Begräbnis

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Als Begräbnis bezeichnet man im westlichen Kulturkreis eine Veranstaltung, bei der ein frisch Verstorbener in eine Holzkiste verpackt mindestens 1,80 m unter die Erde gebracht wird, um anschließend von den Gästen der Beerdigung mit Blumen und anderem Unrat beworfen zu werden.

Die letzte Reise führt für die meisten Menschen zum Friedhof.

Sinn und Zweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um die Drohende Klimakatastrophe abzuwenden, sind viele Gesellschaften dazu übergegangen, ihre Toten nicht mehr zu verbrennen, sondern auf Friedhöfen zu beerdigen. Die durch diese Praxis eingesparten CO2-Emissionen können sinnvoller für die Verbrennung fossiler Brennstoffe verwendet werden. Insofern ist das Begräbnis auch ein Beitrag zum schonungsvollen Umgang mit unserer Umwelt, falls der Verstorbene nicht mit Suchtmitteln kontaminiert ist oder vergiftet wurde, was beim Verwesungsprozess zum Tod von Regenwürmern und einer Verseuchung des Erdreichs wie des Grundwassers führen kann.
Ein anderer Grund, Menschen zu beerdigen und nicht zu verbrennen, ist der Wunsch der Angehörigen, bei einem möglichen Scheintod des Verstorbenen diesem die Möglichkeit zu geben, eine Auferstehung durchzuführen. Zu diesem Zweck werden den Toten oftmals Mobiltelefone mit in ihre Holzkisten gelegt, mit denen sie im Notfall beim für die Beerdigung verantwortlichen Bestattungsunternehmen anrufen können, damit dieses den Scheintoten aus seiner misslichen Lage befreien kann.

Durchführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Einzelfällen wird die Holzkiste auch geöffnet in der Kapelle aufgebahrt, falls der Anblick des Verstorbenen den Trauergästen zuzumuten ist.

Ein Begräbnis verläuft in der Regel nach einem immer gleichen Schema: Nachdem der Verstorbene sorgfältig in eine Holzkiste verpackt, und diese mit Blumen drapiert wurde, wird er mit dem Totenwagen zu einem möglichst nahegelegenen Friedhof gefahren, dessen Grabmiete die Angehörigen sich leisten können. Dort angekommen wird die meistens blickdichte Holzkiste in der Friedhofskapelle aufgebaut, damit die Trauernden sich von dem Toten verabschieden können. Hat die Familie des Verstorbenen beim Bestattungsunternehmer das Rundum-Sorglos-Paket gebucht, wird in dieser Kapelle eine Trauermusik gespielt, je nach Austattung der Beerdigung auch live, meistens aber von CD. Besonders häufig wird klassische Musik als Trauermusik eingesetzt, manchmal aber auch ein Potpurri aus den Lieblingsliedern des Verstorbenen oder das Radioprogramm des Deutschlandradios. Sollte der Verstorbene ein zeitgenössischer Komponist gewesen sein, kann es den Trauergästen passieren, dass sie in der Trauerkapelle mit neutönerischen Klängen aus der Feder des Toten beschallt werden, die nicht wenige von ihnen an den Rand eines Tinitusses bringen oder die Funktionsfähigkeit ihrer Herzschrittmacher negativ beeinflussen.

Hat der Verstorbene in seinem Testament nicht verfügt, dass man nach seinem Tod nicht schlecht über ihn reden darf, beginnt nach einigen Minuten des Wartens, Jammerns und Lauschens ein Pfarrer mit seinem heuchlerischen Nachruf. Leider missbrauchen viele Pfarrer und Pastoren ihren Auftritt dazu, Werbung für ihre jeweilige Religion zu machen. Mehr oder weniger offensichtlich lassen Sie Grundlagen und Leitsätze ihres Glaubens in ihre Trauerrede einfließen, was diesen Teil der Veranstaltung oftmals zu einer spirituellen Werbeveranstaltung verkommen lässt.
Während dieser im pastoralen Tonfall gehaltenen Rede beginnen viele Trauergäste an zu weinen, besonders wenn der Redner die wenigen positiven Eigenschaften des Verstorbenen erwähnt oder langweilige Anekdoten aus dem Leben des Toten zum Besten gibt. Die geladenen Feinde des Verstorbenen und sonstige Erbschleicher versuchen währenddessen, ihre heimliche Freude über das Ableben des Verstorbenen zu verbergen, was ihnen nur unter größter Konzentration gelingt.

