UnNews:Der Wulff im Schafspelz
Hannover (Niedersachsen), 20.04.2010: Als Wulff im Schafspelz präsentierte sich gestern morgen noch der niedersächsische Ministerpräsident handzahm an der Seite der Bundeskanzlerin Angela Merkel, die gerade noch rechtzeitig der Eröffnung der Hannovermesse beiwohnen durfte. Einige Stunden später war die Schäfchenherde des Wullfskabinetts stark dezimiert und neues Frischfleisch dringend nötig. Das fand der gewiefte Ministerpräsident vor allem in den Randgruppen- und Tabuzonen der deutschen Politiklandschaft. Eine Ossi-Frau und eine junge Muslimin verstärken ab sofort das Kabinett von Christian Wulff und sorgten damit für viel Wirbel am zur Zeit ascheverstaubten Horizont Deutschlands. Als erste Ministerinnen mit Migrationshintergrund in einem deutschen Landeskabinett dürfen sich ab heute die schiitische Muselmanin Aygül Özkan (für das Sozialministerium) und die Ostdeutsche Johanna Wanka (für das Wissenschaftsministerium) nennen.
Die fesche Mitachtunddreißigerin Özkan kündigte in einem Interview an, dass die Vorbildfunktion in Sachen Integration von Migranten auch „gesellschaftlich reversibel“ sein muss. Sie werde in ihrer Tätigkeit als Ministerin bei Bedarf die eine oder andere Rede auch in türkisch halten und forderte ihre Kolleginnen und Kollegen auf, sich schon mal um einen Volkshochschulkurs zu bemühen. Auch die deutschen Hartz-IV Empfänger können sich darauf einstellen gewisse sprachliche Grundkenntnisse zu erwerben, um auch mögliche Jobs im Döner- oder Obstgewerbe anzunehmen.
In der brandenburgischen Zone war indes das strahlende Lachen der dortigen Wissenschaftsministerin bis heute früh nicht mehr verstummt. „Dass ich das in meinem Alter noch miterleben durfte.“, sagte die neunundfünfzigjährige Fastpensionärin. Es sei wie nach dem Mauerfall gewesen. „Endlich in den Westen. Ein bisschen mehr Möglichkeiten, etwas mehr Annehmlichkeiten.“, äußerste sich die sichtlich erleichterte Unionspolitikerin. In den letzten neun Jahren war sie die große Oppositionsführerin und lockte u.a. tausende Studenten aus Westdeutschland in die Mark. Nun geht sie ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten und lässt nach Meinung vieler Brandenburger, ihre Zone einfach im Stich.