UnNews:Wie im Krieg: Verdunklung in Wiesbaden
Die Sieben Schwaben brachen mutig ihre Lanze gegen einen Hasen. Die Sieben Südhessen hingegen beschreiten den Rechtsweg gegen das Energiesparen.
Don Quichote ritt mutig gegen Windmühlen. Die Hessenhauptstadt Wiesbaden hingegen gibt kleinmütig ihr letztes gemeinsames Projekt mit der verfeindeten rheinlandpfälzischen Hauptstadt Mainz auf dem Klageweg auf, das Kraftwerk Mainz-Wiesbaden.
Was klagen sie bloß, diese beklagenswerten Wiesbadener? Dass ihnen nach Jahrzehnten der Energieverschwendung auf eigene Kosten endlich ein effizienteres Kraftwerk hingestellt werden soll? Und noch nicht einmal ein Kernkraftwerk, auch kein Windpark, denn Wissbade muss ja schee bleibe, nein tatsächlich ein modernes, abgasgereinigtes hocheffizientes Kohlekraftwerk. Und das anstelle des veralteten ineffizienten Kohlekraftwerks. Was für einen Hass schieben diese dekadenten Südhessen bloß auf den Bergbau?
Böse Zungen behaupten, dass der verarmten Hessenhauptstadt nicht der Mut sondern die Kohle fehlt. Die Kohle, um ein Kohlekraftwerk zu bezahlen. Die Wiesbadener Stadtregierung setzt offensichtlich auf Blackout: Der Strom in der Stadt soll gänzlich abgeschaltet werden. Und damit sich alle wieder wie im Krieg fühlen, werden Marktkirche und Rathaus schwarz angemalt. Verdunklung ist angesagt, kein Schönreden der erbärmlichen Verhältnisse in der Stadt mehr.
Noch bösere Zungen behaupten, dass die Stadt ganz auf Kernenergie setzt und deshalb ihre Armen aus den Hinterhäusern vertreiben will, in denen stattdessen die Wiesbadener Schildbürger freiwillig Castor-Behälter endlagern wollen.