UnNews:FDP auf DDR-Kurs?
Kiel (Deutschland), 13.12.2010: Wer ist Wolfgang Kubicki? Der zu Recht unbekannte FDP-Politiker aus Schleswig-Holstein hat sich einer alten, aber bewährten Technik bedient, um endlich einmal wieder in die Zeitung zu kommen. Früher musste es der Adolf-Hitler-Vergleich sein, wenn man sichergehen wollte, etwas Staub aufzuwirbeln. Oder wenigstens Goebbels. Doch heute reicht bereits der Vergleich mit der maroden DDR, um beim Vergleichsobjekt rechtschaffene Empörung auszulösen.
Nun gibt es über Wolfgang Kubicki nicht weiter viel zu sagen, er wird nach seinem Kasperle-Auftritt vermutlich bis zur nächsten Adventszeit wieder in der verdienten Bedeutungslosigkeit abtauchen. Aber sein bizarrer Vergleich der FDP-Führung mit der alten DDR-Obrigkeit bleibt vorerst im Gedächtnis hängen, weil er auf den ersten Blick so absurd erscheint.
Vielleicht sollte Staats- und Parteichef Guido Westerwelle sich dieser Analyse einmal stellen. Wie steht er im Vergleich zu Erich Honecker da? Nun, dem FDP-Vorsitzenden kann man eindeutig die klarere Aussprache zugute halten, außerdem hat er klar definierte sexuelle Präferenzen, während Honecker allenfalls latent nekrophil war. Auf der anderen Seite, eine deutliche Gemeinsamkeit mit Honecker, umgibt sich Westerwelle gern mit geistig Minderbemittelten, die ihm jederzeit versichern, dass er der Größte ist und mit Staat und Partei alles zum besten steht.
Wie passt nun aber die Tatsache, dass der FDP derzeit nicht nur die Wähler, sondern auch die Mitglieder in Scharen davonlaufen, in den Geschichtsvergleich? Wenn man diese Situation mit der DDR vergleicht, dann bietet sich als Vergleichszeitraum nicht unbedingt die Zeit vor dem Mauerfall an, sondern eher die Zeit vor dem Mauerbau. Und aus dieser Erkenntnis kann Westerwelle etwas lernen: Um den Mitgliederverlust der Partei zu stoppen, muss er einfach eine Mauer bauen. Er muss den Parteiaustritt verbieten und die Parteiflucht unter Strafe stellen. Dann hat er wie einst die DDR erstmal 28 Jahre Ruhe.