Hinterbänkler
"Hinter der Bank oder vor der Bank, das ist hier die Frage"
~ Jacques Mesrine über Hinterbänkler
"Nach der Bank, ist vor der Bank!"
~ Sepp Herberger über Hinterbänkler
"Isch bin ain Hintörbänklör!"
~ John F. Kennedy über Hinterbänkler
Dieser Artikel beobachtet sie und ist an den Stimmen in Ihrem Kopf schuld. |
Als Hinterbänkler (engl. Backbencher) werden besonders fleißige Abgeordnete bezeichnet. Der Begriff hat zu Unrecht häufig eine negative Konnotation. Dies äußert sich auch im umgangssprachlichen Ausdruck Stimmvieh.
Begriffsherkunft[edit | edit source]
Seit die Sitzungen des deutschen Bundestages auch im Fernsehen ausgestrahlt werden stehen die dort vertretenen Abgeordneten vermehrt im Rampenlicht. Zu Recht besteht bei den Abgeordneten jedoch die Befürchtung, dass eine überdurchschnittliche Anwesenheit und großes Engagement als Machtwille oder Karrierismus ausgelegt werden könnte. Daher verstecken sich besonders eifrige Abgeordnete die bei jeder Sitzung anwesend sind häufig „hinter den Bänken“ um vor den Fernsehkameras geschützt zu sein.
Mit der Zeit wurde der Begriff auch auf überdurchschnittlich gut informierte oder kluge Politiker ausgeweitet.
Nachgesagte Eigenschaften[edit | edit source]
Wie schon vorstehend beschrieben, wird einem Hinterbänkler meist ein überdurchschnittliches Engagement und eine hohe Kompetenz nachgesagt. Auch leiden die so verleumdeten Politiker unter dem Ruf besonders informiert und sachlich zu sein.
Nach der ständigen Rechtsprechung deutscher Gerichte darf ein Politiker dann als Hinterbänkler bezeichnet werden, wenn mindestens drei der folgenden Eigenschaften auf ihn zutreffen:
- Überdurchschnittlich informiert
- Redegewandt
- Häufige Anwesenheit im Plenum
- Pressescheu
- Intelligent
- Stilvoll
- Äußerung kluger Ideen im Sommerloch
Somit wäre es völlig unberechtigt Politiker wie Edmund Stoiber, Gerhard Schröder oder Ulla Schmidt als Hinterbänkler zu bezeichnen.
Hinterbänkler und Sommerloch[edit | edit source]
Da der klassische Hinterbänkler von Natur aus pressescheu ist äußert er seine Vorschläge und politischen Ansichten nur im sog. Sommerloch öffentlich. Während dieser Zeit richtet sich das Interesse der wenigen im Land verblieben Wähler und Wählerinnen nicht so sehr auf die Politik sondern vielmehr auf „Boxenluder“ und ihre Boxenluden. Befreit von der medialen Aufmerksamkeit kann der bescheidene Hinterbänkler sich nun mit klugen Vorschlägen zu Wort melden die er zuvor ein ganzes Jahr sorgfältig überdacht und geplant hat.
Politisch interessierte Bundesbürgerinnen und Bundesbürger freuen sich stets auf die durchdachten Pläne der Hinterbänkler wie den Anschluss Mallorcas an die Bundesrepublik oder den Einsatz von Hartz-IV-Empfängern als Blockwarte in der Bahn.
Probleme und Artenschutz[edit | edit source]
Seit der deutsche Bundestag in Reichstag tagt wurden die klassischen Hinterbänkler vor neue Probleme gestellt. Statt der üblichen Bänke wurden hier einzelne Stühle als Sitzgelegenheiten eingerichtet, die es durch ihre Stahlrohrkonstruktion kaum möglich machen sich hinter ihnen zu verstecken. Die lichtscheuen Hinterbänkler versuchten zunächst sich unter den Tischen zu verstecken, was aber zu Haltungsschäden und vermehrter Rückgradverkrümmung unter großen Teilen der Population führte.
Um die scheuen Wesen vor den Kameras zu schützen wurde als Ablenkungsmanöver der glitzernde und schillernde Politiker und Alleinunterhalter Prof. Dr. Dr. Frank-Walter Steinmeier als Bundesminister für Äußerlichkeiten eingesetzt. Die interessante Gestalt Steinmeiers und seine Redegewandtheit lenken die Kameras von den Hinterbänklern ab. Der weltgewandte Steinmeier soll die Aufgabe angeblich genießen.
Berühmte Hinterbänkler[edit | edit source]
Zu den legendären Hinterbänklern zählen:
Siehe auch[edit | edit source]
Zitate[edit | edit source]
- "Hinter der Bank ist die Welt noch in Ordnung“ – Wolfgang Thierse, Hinterbänkler
- "Ih, hier kleben ja lauter Kaugummis" unbekannter Hinterbänkler über seinen Arbeitsplatz
- "Wenn du das schon ekelhaft findest, hast du die Toiletten bestimmt noch nicht gesehen." Antwort des Reichtags-Hausmeisters