Bambi
Der Bambi ist eine in seiner äußeren Form dem Rehkitz entlehnte Trophäe aus Gold, die jedes Jahr vom Burda-Verlag im Rahmen der Bambi-Verleihung an Größen aus Filmindustrie, Showbiz und Gesellschaft verliehen wird. Bei dieser live im Fernsehen übertragenen Veranstaltung trifft sich die aufgetakelte Haute-Volée der deutschen Gesellschaft, um sich selbst zu beweihräuchern und ihre teuren Gucci-Klamotten, Silikonimplantate, gelifteten Botoxgesichter und Pirellilippen zur Schau zur stellen. Todernste, zu tiefst gerührte LaudatorInnen in unmöglicher Abendgaderobe kriechen den Bambi-PreisträgerInnen mit bewegter Stimme so lange ins Gesäß, bis der unbeteiligte Fernsehzuschauer vor Scham errötet und das Programm wechselt. Wichtigster Bestandteil der Bambi-Verleihung ist die Standing-Ovation, bei der sich alle im Saal befindlichen Prominenten von ihren Plätzen erheben, um besonders verdienstvollen Persönlichkeiten ihre devotionale Anerkennung durch frenetischen Applaus zu demonstrieren, immer in der Hoffnung, dass die Publikumskamera sie dabei in ihrer Ergriffenheit filmt.
Die Dankesrede[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Dankesreden der ausgezeichneten Talente gehören mit zum Verleihungsritual und sind in ihrer Prätentiösität nur schwer zu ertragen. Erst wenn die zur besten Schauspielerin gekürte Laiendarstellerin auch dem verstorbenen Urgroßvater des Neffens der Maskenbildnerassistentin inbrünstig gedankt und alle am Film Beteiligten mindestens ein Mal erwähnt hat, ist sie bereit, die Bühne zu verlassen, um kurz darauf wieder zu erscheinen, da sie in einer anderen Kategorie auch ein goldenes Tierchen gewonnen hat. Die improvisierte Dankesrede, bei der die in Tränen aufgelösten Prämierten so tun, als wären Sie total überrascht von ihrem Bambi-Gewinn, ist sehr beliebt bei den Saalzuschauern, verschafft sie doch den Eindruck, als sei diese Veranstaltung kein abgekartetes Spiel, in dem schon lange vorher feststünde, wer die heißbegehrten Trophäen bekommt. In jeder Dankesrede muss zumindest einmal der Name Burda vorkommen, denn der Burda-Verlag hat die Party ja schließlich nicht nur aus selbstloser Nächstenliebe bezahlt, sondern erzielt einen beträchtlichen Werbeeffekt durch die Bambi-Verleihung.
Bambi-Inflation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt inzwischen so viele Kategorien, in denen Bambis verliehen werden, dass der ehemalige Wert dieser Auszeichnung mit den Jahren erheblich gesunken ist. So reicht es heute schon, einen Schauspieler unfallfrei vom Hotel zum Set gefahren zu haben, um den Bambi für den besten Fahrdienst zu ergattern. Sollte der entscheidende Schauspielermonolg in der Schlüsselszene des Betroffenheitsfilms ausnahmsweise einmal verständlich aufgenommen worden sein, so wird der verantwortliche Tonmann den Bambi für den besten Filmton zugeschustert bekommen und der Bambi für soziales Engagement bekommt man heute schon, wenn man einer rüstigen Rentnerin bei Grün über den Zebrastreifen geholfen hat. Im Jahr 2007 soll auch erstmals der Bambi für den besten Uncyclopedia-Artikel verliehen werden. Der Sieger wurde der Redaktion schon jetzt mitgeteilt: Es ist der Artikel Dyslexie von Erwin Schlonz.
Die Kategorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Beste weibliche Hauptdartellerin - Gewinnerin 2006: Heike Makatsch für ihre Darstellung der Heike in dem Film Makatsch Re-reloaded.
- Beste weibliche Nebenrolle - Gewinnerin 2006: Sieglinde Nebenrolle für ihre Darstellung der Nebenrolle in dem Film Nebenrolle.
- Bester männlicher Hauptdarsteller - Gewinner 2006: Sebastian Koch für seine Darstellung des Kochs in dem Film Sebastian - Der Koch
- Beste männliche Nebenrolle - Gewinner 2006: Dieter Neben für seine Darstellung der Prinzenrolle in dem Film Neben Dieter
- Bester Filmton - Gewinner 2006: Hubert Pegel für seine Übersteuerung in dem Film Kölnisch Wasser
- Bester Fahrdienst - Gewinner 2006: Dietrich Corsa für seine unfallfreie Fahrt zum Filmset während der Produktion Kölnisch Wasser
- Bester Film national - Gewinner 2006: Kölnisch Wasser
- Film international - Gewinner 2006: Samuel L. Jackson, Bruder von Michael Jackson für seine Darstellung des Michael in dem Film Gesichtsbaracke - ein Gesicht schlägt zurück.
- Film des Jahres - Gewinner 2006: Kölnisch Wasser
- TV-Ereignis des Jahres - Gewinner 2006: Steifftier
- Dokumentation - Gewinner 2006: Sönke Wortmann für seinen Film Leider nur Dritter
- Kunst - Gewinner 2006: Jörg Immendorf für seinen exorbitanten Kokainkonsum
- Musik national - Gewinner 2006: Die Gruppe Juli für ihren Hit August im September
- Klassik - Gewinnerin 2006: Anna Netrebko für das Zersingen einer Glasschüssel
- Kultur - Gewinner 2006: Mario Adorf - wofür konnte keiner so genau sagen
- Sport - Gewinner 2006: Jens Lehmann und Oliver Kahn dafür, dass sie noch miteinander reden
- Engagement - Gewinner 2006: Sozialarbeiter Kevin Barth und Stefanie Dörrer für das Geleiten einer betagten Dame über einen Zebrastreifen in Neukölln
- Ehrenbambi - Gewinnerin 2006: Königin Silvia von Schweden für ihren schwedischen Akzent
- Lebenswerk - Gewinner 2006: Nadja Tiller und Walter Giller für 40 Jahre Ehe
- Korruption international - Gewinner 2006: Die russische Firma Gazprom für die Erschaffung ihres internationalen Gas-Monopols mit korrupten Methoden.
- Korruption national - Gewinner 2006: SIEMENS für die Schmiergeldzahlungen an potientielle Auftraggeber.
Bambi-Verleihung 2007[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Uncyclopedia-Redaktion ist immer einen Tick früher am Ball und kann Ihnen jetzt schon einige Bambi-Gewinner des Jahres 2007 vetraulich mitteilen:
- Bester Uncyclopedia-Artikel - Dyslexie von Erwin Schlonz
- Lebenswerk - Professor Doktor Mergnus Werst für sein astralphysikalisch-werstologisches Lebenswerk und die Erfindung der Pranzologischen Dextralysenzeuse.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]