balkan oder so, der mit M beginnt. Aus unerfindlichen Gründen ärgern sich die Griechen über diesen Rest. Dabei sollten sie sich echt andere Sorgen machen.


Dieser Artikel ist Artikel der Woche 21/2011
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Dieser Artikel istArtikel des Monats Mai 2011
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