Die Holzkiste mit dem Verstorbenen, kurz bevor sie in dem vorbereiteten Erdloch versenkt wird.

Nach der Trauerrede tragen die besten Freunde des Verstorbenen die Holzkiste zu dem vorbereiteten Erdloch, in welches diese nun eingegraben werden soll. Sind die Freunde dafür zu schwach oder zu mitgenommen, übernehmen die vom Bestattungsunternehmer organisierten, in pechschwarze Roben und schwarze Zylinder gekleidete Totengräber diese Arbeit. Das Erdloch wird meistens schon am Tag vor dem Begräbnis von einem verarmten Zivildienstleistenden gegraben, der sich durch diese makabere Arbeit ein paar Euro hinzuverdienen kann. Am Erdloch angekommen, spricht der Pfarrer noch ein paar bewegte Worte, exerziert ein seltsames, von diversen Gebeten begleitetes Ritual und übergibt die Holzkiste dann den Regenwürmern. Die Trauergäste defilieren, nachdem die behutsam an Tragegurten abgelassene Kiste den Grund des Erdlochs erreicht hat, am noch offenen Grab vorbei und werfen eine Handvoll Erde und/oder ein paar der bereitgestellten Blumen auf die Holzkiste. Spätestens zu diesem Zeitpunkt brechen auch die gefassteren, nicht so nah am Wasser gebauten Trauergäste in Tränen aus und übertreffen sich gegenseitig in ihrer echten oder gespielten Trauer.
Dann geht alles ganz schnell: Die Totengräber oder als Totengräber verkleideten Zivildienstleistenden schaufeln in Windeseile das Erdloch zu und implantieren den vorher von einem Steinmetz gefertigten oder in einem Baumarkt gekauften Grabstein auf dem frisch zugeschaufelten Grab. Die Trauergäste und Angehörigen ziehen sich schleunigst in das nächste Gasthaus zurück und ertrinken dort ihren Kummer in Alkohol oder unterhalten sich bei einer festlich gedeckten Kaffeetafel über das geistige wie finanziellle Erbe des Verstorbenen sowie seine charakterlichen Vorzüge und Schwächen.

Sonderformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staatsbegräbnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einem Staatsbegräbnis wird der Sarg des Verstorbenen von Soldaten mit komischen Kopfbedeckungen bewacht und gegen Leichenschänder und aasfressende Vögel verteidigt.

Als Staatsbegräbnis bezeichnet man eine Beerdigung, bei der sämtliche anfallende Kosten dieser Veranstaltung aus Steuermitteln finanziert werden. Nur Monarchen, Diktatoren, Ministerpräsidenten und Politiker, die sich besonders um das Wohl ihres Landes verdient gemacht haben, kommen in den Genuss dieses subventionierten Begräbnisses. Bei einem Staatsbegräbnis fällt der Rahmen desselbigen etwas üppiger und pompöser aus, der Friedhof ist elitär, die Kapelle größer, der Grabschmuck üppiger und die Trauermusik wird in jedem Fall live von professionellen Musikern oder dafür ausgebildeten Militärkapellen dargeboten. Die Grabrede ist noch heuchlerischer, als bei einem Begräbnis für Normalsterbliche und die geladenen Trauergäste kämpfen in der Friedhofskirche um die besten Plätze, damit die omnipräsenten Fernsehkameras Anteil an ihrer zur Schau gestellten Trauer nehmen können.

Massenbegräbnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während kriegerischen Auseinandersetzungen, ethnischen Säuberungen und nach Naturkatastrophen kommt es immer wieder zu kosten- und platzsparenden Massenbegräbnissen. Auf die aufwendige Verpackung der Toten in Holzkisten wie auch der zeremoniellen Verabschiedung der Verstorbenen wird bei dieser Form der Beerdigung verzichtet. Die Arbeit der Totengräber übernehmen in diesem Fall meistens Bulldozer und Planierfahrzeuge, das vorbereitete Erdloch ist mehrere 100 qm² groß und auch viel tiefer, als bei einem gewöhnlichen Begräbnis. Die Toten werden in dem Erdloch übereinandergestapelt und dann mit Erde bedeckt, Grabsteine und Grabschmuck werden nicht auf dem zugeschütteten Erdloch installiert, da Massengräber in der Regel keinen Wallfahrtsort darstellen und von den Menschen, die sie angelegt haben lieber verschwiegen werden wollen.

Dieser Artikel ist Artikel der Woche 50/2007
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