Letzte Worte
Unter den letzten Worten versteht man den Versuch die Quintessenz und Weisheit der eigenen Existenz in eine wohlfeile Formulierung gehüllt der Nachwelt zu hinterlassen, ob diese nun etwas damit anfangen kann oder auch nicht. So manch letzte Worte haben einen B-Prominenten erst berühmt gemacht, wie zum Beispiel den einen Typen da bei den Thermopolypen der im Angesicht des drohenden Todes durch die frühiranistanische Armee sagte: "he, Du, Laufbursche, lauf zurück nach Sparta und verkünde dort, du hast uns im Kampfe um die Stadt zu schützen hier sterben sehen wie das Gesetz es befahl. Und lass bloss die Finger von meiner Tochter!" Vorher hat noch nie jemand etwas von diesem Leonidas gehört, aber danach kannte ihn die ganze Welt. Insbesondere die Mullahs, weil deren plötzlich eine Million tot auf dem Schlachtfeld lag, von nur 300 Demokraten niedergemetzelt. Diesem Ereignis wurde jüngst sogar ein cineastisches Denkmal gesetzt mit dem epischen Film "300". Dieser entspricht zwar überhaupt nicht den geschichtlichen Fakten, auch nicht biologischen (Drei Meter große Menschen mit angewachsenen Klingen statt Händen? Zu viel Texas Chainsaw Massacre geschaut, hm? Oder Edward mit den Scherenhänden?) aber die Metzelszenen sind sehr sehenswert. Und bereitet die amerikanische Bevölkerung hervorragend auf die kommenden Pläne der Bush-Administration für den Nahen Osten vor. An diesem Beispiel kann man deutlich die Bedeutung letzter Worte sehen.
Arten letzter Worte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Mensch ist ein denkendes Wesen das sich seiner Existenz und dem Ende dieser bewusst ist (cogito, ergo sum). Darum sucht so mancher bereits zu Lebzeiten nach den passenden Themen und Formulierungen. Schlecht ist nur, wenn man damit bereits mit Mitte Zwanzig anfängt, im Bewusstsein um die eigene Sterblichkeit (memento mori) das Leben vergisst und dann friedlich im Schlaf verstirbt ohne der Welt die letzte geistige Salbung verpasst zu haben. Chance vertan, aber nach buddhistischem und hinduistischem Weltbild gibt es im nächsten Leben noch eine Chance.
Natürlicher Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vor dem natürlichen Tod aus zum Beispiel Altersgründen hat man einige Zeit sich Gedanken zu machen, was man hinterlässt. Oft sind dies besonders ausgefuchste und tiefgründige Wortschnipsel, insbesondere Philosophen und große Dichter und Denker wählen diese Vorbereitung. Hier ein paar Beispiele.
- Immanuel Kant, 12. Februar 1804: "Es reicht."
- Oscar Wilde, 30. November 1900: "Meine Tapete und ich kämpfen ein Todesduell. Entweder sie muss gehen oder ich."
- Heinrich Heine, 17. Februar 1856: "Gott wird mir vergeben, das ist sein Beruf."
- Johann Wolfgang von Goethe, 22. März 1832: "Mehr Licht!" In seiner Heimatstadt Frankfurt erzählt man sich allerdings, dass Goethe eigentlich sagen wollte: "Mer lischt [hier so schlescht]", aber nach den ersten beiden Worten plötzlich verstarb.
- Henri Dunant, 30. Oktober 1910: "Ich wünsche zu Grabe getragen zu werden wie ein Hund. Ohne eine einzige von euren Zeremonien, die ich nicht anerkenne."
- Simón Bolívar, 17. Dezember 1830: "Ich habe das Meer gepflügt. Jesus Christus, Don Quijote und ich, die drei größten Dummköpfe der Geschichte!"
- Robert Coleman Atkins, 17. April 2003: "Dieser Fraß ist noch mein Tod!" - über die Haute Cuisine moderner, profitorientierter Krankenhäuser.
- Hannelore „Loki“ Schmidt, 21. Oktober 2010: "Was ich jetzt noch gerne hätte, wäre eine Zigarette."
