Ausziehfachfrau

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Eine Ausziehfachfrau berät Großfamilien bei ihrer Auflösung bzw. führt diese auf Wunsch dritter Personen gezielt herbei.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Ausziehfachfrau ist Absolventin eines Universitätsstudiums, typischerweise einer Sozialwissenschaft, dessen intellektuelle Anforderungen unterhalb der der Hauswirtschaftslehre liegen. Unabdingbare Voraussetzung für eine Tätigkeit als Ausziehfachfrau ist es, die schwere Prüfung vollbracht zu haben, selbst auszuziehen, und zu erkennen, dass dies schwieriger war, als das gesamte Studium, also die größte und erstrebenswerteste Leistung im menschlichen Leben darstellt.

Ein hilfreicher Soft-Skill, der bevorzugt bei Pädagoginnen zu finden ist, ist die feste Überzeugung, besser zu wissen, wie andere Erwachsene leben sollten, als diese selbst, da alle Menschen große Kinder sind und man ja gelernt hat, wie man Kindern Werte vermittelt.

Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Ausziehfachfrau destabilisiert das Sozialgefüge einer Großfamilie, indem sie deren Lebensweise als bizarr diagnostiziert. Zusätzlich lenkt sie sozialen Druck auf diese, indem sie vermeintlich diskreditierende Photos und Geschichten in Umlauf bringt. Ganz im Sinne der Theorie der Familiensysteme wird die Wohnform für alle Probleme verantwortlich gemacht.

Zusätzlich wird der kurzzeitige Egoismus der Beteiligten angestachelt, indem die Fachfrau herausstellt dass in Sozialgemeinschaften der jeweils Leistungsstärkste relativ am meisten abgeben muss. Aus dieser Erkenntnis erklärt sich auch die Tatsache, dass die größte Nachauszugsleistung einer Ausziehfachfrau darin besteht, Teile der Familie zum Auswandern in ein Land ohne Sozialsysteme, also in die größtmögliche Eigenständigkeit, zu überreden.

Eine subtilere und nicht auf konkrete Ziele gerichtete Vorgehensweise besteht darin, gewissen jungen Frauen, die z.B. auch Gewichtsverlust - Armbänder aus Plastik zu 19.95 (mit Sternchen 29.95) kaufen, einzureden, dass ein noch zu Hause wohnender Mann völlig beziehungsunfähig und nur auf der Suche nach einer Ersatzmami sei und erst mindestens ein Jahr alleine im Ausland gewohnt haben müsse, bevor er geschlechtsreif wird.

Häufig werden auch Vergeiche aus dem Tierreich herangezogen. So soll der junge Erwachsene (Säugetier, Herde) "endlich flügge" (Vogel) werden (vgl. unten).

Widerständen begegnet die Ausziehfachfrau dogmatisch mit dem Argument, dass nur Personen mit Auszugserfahrung zur Diskussion zugelassen sind. Qualifizierendes Merkmal ist die Fähigkeit, einen eigenen Haushalt führen zu können. So muss z.B. auch ein in Mathematik promovierter Logistik- und Einkaufsleiter einer großen Firma, der noch Zuhause wohnt, zunächst nachweisen, dass er bügeln, kochen und die zur Haushaltsführung notwendigen Gegenstände einkaufen kann, bevor er seine emotional ohnehin unqualifizierte Meinung überhaupt artikulieren darf.

Gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Ausziehfachfrauen arbeiten frei- und nebenberuflich. Für viele ist es eher eine Berufung als ein Beruf. Es wurden aber auch schon vollbeschäftigte Ausziehfachfrauen im Fernsehen gesichtet. Die Ausziehfachfrauen fördern die Bauindustrie, Immobiliengesellschaften sowie den Mieterbund und werden von diesen insofern unterstützt, als diese den allgemeinen sozialen Druck auf Großfamilien durch geeignete PR-Maßnahmen verstärken. Die finanziellen Auswirkungen auf die betroffenen Familien hingegen sind meist desaströs, da durch wegfallende Synergieeffekte die finanzielle Belastung deutlich zunimmt und im Rahmen von Hartz IV wieder von allen Beteiligten aufgefangen werden muss. Die Effekte werden wenn keine Auswanderung erreicht erden konnte dadurch verschleiert, dass im Rahmen des sozialen Netzes keine Armut entsteht sondern lediglich der Aufbau von Vermögen verhindert wird.

