UnNews:Die Rösler-Rotation
Berlin (Deutschland), 11.05.2011: Der deprimiertedesignierte FDP-Vorsitzende Philipp Rösler hat eine Jobrotation in Gang gesetzt, die sich vor dem Trainerkarussell in der Fußball-Bundesliga nicht zu verstecken braucht. Nicht ganz zu Unrecht hatte Rösler in letzter Zeit das Gefühl, dass in der FDP so ziemlich jeder bedeutende Funktionsträger derzeit am falschen Platz ist – und tatsächlich war er selber einer der letzten, dem das aufgefallen ist. Aber ob sich dieses Dilemma durch einen albernen Ringtausch beheben lässt, ist noch lange nicht ausgemacht. Das Grundproblem, dass nämlich liberale Politiker grundsätzlich mit anspruchsvollen Aufgaben überfordert sind, lässt sich durch Jobrotation vermutlich nicht lösen.
Immerhin hat Rösler erkannt, dass manche Posten deutlich gemütlicher sind als andere, und wer wollte es ihm verdenken, dass er selbst lieber einen der kuscheligeren Sessel besetzen möchte?
Das Gesundheitsministerium nämlich ist wie Torte ins Gesicht. So sagte es einst schon die ministerielle Torte Ulla Schmidt. (In diesem Zusammenhang gratuliert auch UnNews der Uncyclopedia noch einmal zum Geburtstag!) Rösler hat sich schon etliche Male das Gesicht reinigen müssen und sein sprichwörtliches Dauergrinsen drohte ernsthaft Schaden zu nehmen.
Das Wirtschaftsministerium hingegen ist geradezu die Lizenz zum Grinsen. Jeder erwachsene Mensch weiß, dass die Politik nichts, aber auch gar nichts an der Wirtschaft ändern kann, weder zum Guten noch zum Schlechten. Ein Wirtschaftsminister ist also so ziemlich das Überflüssigste, was es gibt, aber weil die Politik das nicht zugeben kann, wird der Posten doch immer wieder besetzt. Und weil es nichts zu tun gibt außer ab und zu bei der Industrie auf einen Schoppen vorbeizuschauen, ist der Posten auch sehr begehrt. So konnte Rösler es wirklich nicht mehr länger mit ansehen, wie sich ein Dünnbrettbohrer wie Rainer Brüderle dort das Grinsen bis ins hohe Alter bewahren konnte.
Leider haben die Fliehkräfte dieser FDP-Jobrotation nicht ausgereicht, auch die Fehlbesetzung Guido Westerwelle aus seinem Ministerium zu entfernen. In diesem Fall muss Rösler notgedrungen auf die Selbstdemontagekräfte seines zukünftigen Vorgängers vertrauen. Vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass er eines Tages zur EU abgeschoben werden muss, deren Aufnahmekapazität für inkompetente Politrentner unerschöpflich ist.
Aus Enttäuschung darüber, nicht mitrotieren zu dürfen, ist inzwischen die beliebte FDP-Kinderbrause Dr. Silvretta Koch-Mehrin von allen Ämtern zurückgetreten. Eigentlich wollte sie den Nachweis antreten, dass man bei der EU nicht nur eine Politikerkarriere ausklingen lassen, sondern auch beginnen kann, sofern man von vornherein ausreichend Inkompetenz und Faulheit mitbringt.