UnNews:Editorial: Warum Böhmermann Bundespräsident werden muss
Berlin (Deutschland), 29.8.2016:
Als Charlie Chaplin politisch kritische Kritiken zu seinem Film Der große Diktator las, äußerte er: „Hätte ich von den Schrecken in den deutschen Konzentrationslagern gewusst, ich hätte Der große Diktator nicht zustande bringen, hätte mich über den mörderischen Wahnsinn der Nazis nicht lustig machen können“. Als Jan Böhmermann im vergangenen Frühjahr für sein Gedicht Schmähkritik von Recep Tayyip Erdoğan mit Schmähanklagen überhäuft wurde, ahnte er wohl auch noch nicht, wie sehr er mit seinen Versen ins Schwarze getroffen hatte, denn der bisher harmlose Möchtegern-Sultan vom Bosporus, der viele viele Flüchtlinge aufgenommen hat in seinem Sultanat ES (Erdoganischer Staat), hat sich seither zum Schlächter-Bruder seines Nachbarn Baschar Al-Assad entwickelt, der im eigenen Land Kurden metzelt, in Syrien Kurden metzelt, in Irak womöglich auch noch Kurden metzelt, und nun auch noch seinem Vorbild Adolf Hitler den Röhm-Putsch nachgemacht hat. Bei ihm ist es der Gülen-Putsch, den nicht Gülen gegen Erdogan verübte, sondern ganz gewiss, wie Hitler gegen Röhm, eben Erdogan gegen Gülen, und da er dessen nicht habhaft werden kann, stellvertretend gegen alle sultans-gestapo-amtlich zu "Gülen-Anhängern" deklarierten Amtpersonen und Geschäftsleute! Diese perfide Säuberung, wie es sie in solchem Umfange bisher nur unter Hitler und dessen andersrum extrem gepoltem Zeitgenossen Stalin gab, ist der absolute Schritt in die Diktatur, für die das von ihrem Führer geblendete türkische Volk nur bedauert werden kann. Und sein Münchner Abkommen als Persilschein für die perfidesten Gewalteskalationen im In- und Ausland hat er auch schon - das Flüchtlingsabkommen mit der EU.
In dieser Situation trauen sich unsere Politiker keinen Mucks mehr gegen Erdogan zu sagen, schließlich verkörpert er doch die Südost-Flanke der NATO, obwohl er die Hälfte seiner Generäle weggeputscht hat! Käme jetzt ein Angriff auf die NATO via die Türkei, die Türken wären rettungslos verloren ohne wesentliche Strategen ihrer militärischen Führung. Die Bundeswehr mit ihren um die Ecke schießenden G36-Gewehren müßte da als NATO-Joker einspringen, und unser berüchtigtester Ex-Oberst, General Klein, würde per shock and awe mittels kollateralschadensreichen Pyro-Effekten die Feinde des Westens in die Flucht schlagen müssen!
In dieser Situation brauchen wir wieder einen mutigen Präsidenten, der die Wahrheit sagt, so einen wie Horst Köhler. Und wer wäre da geeigneter als Jan Böhmermann? Wir brauchen noch viel mehr Schmähkritiken, und zwar aus dem Schloss Bellevue: Schmähkritiken an Erdogan, an Putin, aber auch an Obama und Gabriel. Mit dem Stempel des Bundespräsidialamtes. Das wird niemand deshalb zusammenschießen, weil es von selber wegen Baumängeln zusammenfällt. Aber den Baumängeln der Ausübungspraxis des Präsidentenamtes in der Bundesrepublik Deutschland kann abgeholfen werden: Mit Böhmermann. Die Schmach Deutschlands, dass es auf einen Präsidenten verzichten musste, weil der die Wahrheit gesagt hatte, muss effektiv umgedreht werden: Einen neuen Bundespräsidenten können wir dann und nur dann gebrauchen, wenn er die Wahrheit sagt. Unverblümt. Aber Hallo, Herr Erdogan, dann ist Schluss mit lustig! Und die Österreicher erst, was wären die neidisch auf Deutschland - auf einen Bundespräsidenten mit Schmäh!
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Spiegel Anfang 2016: Erdogans Vorbild für die Türkei ist Hitlerdeutschland
- Abendblatt Mitte 2016: Satirikerkollege Kubicki übt sich in Wahrheit über Erdogan - will er Bundespräsident werden anstelle von Böhmermann?