Wissenschaftliche Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grundparadigmen der Auszieh-Bewegung halten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Über Jahrtausende und in vielen anderen Kulturen stellte und stellt die Mehrgenerationen-Großfamilie die vorherrschende Lebensform dar, kann also nicht per se unmöglich und krank sein.

Die Theorie hat ihren Ursprung in der Hippie- und 68er Bewegung, als viele junge Menschen tatsächlich gezwungen waren, sich von ihren reaktionären Elternhäusern zu lösen und ihnen das Wirtschaftswunder die leichte finanzielle Gelegenheit dazu gab. Viele der jungen Frauen, die sich damals von Konventionen befreit haben, sind heute Dozentinnen der Sozialwissenschaften, die nicht verstanden haben, dass niemand reaktionärer ist, als der der eine gelungene Revolution gegen eine vermeintliche Konterrevolution verteidigt. Insofern indoktrinieren sie auch noch heute viele Studentinnen mit inzwischen überkommenem ehmanzipatorischem Gedankengut.

Eine zweite Quelle der Fehleinschätzung ergibt sich als klassischer Fehler in der Behandlung bedingter Wahrscheinlichkeiten in der Statistik. Die meisten von zuhause ausziehenden Personen ziehen vom Land in die Stadt, z.B. zum Studium. D.h. ihnen kommen die typischen Vorteile der Landflucht, wie bessere Infrastruktur, größeres Veranstaltungsangebot und mehr Gelegenheit zur sozialen Interaktion etc. zu. Die Ausrichtung der meisten Ausziehfachfrauen auf Familiensysteme führt dazu dass diese fälschlich diese Vorteile dem Prozess der Familienauflösung selbst zuordnen. Es gibt nahezu keine realistischen Studien zu Auszieh-Vorgängen bei denen die Ausziehenden in eine ebenso strukturschwache Gegend umgezogen sind. Erste Anzeichen, dass diese Theorie grundsätzlich falsch sind, zeigt sich in einer Umfrage der franco-kanadischen Forscherin Davi Asseloff, die ergab, dass Personen, die sich nach dem Auszug kein DSL mehr leisten konnten, gegen den vermeintlichen Trend unglücklicher wurden.

Der noch zuhause lebende und dafür von internationalen Frauenverbänden viel kritisierte Kronprinz von Parmenistan Davidoff Hasselowitsch hat die Theorie des "flügge werdens" mittels des inzwischen legendären Fachfrau-Klippe-Versuchs zu überprüfen versucht. Die Ergebnisse werden kontrovers diskutiert. Währen Hasselowitsch das Ergebnis als "durchschlagende Widerlegung" der Theorie betrachtet, dass es nur eine Frage der Motivation sei, flügge zu werden, führen viele Ausziehfachfrauen das Argument ins Feld, dass keine der am Experiment beteiligten Fachfrauen jemals wieder ihre Wäsche zu ihrer Mami bringen wird.

Wie alle sozialwissenschaftlichen Theorien entwickelt aber auch die Auszieh-Theorie eine Eigendynamik, die sie zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden lassen. Die permanente Stigmatisierung der „noch zuhause Wohnenden“ führt langfristig dazu dass diese tatsächlich unglücklich werden und den Auszug als Rückkehr in die normale Gesellschaft empfinden.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt nahezu keine Ausziehfachmänner, da Männer eine tolerantere und liberalere Einstellung gegenüber verschiedenen Lebensweisen haben und daher unfähig sind, ihren Standpunkt mit ausreichend dogmatischem Eifer zu vertreten. Dennoch stimmen viele Männer den Ausführungen einer Ausziehfachfrau zu, solange diese im Raum ist oder mithört.

Begriffsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der leicht doppeldeutige Begriff „Ausziehfachfrau“ entstand beim Gespräch eines jungen Paares, das im Haus der Eltern des Mannes lebte. Sie meinte, sie hätte Probleme sich zu entkleiden, während seine Eltern sich nur zwei 20cm Betonwände entfernt aufhielten. Er entgegnete, dann müsse sie wohl eine Ausziehfachfrau werden.