- Loriot, 22. August 2011: "Als wenn diese Nation nicht schon gerade wenig genug zu lachen hätte!"
- Anonymer Familienvater, täglich: „Tut mir leid Schatz, ich habe heimlich die Lebensversicherung beliehen.“
Plötzlicher Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein unvorhergesehener Tod kann unerwartete Worte hervorbringen. Insbesondere diese sind bei Hinterbliebenden sehr beliebt. Kein Wunder, Situationskomik ist die höchste aller Künste. Besondere Chancen hierzu bieten sich vor einer Hinrichtung.
- John F. Kennedy: "Aaaaargh!"
- Ludwig van Beethoven, 26. März 1827: "Was? Ich verstehe dich nicht!"
- Bischhof Brendan Behan, 20. März 1964: "Gott segne Sie, Schwester. Mögen alle Ihre Söhne Bischöfe werden." - zu der Nonne, die ihn pflegte.
- Amon Göth, 13. September 1946: "Heil Hitler!" - vor seiner Hinrichtung.
- Isadora Duncan, 14. September 1927: "Adieu, meine Freunde. Ich fahre gen Himmel." - vor einer Probefahrt mit ihrem neuen Bugatti-Cabriolet. Beim Anfahren geriet ihr langer Schal in die Speichen des rechten Hinterrads und strangulierte sie. Sie war auf der Stelle tot.
- Grace Patricia Grimaldi, geb. Kelly, 14. September 1982: "Hoffentlich Allianz-versichert!" - über ihren Wagen.
- Benjamin Guggenheim, 15. April 1912: "Steward, das Bild hängt schief."
- Adolf Hitler, 29./30. April 1945: "Ein Hundeleben!"
- Mathias Kneißl, 10. Februar 1902: "Die Woche fängt ja gut an." - nach der Verkündung seines Todesurteils.
- Usāma ibn Muhammad ibn Awad ibn Lādin, 2. Mai 2011: "Unser Tod wird euch menschenverachtende Ungläubige teuer zu stehen kommen!" - zu seinen Folterknechten und Henkern seiner selbst sowie seiner Frau.
- Marie Antoinette, 16. Oktober 1793: "Mein Herr, ich bitte Sie um Verzeihung, ich tat es nicht mit Absicht." - zu ihrem Henker, dem sie auf den Fuß getreten hatte.
- Jürgen Wilhelm Möllemann, 5. Juni 2003: "Verflixte Aldi-Technik!" - über seinen Fallschirm.
- Pawel Iwanowitsch Pestel, 25. Juli 1826: "Idiotisches Land, wo sie nicht mal jemanden hängen können." - als beim ersten Versuch seiner Hinrichtung das Seil riss.
- Muʿammar Muhammad Abdassalam Abu Minyar al-Qaḏḏāfī, 20. Oktober 2011: "Genau wie ich werdet auch ihr noch erfahren, was es bedeutet Ratten vertraut zu haben! Ich spreche aus Erfahrung!" - zu seinen Mördern.
- Grigórij Efímovič Raspútin, 30. Dezember 1916: "Die dilettantischen Versuche meiner Mörder finde ich zum Kotzen." - über Speis und Trank am Zarenhof.
- Hanns Martin Schleyer, 18. Oktober 1977: "Aber... Ihr seid doch noch Kinder! - zu seinen Entführern.
- Edith Sitwell, 9. Dezember 1964: "Ich sterbe gerade, aber sonst ganz gut." - auf die Frage, wie es ihr gehe.
- Sokrates, 399 v. Chr.: "Endlich ein Trank, der keinen Kater bereitet!" - über seinen ersten Schluck von etwas anderem als Griechischem Wein.
- Dylan Thomas, 9. November 1953: "Ich hatte gerade achtzehn Whisky ohne Eis; ich denke, das ist der Rekord."
- Anonymer Polizist, der kurz darauf auf dem Standstreifen der Autobahn von einem LKW überfahren wird: „Ich hol nur noch schnell das Warndreieck.“
- Jesus von Nazaret, Karfreitag 30, kurz vor seinem Tod am Kreuz: "Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"