Darmstadt

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Wie kommt eine Stadt ausgerechnet zu einem so unterleibsbetonten Namen? Ist es, weil beim Damstädter ständiges Gebrodel und Geblubber aus der Bauchhöhle tönt, was ein Symptom regelmäßigen Verzehrs der ungenießbaren Kombination "Handkäs' mit Mussik" mit Darmstädter Bier hinweist? Der Name Darmstadt entstand für "Die Stadt, in der alles verwurstet ist", und das ist auch heute noch so: Unter einem Dach findet sich dort Industrie, Bildung, Dienstleistung, hohe Geistlichkeit, Kiez mit Frauenbuchladen, Kultur, Raumfahrt, Beamtenstaat, Handel, Großherzoglich Hessisches Feldartillerie Regiment Nr.61 und Telekom.

Darmstadt wird von Long Brother[1] Ludewig regiert, der selbst in Kriegszeiten, als alles (außer der Goldenen Krone) um ihn herum in Trümmern lag, nie von seiner Säule herunterstieg, um alles unter Beobachtung zu behalten. Und das nicht, wie der still entsetzte Leser jetzt denken mag, um alle und alles zu überwachen, sondern aus purem voyeuristischen Vergnügen, denn in Darmstadt gibt es viele Originale auf den Straßen und Plätzen zu beobachten, nicht nur den Datterich. Nach der totalen Zerstörung ihrer Häuser im Krieg war es den Darmstädtern mit der ständigen Beobachtung durch ihren "langen Ludewig" doch zuviel, und sie flohen entweder in den umliegenden Wald, den Hain, und nannten sich seitdem die "Heiner", oder sie kehrten in die "Goldene Krone" ein und der Welt den Rücken, um diese am Stammtisch grundlegend zu verändern. Die Goldene Krone wurde so zum einzigen "Think-Tank" der Republik. Darum herum wurde nach Wegräumen der Trümmer Platz für all die Verwaltungsgebäude von Landesregierung, Landeskirche, Post, Telekom sowie Universität. Auch die Heiner kehrten zurück, angelockt durch Deutschland's erste innerstädtische "Mall", dem Luisencenter, kommen sie wenigstens zum Shoppen regelmäßig aus ihrem Wald in die City und kleiden sich dort auf jugendlich chic ein. Deshalb nennt man Darmstadt auch Stadt des Jugendstils. All die auf jung getrimmten Alten, eine Augenweide für den langen Ludwig auf seinem Beobachtungsposten. Ebenso die Doktoranden der Technischen Universität, die nach heldenhaft lebend überstandener Bildungsoffensive besagten Feldartillerieregimentes zum Zwecke der Verspottung durch das Volk im offenen Doktorwagen durch die Stadt gezogen werden. Wer aber bei seiner Doktorprüfung nicht alle einschlägigen Studentenkneipen nebst Wirtinnen aufzuzählen vermag, bekommt keinen Platz am Stammtisch der Goldenen Krone. Was dort beschlossen wird, verändert die ganze Republik. Zuletzt wurde beschlossen, einen neuen Teilchenbeschleuniger zu errichten, größer als der von CERN. Ein Beschleunigerring von 1500 km Umfang mit einer Versuchskammer genau unter dem Stuttgarter Hauptbahnhof soll es ermöglichen, Elementarteilchen-Zusammenstöße mit einer Beschleunigung zu bewerkstelligen, bei der schwarze Löcher entstehen, und zwar so effektiv, dass man schon für den ersten gelungenen Versuch dieser Art den eventuellen Verlust von Stuttgart in Kauf nimmt. Deshalb werden die Bauarbeiten in Stuttgart als "Grundwassermanagement" getarnt. Die südlichsten Ausläufer des Riesen-Beschleunigerringes sind bereits fertig (sogenannter Gotthardbasistunnel). Das Kontrollzentrum wird in sicherer Entfernung in Darmstadt errichtet, wo auch schon ein Kontrollzentrum der europäischen Raumfahrt besteht. Die Missionare für die europäischen Raumfahrt-Missionen stellt die in Darmstadt residierende evangelische Kirche.

Darmstadt ist berühmt für seine Stadtarchitektur: Dem Namen der Stadt machten die Stadtplaner alle Ehre durch die verschlungenen Wege, die durch sie hindurchführen. Das ober- und unterirdische Straßengewirr kann man getrost als das Gedärm der Stadt bezeichnen, schließlich halten immer wieder Auswärtige, die sich in den Tunnels verirrt haben, an um dort notgedrungen auf der Straße ihre Notdurft zu verrichten. Wenigstens diese Peinlichkeit ist dem Blick des langen Ludewig entzogen.

Kulturell hochstehend ist Darmstadt's Theatertradition. Das Darmstädter Theater gibt Schaupiele, Opern, Operetten, Musical, Comedy und Volkstheater. Auf dem Programm:

  • Der Datterich, Oper mit drei Akten von Ludwig van Beethoven
  • The Dätteritsch, Musical von Andrew Lloyd Webber
  • Der Datterich, unernstes Schauspiel von Ernst Elias Niebergall
  • Dattereidipus, griechische Tragödie von Sophokles
  • Graf Datterucola, bissige Comedy in der Goldenen Krone
  • Datteritsch-Tratsch-Polka, Operette von Franz Josef Strauß

Unter all den Darmstädter Originalen ragen aus all den vielen Jugendmode-Gecken und gescheiterten Doktoranden neben Datterich und Ludewich noch einige Persönlichkeiten heraus, hier nur als Beispiele genannt

  • der olle Heinrich, der auf dem Wochenmarkt erfolgreich original Darmstädter Plexiglas-Fliegerkanzeln aus dem 2. Weltkrieg an Militaria-Sammler verhökert
  • die laute Ludmilla, die Marktschreierin, die so mark(t)erschütternd die Gemüsesonderangebote unters Volk bringt, dass das Gesundheitsministerium gelegentlich wegen zu gesunder Ernährung der überalterten Bevölkerung intervenieren muss
  • die gute Mathilde, die Nutte, die ihn immer in die Höhe bringt
  • der Heiner, dem keiner glaubt, dass er wirklich so heißt, weil hier alle Heiner genannt werden
  • Jacques Costeau - das glaubt auch keiner, dass der noch lebt, aber er unternimmt tatsächlich noch jeden Sonntag eine abenteuerliche Tauchexpedition in die Tiefen des Woog

Darmstadt's Stadtoberhaupt, der lange Ludewig, ist nie aufgefallen durch große Reden an die Welt. Und trotzdem: Die Welt "schaut auf diese Stadt". Sie schaut auf sie herab. Weil sie von einem Luden regiert wird. Deshalb sind die Darmstädter froh um ihren Ludewig. Der schaut wenigstens nur aus leidenschaftlicher Neugierde auf sie herunter.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. George Orwell hielt sich 1945 in Darmstadt auf. Amerikanische Besatzungssoldaten warnten ihn mit "Long brother ist watching You". Orwell inspirierte diese Erfahrung zu seinem berühmtesten Roman.

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