UnNews:Lehrpläne werden entrümpelt - Schluss mit binomischen Formeln
Hannover (Deutschland), 6.02.2008: Den Kultusministern der Länder ist ein kleiner Rechenfehler aufgefallen, der ihnen vor einiger Zeit unterlaufen ist. Ihnen war entgangen, dass bei der Verkürzung der Gymnasialzeit von 9 auf 8 Jahre der Schulstoff in jedem einzelnen Schuljahr ein bisschen mehr werden könnte. Hoppla! Nun ja, nicht jeder Kultusminister kann gleich ein Rechengenie sein.
Um dieses Problem anzupacken, haben die Kultusminister beschlossen, die Lehrpläne der Gymnasien jetzt systematisch zu entrümpeln. Bei näherem Hinsehen gibt es jede Menge Stoff, der von einem Abiturienten heute nicht mehr unbedingt benötigt wird und daher eingespart werden kann. Hierdurch ließe sich die Stundenzahl der Gymnasiumsinsassen wieder auf ein erträgliches Maß reduzieren und es könnten endlich auch ein paar Lehrer gefeuert werden.
Hier die ersten Vorschläge:
- Das Schulfach Mathematik bietet besonders viel Rationalisierungspotential. So kann zum Beispiel die Mengenlehre ersatzlos gestrichen werden, das spart schon einmal eine Menge. Die binomischen Formeln sollen ebenfalls nicht mehr unterrichtet werden, da sie inzwischen von einem amerikanischen Softwareunternehmen patentiert wurden und die Schulen ohnehin ständig Abmahnungen erhalten. Von Potenzrechnung und Kurvendiskussion kann man sich zukünftig aus religiösen Gründen befreien lassen.
- Im Fach Geschichte können einige Jahrhunderte eingespart werden. So ist zum Beispiel in der Fachwelt umstritten, ob das Mittelalter überhaupt stattgefunden hat, und selbst wenn ja, war es todlangweilig. Auch die 16 Jahre Amtszeit von Helmut Kohl werden in Zukunft totgeschwiegen, um den überanstrengten Schülern einen Rest von Würde zu bewahren.
- Das Fach Deutsch ist in Zukunft komplett freiwillig, da es für den späteren Lebensweg nicht unbedingt benötigt wird. Für die meisten höherqualifizierten Berufe ist Englisch oder Türkdeutsch wichtiger.
- Das Fach Biologie wird nur noch in der 5. Klasse unterrichtet. Dies reicht für die wenigen auf der Erde verbliebenen Tier- und Pflanzenarten völlig aus.
Die wirklich wichtigen Fächer, also Kunst, Musik und Sport, werden selbstverständlich nicht angetastet. Kunst und Musik sind unabdingbar, um dem jungen Menschen ein gewisses esoterisches Grundverständnis mit auf den Weg zu geben, und das Fach Sport bietet einigen Absolventen später die einzige berufliche Perspektive, als Fußballprofi oder Radsportler.