UnNews:Philipp Amthor hält Grabrede auf die Demokratie
Berlin (Deutschland), 9.Oktober 2020:
Das von der großen Mehrzahl der für den Gesetzesentwurf zur Bundestagserweiterung gutachterlich anhörend tätig gewesenen Experten verrissene Gesetz wurde am Donnerstag Abend vom trotzköpfigen Bundestag beschlossen. Die Große Koalition befand es für gut genug, mittelfristig die Große Koalition durch neue Wahlrechtskniffe bei der nächsten Bundestagswahl nicht noch schneller zu einer Kleinen Koalition schrumpfen zu lassen.
Das ursprüngliche Ziel der zugrundeliegenden Gesetzesinitiative des Deutschen Bundestages, unserer gewählten Volksvertreter*innen also, war doch eigentlich, das Ausufern der Anzahl der zu bestallenden Mandatsträger durch sogenannte Ausgleichsmandate zu vermindern. Die Experten müssen aber nun feststellen, dass das neue Gesetz sogar mehr als 800 Abgeordnete zuließe, was einen kompletten Neubau des Reichstages erforderlich machen würde. Dabei war Auslöser der Gesetzesinitiative doch, dass die Anzahl der Abgeordneten durch Ausgleichsmandate bereits von unter 600 (gesunde Norm) auf über 700 (total abnorm) angeschwollen war.
Das Volk bzw. der wahlberechtigte Bevölkerungsanteil der Bundesrepublik war mit überwältigendender Umfragen-Zustimmung längst dafür, die Kosten des Bundestages durch Verminderung der Ausgleichsmandatwucherungen zu dämpfen, zumal die Abgeordneten, wenn sie neuerlich eine Rekordanzahl erreichen, dazu neigen, sich auch eine rekordhalterwürdige Diätenerhöhung zu gönnen! Im Übrigen ist es dem gesunden Menschenvestande zufolge einfach unanständig, wenn ein Abgeordneter für seine Direktwahl zum Wahlkreisabgeordneten nicht ein anständiges Quorum an Erststimmen einfahren muss, sondern auch eine absolute Lusche sein kann, weil die übrigen Wahlkreiskandidaten noch größere Luschen sind. Entgegen dem Willen des Volkes hat also der Bundestag, statt sich die ihm von der Wählerschaft gewünschte Verschlankung zu gönnen, sich numehr per Gesetz endgültig zur Abgeordnetenschwemme, vergleichbar einer Bierschwemme, erklärt: Abfüllen bis zum Rand! Es muss ein absoluter Rauschzustand für den Bundestagspräsidenten sein, vor 800 Abgeordneten seine ordnende Hand zu schwingen, ein Rausch wie für einen Bierschwemmenbesucher, der sich am Tresen gehen lässt.
Für die "Reform", die eher einer "Deform" entspricht, hielt Philipp Amthor die Lobrede für das zu verabschiedende Gesetz, das überdies auch noch drei Bonusmandate für die Unionsparteien vorsieht. Laut Recherchen von UnNews gehört der umstrittene jüngste Bundestagsabgeordnete selbst zu den Begünstigten dieser Regelung! Natürlich ist er deshalb ein glühender Bonusmandatsleugner, was er natürlich auch in seiner Rede zum Besten gab. Da Bonusmandatsleugnung aber unehrlich gegenüber den Wähler*innen ist, klang das eher wie eine Grabrede auf die Demokratie, denn wenn 800 mögliche Abgeordnete schon eine Zumutung fürs Volk wären, genaugenommen 598 notwendige Abgeordnete plus 202 diätengefütterte Schnarchnasen, könnte das Fass überlaufen, wenn auch noch diese drei Bonusmandate vergeben werden, die nämlich auch das entscheidende Zünglein an der Waage sein könnten, wenn es in einer neuen großen, d.h. schwarzgrünen Koalition darum ginge, welche Fraktion als die größere den Bundeskanzler stellen darf. Aufstände wie in Belarus nicht ausgeschlossen.
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Deutscher Bundestag: Tiefpunkt eines Debatten- und Abstimmungstages
- Hauptstadtqualitätspresseorgan: Drei Bonusmandate für die Union sind nicht zu leugnen