UnNews:WM-Fieber & Revolutionsresistenz

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Überall (Deutschland), 10.06.2010: Wie eng müsste ein Sparpaket geschnürt sein, damit sich die von ihm betroffenen deutschen Bürger eines revolutionären Gedankens erbarmen und auf der Straße dagegen protestieren?

Eine ausgezeichnete Fragestellung für die allabendliche Rätselratestunde mit millionenmonetärem Flair in der Familienglotze, mehr aber auch nicht. Während der Bauer aus der Provence gleich seinen Traktor in den Eiffelturm fährt, der Grieche den Molotowcocktail in die Bank wirft (da wo das Übel anfing) und der spanisch-öffentlich Bedienstete gesittet streikt, wird in Deutschland am Freitag das gepflegte Wochenende eingeleitet.

Da können sich die hiesigen Gewerkschaften, Oppositionsparteien und auch geübte Attac-Aktionisten noch so bemühen, das Wochenende des deutschen Bildungs- und Unbildungsbürger sieht gleichermaßen wie folgt aus:

Freitag

  • Dienst zeitig beenden. (Wenn Hartz 4 dann nur bis Mittag ausschlafen)
  • Wochenendeinkauf: Grillzeugs, Bier, Chips, Fähnchen, Süßkram
  • 16 Uhr auch wenn's langweilig wird Eröffnungsspiel
  • 18 Uhr Grill anwerfen
  • 20:30 Uhr vielleicht verliert der Franzose sein erstes Spiel

Samstag

  • ausschlafen und übers Wetter schimpfen: viel zu heiß
  • Einkauf
  • 12:30 Uhr "die Griechen kriegen 'ne Klatsche"
  • zwischendurch Nachrichten und drüber Aufregen, dass ein paar Hansels gegen irgendwas in Stuttgart und Berlin demonstrieren.
  • 20:30 Uhr "Mach ihn rein!", "oh lee oh lee ..."

Sonntag

  • Suff ausschlafen
  • Mittags zur Tanke, Bier und Würstchen nachholen, und Scheiße, Tank leer und das Benzin bei 1,90€
  • 16 Uhr "ahh Serbien - Ghana verpasst"
  • zeitig ins Bett "die Woche fängt morgen schon wieder an"

Montag

  • sitzt das Deutschland-Fähnchen noch gerade auf dem Auto?
  • Fahrt zur Arbeit: Spannende Radiodirektübertragung von Jogis Standpauke für die Mannschaft - nach Wildwechselschild Känguruh überfahren.
  • Immer diese schlechten Witze über den deutschen Fußball. Und dann noch vom Chef, diesem Serben. Und dann doch noch eine gute Nachricht vom deutschen Fußball: Kamerun gewinnt!
  • Feierabend: Gottseidank wieder Montag: Im Getränkemarkt ist's halt billiger. Huch: Benzin heut nur 1,13€? Und der Tank noch voll.

Dienstag

  • Fernsehabend: Die "Brasilianer Asien's" liefern ihre Show ab. Das nutzt Firma Messerli aus der Schweiz: Ein Call-Center in Pjöngjang ruft plötzlich an und bietet rote Knuddel-Plüsch-Fußballer an - zum einmaligen Subskriptions-Preis. Außerdem werden Optionscheine für echte rote Fußballer aus echt proletarischem Land verkauft. Wer nur genug davon kauft, wird in wenigen Jahren aus dem Dorfkicker-Club ein zweites 1899er-Wunder schmieden. Immer noch nicht überzeugt? Das Call-Center hat auch nordkoreanisches Ginseng anzubieten: Radikal billiger als südkoreanisches.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]