Kaiser Wilhelm II.

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„Dieser Wilhelm ist wahrlich kein Gentleman. Da hat man bereits in freudiger Erwartung der glorreichsten Schlacht seit Waterloo alle nötigen Truppen mobilisiert, und dann fällt ihm ein, dass er gerade doch keine Lust auf Krieg hat.“

~ Winston Churchill über Kaiser Wilhelm II.


„Das Reich hat, von innen wie von außen, Freunde wie Feinde. Glaubt er, von den Wesentlichen aus der letztgenannten Gruppe in Gazetten wie diesen irgendetwas zu lesen?! Impertinent, mich deswegen jemals wie ein feiges Hundsfott auch nur in Überlegungen vor Gericht zu stellen!“

~ Kaiser Wilhelm II. über das Problem mit negativer uncyclopedischer Relevanz


Kaiser Wilhelm II. bei der Fuchsjagd.

Kaiser Wilhelm II (* 27. Januar 1859 in Berlin, Preußen; † 4. Juni 1941 in Doorn, Niederlande), war ein deutscher Monarch, an den seine liebenden Untertanen noch heute oft und gern zurückdenken, da es ihm gelang, die Republik in Deutschland einzuführen.

Geburt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaiser Wilhelm II. wurde mit dem Schwert in der Hand geboren, das er später noch mächtig für sein deutsches Reich zu führen wusste. Leider war es bei der Geburt selbst ein bisschen hinderlich, und er verletzte sich dadurch am linken Arm. Doch diesen Schlag trug er bereits mannhaft und verlangte von der Hebamme mit nur leicht belegter Stimme, man möge ihm jetzt seine erste Bartbinde anpassen.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm hieß eigentlich nicht nur Wilhelm, sondern Friedrich Wilhelm Albert Viktor. Die Namensgebung war zu dieser Zeit, anders als heute, ein festgelegtes Ritual. Der frischgebackene Vater hatte sich angesichts der Geburt eines Sohnes zu besaufen und dann mit einer Flinte auf den Stammbaum seiner Ahnen anzulegen. Der Name, den der Schuss traf, wurde dann für den Nachwuchs verwendet. Durch dieses Vorgehen wurde sichergestellt, dass keine dämlichen neumodischen Wortschöpfungen als Vornamen aufkommen und an Kevinismus leidende Mütter und weibliche Verwandte keinen ungebührlichen Einfluss auf den Vornamen nehmen konnten.

Im Falle des kleinen zukünftigen Kaisers hatte der Vater nun allerdings die Flinte versehentlich mit Schrot geladen. Nach Auszählung der Treffer wurde von den Wertungsrichtern daher das Ungetüm Friedrich Wilhelm Albert Viktor zum Vornamen bestimmt. Dies führte zu mancherlei Verwirrung; als der kleine Wilhelm eingeschult wurde, bekam er zunächst zwei ganze Schulbänke für sich allein zugeteilt. Diszipliniert wie er von Geburt an war, nahm er sein Los an und gab auch jede Klassenarbeit in vierfacher Ausfertigung ab. Später, beim Militär, zog er auch Vorteile aus der Verwechslung, weil er seine gesamte Ausrüstung viermal erhielt; hierdurch fiel es ihm leicht, stets ein Paar blitzblanke Stiefel und eine perfekt angespitzte Pickelhaube vorzuweisen.

Regentschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als er dann Kaiser wurde, hätte er von Rechts wegen Kaiser Friedrich Wilhelm Albert Viktor I. werden müssen. Aber das passte dem mächtigen Reichskanzler Otto von Bismarck nicht in den Kram. Bismarck erklärte ihm: Mit Verlaub, bis Ihr eine Kriegserklärung unterzeichnet habt, Eure Majestät, ist der Krieg schon vorbei! und setzte durch, dass es bei Wilhelm blieb, denn mit einem Kaiser Wilhelm hatte er bis dahin die besten Erfahrungen gemacht. Wilhelm II. fügte sich dieses eine Mal, empfand Bismarcks Einmischung jedoch als Zumutung, und warf ihn wenig später aus dem Amt.

Außenpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie sich herausstellte, war die Entlassung Bismarcks ein echter Glücksgriff für den jungen Kaiser. Bismarck hatte sich darin gefallen, das deutsche Reich in ein Korsett von internationalen Beziehungen, Bündnissen und Verträgen einzuschnüren, die so kompliziert waren, dass kein normaler Kaiser sie kapieren konnte. Wilhelm II. griff daher einmal mehr beherzt zum Schwert und durchschlug das unentwirrbare diplomatische Knäuel entschlossen. Hier der Freund, da der Feind, und Schluss! ließ er sich zitieren. Und bei der Auswahl seiner Freunde war er wählerisch und kannte keine Verwandten. Wer kein Deutsch sprach, dem konnte man auch nicht vertrauen. Somit war klar, dass eigentlich nur Österreich als Freund Deutschlands in Frage kam und man sich vor allen anderen Nationen in Acht nehmen musste. Mit dieser Weltsicht sollte er recht behalten.

Innenpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kaiser liebte Matrosenanzüge über alles und förderte daher die deutsche Marine nach Kräften. Quer durch Schleswig-Holstein ließ er einen Kanal bauen, damit er mit seiner Jacht bequem zwischen Nord- und Ostsee pendeln und seine Lieblingsstädte Kiel und Wilhelmshaven besuchen konnte.

Rhetorik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm II. war ein begnadeter Redner und konnte in wenigen prägnanten Sätzen einfache Wahrheiten darstellen. Den Sozialdemokraten und Sozialisten machte er klar, dass in Deutschland alles gerecht zugeht, jeder am richtigen Platz ist und eigentlich keine Sozialdemokraten und Sozialisten gebraucht werden. Den Engländern machte er klar, dass ein Weltreich nicht ewig halten kann und man auch mal neue, frische Nationen an die Fleischtöpfe lassen muss, zum Beispiel Deutschland. Auch den Franzosen verklickerte er die deutsche Position überzeugend. Die Welt staunte über den beredten Monarchen, dessen Wortgewalt selbst in der Übersetzung in andere Sprachen noch knackig rüberkam, auch wenn sich hier und da kleine Missverständnisse einschlichen.

Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da unter Kaiser Wilhelm II. Deutschland allen anderen Nationen rhetorisch überlegen war, blieb den Feinden Deutschlands nichts anderes übrig, als einen Krieg anzufangen. So geht es immer, wenn anderen Leuten die Argumente ausgehen (das mussten auch schon andere Rhetoriker wie Saddam Hussein erfahren). Die ganze Welt stürzte sich auf Deutschland, deshalb nannte man den Krawall später auch Erster Weltkrieg. Mit Freude warfen sich die deutschen Soldaten in die Schützengräben, um deutlich zu machen, dass sie ihren Kaiser liebten und jedes seiner Worte ihnen heilig war.

Der Krieg lief fantastisch, machte allen Beteiligten viel Spaß und sorgte nebenbei dafür, dass größere Teile der europäischen Landmasse frisch umgegraben wurden, weshalb die Kartoffelernte in den folgenden Jahren auch rekordverdächtige Ausmaße annahm. Nachdem das deutsche Reich ganz Europa und die halbe Welt erobert hatte, erklärte der Kaiser zur Überraschung aller, nun sei es Zeit, aufzuhören. Die Streiter legten daraufhin ihre Waffen nieder und hörten dem Kaiser zu, der verkündete, man müsse nun eine ganz neue Weltordnung schaffen.

Die neue Weltordnung nach Kaiser Wilhelm II.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Polen, so der Kaiser, soll mal wieder ein eigenes Land werden, dann grenzt Deutschland nicht so direkt an Russland. Für diesen Zweck stellte der Kaiser jede Menge zuvor deutsche Gebiete zur Verfügung.
  • Frankreich und Dänemark bekamen auch ein bisschen Land geschenkt.
  • Die deutschen Kolonien wurden an England verschenkt.
  • Österreich-Ungarn wurde in handliche Teile zerlegt, denn der Kaiser mochte keine Doppelnamen.
  • Deutschland bekam die Demokratie geschenkt und wurde zur Republik. In einer feierlichen Zeremonie in Kiel übergab der Kaiser die Regierungsgewalt an seine geliebten Matrosen.
  • Holland wurde zum privaten Jagdrevier des Kaisers erklärt.
  • Das Geld, so der Kaiser abschließend, werde allgemein überschätzt. Die Deutschen sollten nicht so auf das Geld schauen und ruhig auch mal ihre Wände damit tapezieren.

Mit diesen weisen Maßnahmen verabschiedete sich der Kaiser in den wohlverdienten Ruhestand und ließ die Welt noch einmal staunend zurück. Es folgte ein goldenes Zeitalter, Frieden, Wohlstand und Glück.

Wissenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nur wenigen Militärhistorikern ist die von Kaiser Wilhelm II. eingeführte Geheime Mimikry bekannt. Mit diesem Code konnte der Kaiser seinen engsten Vertrauten und Ministern nonverbale Botschaften übermitteln, zum Beispiel während einer Sitzung im Reichstag oder während eines diplomatischen Treffens. Einige Beispiele konnten aus Fotodokumenten rekonstuiert werden:

*1: Alles in Ordnung, bitte Kaffee und Kuchen auftragen.
*2: Bitte Magentabletten bringen und Belgien angreifen.
*3: Setzt die Luftwaffe ein!
*4: Ruhe bewahren und Hilfe holen.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In unbeobachteten Momenten posierte der Kaiser gerne vor einem goldenen Spiegel, nur mit seidener Frauenunterwäsche aus dem Hause von Wechtheim und seinem albernen Kaiserhelm bekleidet. Dabei rief er lauthals „Man will uns demütigen, das lasse ich nicht zu“ und gab sich selbst Exerzierkommandos.








Deutsche Geschichte

Spangenhelm © 2005 David Monniaux.JPG
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