Apothekenzeitungen

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Apothekenzeitungen sind kostenlose Publikationen, die man üblicherweise beim Kauf überteuerter Arzneimittel aufgedrängt bekommt, zusammen mit einem kostenlosen Hustenbonbon und einer nutzlosen Mini-Stofftasche. Sie sind ungefähr so unterhaltsam wie ein Beipackzettel und so objektiv wie der Wachtturm.

Erscheinungsbild und Leitmoral[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Apothekenzeitungen haben - und damit teilen sie ihr Schicksal mit jedem anderen auflagenschwachen Gratisperiodikum - keine klingenden Namen wie "Spex", "Wendy" oder "Frankfurter Rundschau". Sie heissen "Apothekenzeitung", "Apothekenumschau", "Apotheken-Zeitung" oder "Deutsche Apotheker Zeitung", manche liegen in der Apotheke oder beim Arzt auf, andere bekommt man ungefragt zugeschickt. Auf dem Cover solcher Publikationen sind immer, alle 14 Tage, braungebrannte vitale Rentner auf Fahrrädern abgebildet, die durch herrlich blühende grüne Landschaften radeln. Im Winter sind es langlaufende Rentner in traumhaften Winterlandschaften. Sie sind vital und geniessen ihren Lebensabend. Die Granufink-Fraktion ist sich dessen bewusst, dass Nahrungsergänzungsmittel eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung nicht ersetzen können. Ein solch lobenswertes Bewusstsein wird in den Apothekenzeitungen gebildet und gepflegt. Gleichzeitig werden allerhand Nahrungsergänzungsmittel beworben und der alte Mensch kennt sich nicht recht aus. Man erfährt in den preisbewusst layoutierten Printprodukten allerhand Selbstverständliches und Schockierendes. Nichts für Hypochonder, diese Apothekenzeitungen. Die Leitmoral dieser Zeitungen, die nicht gelesen, sondern durchgeblättert werden, ist die des Gesundbleibens durch Mäßigung und Verzicht inklusive Support durch die Pharmaindustrie.

Zielgruppenorientierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie schon angedeutet, sind es am ehesten die Supradyn 50+-Junkies, die zur Apothekenzeitung greifen, um ihr schädliches medizinisches Halbwissen zu vertiefen. Bei jüngeren Menschen kommen Apothekenzeitungen eher gar nicht an, es kommt gar nicht erst zum Durchblättern, der Blick bleibt haften an dem hässlichen, leicht faschistoid wirkenden roten A, in dem eine Schlange sich einen Brunnen hochwindet, um daraus zu trinken. Irritiert wendet sich der Jugendliche ab. Wenn in den Apothekenzeitungen auf Jugendliche Bezug genommen wird, dann geschieht das in einer eher wirklichkeitsfremden und tollpatschigen Art, wie man es von kirchlichen Jugendprinterzeugnissen oder Banken und Versicherungen kennt, die sich bei Jugendlichen einschleimen wollen.

Insgesamt verdienen die Apothekenzeitungen im Vergleich mit anderen Fachblättern irgendwelcher Dachverbände ein vernichtendes Urteil:

Die wesentlichen Kritikpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Information und Werbung sind schwer auseinanderzuhalten
  • Layout und Grafik schockieren selbst hartgesottene Gratiszeitungsleser
  • Die Gefahr, als Hypochonder beim Durchblättern der Apothekenzeitungen zu erkranken, ist erheblich, die Gefahr, als Nichthypochonder zu erkranken, ist ebenfalls erheblich, da die Zeitung seit Monaten in der Arztpraxis herumgammelt und bereits von Hunderten Kranken abgegrapscht wurde
  • Die Gefahr, nach dem Durchblättern wirkungslose, rezeptfreie Pillen kaufen zu wollen, ist groß

Das Ausmaß der Leere und Langeweile beim Durchblättern einer Apothekenzeitung ist unermesslich. Es gibt kein sinnloseres Beginnen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]