Wartezimmer

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Das Wartezimmmer ist ein zeitloser Raum, der von Menschen dazu genutzt wird, auf Etwas oder Jemanden zu warten.

Ausprägung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wartezimmer.jpg

Da Menschen vorzugsweise im Sitzen warten, befinden sich in einem Wartezimmer meistens billige Plastikstühle, Bänke oder vollgepupste Sessel, die den Wartenden vor Rückenleiden und Krampfadern bewahren sollen. Neben den Sitzmöbeln befinden sich in der Regel kleine Tische oder Ablageflächen, auf denen uralte Zeitungen und Magazine aus dem vorletzten Jahr, Apothekerbroschüren oder abgegriffene Lifestyle-Magazine ausliegen. An den Wänden eines Wartezimmmers hängen oftmals verblichene Aquarelle oder Drucke, die dem Wartenden die Zeit vertreiben sollen. Während des Wartevorgangs können die Augen des Wartenden über diese Kunstwerke schweifen und dessen Phantasie an- oder abregen.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wartezimmer gibt es in Arztpraxen, Bordellen, Krankenhäusern, Flughäfen (hier auch als Lounge bezeichnet) Massage- und Frisörsalons sowie in Bahnhöfen (hier auch Wartesaal genannt) und Bestattungsunternehmen. Bei Arztpraxen gilt die Regel: Je voller das Wartezimmer, desto besser der Arzt - bei Bahnhöfen gilt die Regel: Je voller der Wartesaal, desto verspäteter die Bahn. Bei Bestattungsunternehmen gilt folgendes: Je größer die Katastrophe, desto voller das Wartezimmer mit Angehörigen von Verstorbenen, die ihre Liebsten möglichst schnell unter die Erde bringen möchten, um sich an deren Erbe gütlich zu tun oder um schnellstens neu zu heiraten. Es soll auch Zeitgenossen geben, die sich in ihrer Behausung ein eigenes Wartezimmmer einrichten, in das sie sich täglich für einige Stunden zurückziehen, um ganz entspannt der Warterei zu frönen.

„Die Zeit, die man bei Ärzten im Wartezimmer verbringt, würde in den meisten Fällen ausreichen, um selbst Medizin zu studieren.“
~ Dieter Hallervorden

Dieser von Dieter Hallervorden geprägte Zusammenhang lässt sich aber durch die Realität noch toppen. Wegen akuter Darmentzündung während einer Dienstreise wurde ich in der Notaufnahme der Universitätsklinik Rostock (Abt. Innere Medizin) vorstellig. Bevor ich dran kam, waren die Krankheitssymptome abgeklungen. Das Honorar für den Arzt betrug etwa 120 Euro - gemessen an der Wartezeit (und nur die hat hier geheilt) entsprach das nicht einmal dem gesetzlichen Mindestlohn! Kein Wunder, dass das Durchschnittseinkommen im Osten so niedrig ist und die Ärzte nach Eigeneinschätzung kurz vorm Verhungern sind.

Weitere Verwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem puristischen Warten auf einen Termin, einen Zug oder eine ärztliche Behandlung kann das Wartezimmer auch dazu genutzt werden, soziale Kontakte aufzubauen. Ein gepflegter Smalltalk mit dem wartenden Nachbarn über diverse körperliche Gebrechen oder die aktuelle Wirtschaftslage kann die Wartezeit um ein Vielfaches verkürzen und die beim Warten aufkommende Langeweile™ extrem verkürzen. So manche Liebesaffaire begann in einem Wartezimmmer bei einem Gespräch über Zahnsteinprobleme oder Prostataleiden.
In Flughäfen kann die Wartelounge auch dazu genutzt werden, die Flugangst mit einer Flasche hochprozentigem Alkohol zu bekämpfen oder mit dem Laptop über das vollkommen überteuerte WLAN-Netzwerk des Flughafens auf Pornoseiten zu surfen.

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurioserweise beziehen sich die Gespräche im Wartezimmer immer auf das eigene Leid, was vom Gesprächspartner mit mitleidvoller Zustimmung zur Kenntnis genommen wird. Sobald sich jemand bewegt, zieht er damit die Blicke der anderen Wartenden auf sich, was ein starkes Gefühl der Kontrolle verursacht. Hat man trotzdem den Mut und greift sich beherzt eine Zeitschrift vom Stapel so erhält ein Mann grundsätzlich die "Bild der Frau", während eben diese sich in der Regel eine "Sport Bild" greift. Aus Scham über den Fehlgriff beäugt man trotzdem die Bilder oder Kochrezepte und tut so, als sei man ganz in die Lektüre vertieft.