Blutige Entlassung

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Die blutige Entlassung ist eine global verbreitete Methode, das Gesundheitswesen vor unnötigen Kosten zu schützen und das Immunsystem der blutig Entlassenen zu reaktivieren.

Ausprägung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rein mit dem Bohrer, ab in die Klinik, enjoy!

Viele Unfallopfer begeben sich fahrlässig in lebensbedrohliche Situationen, immer in der Hoffnung, dass ihnen ein nicht zu lebensgefährlicher Unfall passiert, der sie für einige Wochen in ein luxuriöses Krankenhaus befördert, wo sie mal abschalten und zur Ruhe kommen können. Also werfen sich diese Sozialschmarotzer eine Depression vortäuschend vor Züge, springen leicht bekleidet von Häusern, klettern zum Behufe des Hausputzes auf gefährliche Möbelverschachtelungen oder fahren geisterhaft über die Autobahn. Haben sie Glück, und sind bei ihrem Unfall nicht verstorben, wachen sie mehr oder weniger amputiert im Krankenhaus wieder auf und genießen die gehobene Küche, das Fernsehprogramm, die Anwesenheit ihrer Mitpatienten und die einfühlsamen Visiten der Oberärzte.

Den Krankenhausbetreibern fällt in der Regel schon nach wenigen Tagen auf, dass eine frühzeitige Entlassung der noch blutigen Patienten sinnvoller und kosteneffizienter ist, als ein weiteres Dahinsiechen im verkeimten Raum. Nach höchstens acht Tagen dann, gibt man dem blutenden Patienten seine noch nicht wieder angenähten Amputate in einer Plastiktüte mit in die Hand, und stellt ihn notdürftig verbunden vor den Eingangsbereich des Krankenhauses, wo er von seinen Angehörigen abgeholt werden kann.

Das reicht, geheilt und ab nach Hause.

Vorteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die blutige Entlassung stärkt das Immunsystem des Patienten, da sich der zusammengeflickte Körper durch den Entzug schulmedizinischer Pflege von selbst regenerieren muss. Der Verzicht auf eine angemessene Ausheilung der blutenden Wunden beeinflusst außerdem positiv den demographischen Wandel. Vorwürfe entrüsteter Sozialpolitiker und verbluteter Patienten, die blutige Entlassung sei nur ein Vorwand, um den Krankenhäusern Kosten zu ersparen, weisen die Klinikbetreiber professionell empört zurück und verweisen auf Statistiken, die belegen, dass langbettlägrige Patienten viel öfter von Krankenhauskeimen befallen werden, die sie nicht selten direkt von der Intensivstation in den Krankenhauskeller befördern.

Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blutig Entlassene erregen durch ihr bemitleidenswertes, oftmals schockierendes Äußeres das Mitleid und die Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen. Vormals egozentrische oder asoziale Menschen entdecken durch die Begegnung mit einem blutig Entlassenen ihr Mitgefühl wieder, werden eins mit dem Leiden des Gegenübers und ändern oftmals rigoros ihr Weltbild. So verfügen blutig Entlassene, die vor ihrem absichtlich herbeigeführten Unfall noch einsam und verarmt waren, nach ihrer Entlassung in der Regel über mehr Freunde und Bekannte, wie eine Feldstudie unter noch blutenden Afghanen ergab.

Auch das allgemeine Wohlbefinden der vermeintlich zu früh Entlassenen verbessert sich nach dem Entlassungsschock signifikant. Sind die noch blutenden Körperteile einmal verschorft und abgeheilt, stellt sich beim Gesundeten eine euphorische Grundstimmung ein, die erst durch die Spätfolgen der blutigen Entlassung abrupt beendet werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Prof. Dr. Karl Jülich: Kreuzstich oder Längsstich - Selbstnähen leicht gemacht. AOK-Verlag, ISBN 7-9882-1905-2
  • Karla Wenske-Dittfurth: Amputation als Chance. Ab-Verlag, ISBN 8-4676-3507-8

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel ist Artikel der Woche 26/2013
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